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#1 |
Master
![]() Registriert seit: 13.06.2005
Beiträge: 621
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![]() Mit großen Interesse habe ich mir diesen Artikel durchgelesen. Die Grundaussage des Autors (Videoüberwachung ist eigentlich sinnlos, weil sie Selbstmordattentate nicht verhindern kann und auch andere Delikte können nicht zu 100% geklärt werden) ist falsch.
Wenn man dieser Logik folgen würde, wäre auch die Polizei unnötig, auch sie kann weder einen Taten verhindern noch zu 100% aufklären. Die Aufklärungsrate liegt unter 50%, trotzdem bin ich ganz froh, daß es sie gibt. Weiters ist es (zum Glück) in Österreich so, daß man zuerst eine Tat begehen muß um vor Gericht gestellt zu werden. Der Gedanke ist frei, erst ab der konkreten Tatvorbereitung wird es strafbar. Also wird es sehr schwer sein, die erste Tat einer Gruppe zu verhindern. Wenn einmal einer bekannt ist, dann kann sein Umfeld untersucht werden und eventuelle Mittäter aus dem Verkehr gezogen werden. Die Welt besteht nicht nur aus Einzeltätern. Also bin ich derselben "paradoxen" Meinung, daß die Videoüberwachung ausgebaut werden soll, obwohl sie nicht alles verhindert und aufklärt. Ich sehe da eigentlich nichts "paradoxes". Nachdem ich jedoch die Gefahr des "großmächtigen Terrorsanschlages" bei uns für (relativ sehr) gering halte, hatte ich im Artikel etwas anderes erwartet. Eher eine Meinung zu einer "privaten Videoüberwachung" auf öffentlichen Grund. Gut es betrifft mich, ich überlege auf soetwas und kenne die rechtlichen Grundlagen nicht. Die Sache schaut so aus: Ich wohne in einer Heurigengegend und heuer im Sommer gab es, bei mir und den näheren Nachbarn (10 Häuser auf und ab) einen (schweren) Parkschaden mit Fahrerflucht und 5 abgerissene Spiegel. Nicht der Topterrorist Bin Laden oder Carlos, nein eher der bsoffene X oder Y war es. Wenn man jetzt noch weiß, daß z.B. mein Spiegel inklusive allem 645€ kostet, dann versteht man vielleicht den Zorn. Andererseits sollte man den "Datenmißbrauch" schon verhindern. Allerdings sollte man zuerst einmal klären was das eigentlich ist. Was hat irgendwer davon, wenn er weiß, daß der X um 23:56 dort war? Oder der Y? Also, wäre es gut wenn man, wie bei der Gesetzgebung, zuerst "Tatbestände" formuliert und dann die Strafen dazu. Diesen Zeiraum von der Tat bis zum Gesetz und dann bis zum Urteil, die werden wir wohl aushalten müssen. |
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#2 |
Gast
Beiträge: n/a
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![]() Also ich würd mich nicht freuen, wenn mein Kommen und Gehen ständig von meinem Nachbarn gefilmt wird, wenn dieser auch noch aufzeichnet wer mich besucht, usw. (und das passiert wohl, wenn Du Dein Auto auf der Strasse überwachst.)
Die vereinfachte Frage lautet wohl, hält man "Sicherheit" oder "Anonymität" persönlich für wertvoller. PS an alle: Wer in den Thread blöd reinquatscht fliegt! ![]() |
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#3 |
Master
![]() Registriert seit: 13.06.2005
Beiträge: 621
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![]() In Wien gibts halt die "Hausmeisterin"
![]() ![]() Wenn es das mit dem Parkschaden und den Spiegeln nicht gäbe, würde ich nicht einmal daran denken mir die "Hackn anzutun". Es ist halt immer eine "Kosten - Nutzen - Rechnung". Wer wen besucht und von mir aus auch beschlä.. ist mir auch aber sowas von egal, ich will die "Spiegelabbrecher". Aber auch die Nachbarn aber nichts dagegen, die sind sogar dafür. Wie gesagt bei 645€ PRO Stück ![]() Weißt Du wie es rechtlich ausschaut den (öffentlichen) Platz vor dem EIGENEN Grund zu videoüberwachen? Nachsatz: Um ca 15m Grundgrenze zu überwachen braucht man mindestens 6 Kameras. Wenn diese von sagen wir 22 bis 6 Uhr aufzeichnen sind dies also 8 Stunden, also gesamt 48 Stunden Filmmmaterial. Um dies auszuwerten braucht man wielange? Ich (und auch die Nachbarn, falls sie sowas vorhaben) haben mit der Freizeit etwas besseres vor als die Auswertung von Videomaterial ![]() ![]() ![]() Den Mißbrauch oder ähnliche Gefahren sehe ich eher in den "gewerblichen Anbietern". Die müssen Auswerten und Ergebnisse liefern, nur welche und wen? Der Auftraggeber will eine Gegenleistung, also einen rechtlichen oder/und einen wirtschaftlichen Vorteil. Mir fällt da so spontan "nur" die Verbrechensaufklärung und ein "Bewegungsprofil" im Einkaufscenter ein. Ohne einer Videoaufzeichnung wäre der Salieradiebstahl auch nicht aufgeklärt worden. Diese Daten (in privater Hand!) sind also NICHT gelöscht worden. Was geschieht mit diesen? Wie werden sie ausgewertet? Wer garantiert dies? Hier sehe ich sehr wohl eine "Datenschutzmißbrauchsgefahr". |
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#4 | ||
Inventar
Registriert seit: 01.03.2000
Beiträge: 3.197
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![]() Hallo Boot,
herzlichen Dank für deine ausführliche Diskussion auf der Basis meines Artikels. Ich möchte zu verschiedenen Fragen / Anmerkungen antworten; dabei stelle ich dein Posting etwas um: Zitat:
Dann bleibt das Argument, was die Überwachung leisten kann. Auf den Bändern siehst du, wie unbekannte und im Dunkeln kaum erkennbare Täter dein Auto aufbrechen und davonlaufen. Weder wurde die Tat damit verhindert, noch hast du einen weiterführenden Ermittlungsansatz bei schlechten Videoaufnahmen. Das steht auch so im Artikel: Videoüberwachung ist kein Wundermittel. Nur in ganz bestimmten Situationen können ganz bestimmte, harmloses Delikte aus dem Bereich der einfachsten Kriminalität verhindert werden. Aber die Frage ist doch die: Wärest auch du bereit, von deinem Nachbarn Tag und Nacht überwacht zu werden, wie, wann und mit wem du dein Haus verlässt oder betrittst? Du magst es vielleicht sogar nicht schlimm finden – „ich habe nichts zu verbergen“. Aber wenn du nichts zu verbergen hast, wieso trägst du dann eigentlich (zumindest auch im Sommer) Kleidung? Das ist kein blöder Vergleich, im Gegenteil: Der Mensch mit seiner Würde, dessen Teil nun einmal die Privatheit ist, gibt aus Prinzip nicht alles von sich preis. Und die Menschenwürde ist höchstes Gut. Deshalb auch Kleidung im Sommer, und deshalb etwa auch Bankgeheimnis. Du magst es anders richtig finden. Aber auch wenn du Linksverkehr für besser hältst, gibt es in Österreich doch Rechtsverkehr. Und auch wenn du bei Videoüberwachung keinen Eingriff in die Menschenwürde siehst, sieht das die österreichische Rechtsordnung anders. Den Grund erklärt ja ebenfalls der Artikel: In einer modernen, digitalen und vernetzten Welt wird der Mensch in seiner freien Entfaltung gehemmt, wenn er nicht mehr absehen kann, wer wie wo wann und was über ihn weiß und diese einzelnen Daten auch noch kombinieren kann. Der Mensch ist in unserer Rechtsordnung kein Fisch hinter der Scheibe, der sich beliebig im Interesse höherer Zwecke überwachen lassen muss. Sondern der Mensch mitsamt seiner Würde ist das höchste Gut in unserer Rechtsordnung. Das Problem dieser Überlegungen, gerade auch im Kontext der Videoüberwachung, ist – wie es übrigens auch im Artikel steht – dass die Gedanken zur Menschenwürde sehr abstrakt sind und sich immer leicht mit einer Straftat argumentieren ließen. Was wiegt mehr? Die Menschenwürde deiner Nachbarn oder dein abgefahrener Außenspiegel? Wie soll aber überhaupt schon die Beeinträchtigung von Nachbars Menschenwürde gemessen werden? Bedenken muss du auch, dass die Videoüberwachung nicht lediglich in die Menschenwürde von Tätern eingreift, sondern im Gegenteil fast ausschließlich Unverdächtige erfasst. Meinst du, tausende, völlig unbescholtene Besucher des Heurigen fänden die Überwachung und Protokollierung ihres Besuches wegen eines Außenspiegels verhältnismäßig? Überwachung ist kein Selbstzweck, sondern muss sich der Menschenwürde unterordnen, erst recht, wenn die Videoüberwachung entgegen der Versprechen kaum Taten verhindern kann und auch bei der Aufklärung nur teilweise hilfreich sein kann. Zitat:
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#5 | |||
Inventar
Registriert seit: 01.03.2000
Beiträge: 3.197
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![]() Zitat:
Hier können einige Ermittlungsmaßnahmen helfen. V-Männer oder Telefonüberwachung etwa können auch schon die Planung von Straftaten aufdecken. Die Videoüberwachung allerdings gerade nicht. Das ist ein entscheidendes Argument gegen die Videoüberwachung. Dazu ein Zitat aus dem Artikel: „Nimmt man diesen Gedanken auf und denkt ihn konsequent zu Ende, dann bedeutet doch dies nichts anderes, als dass sich jedem potenziellen Attentäter die Chance für einen Anschlag oder Anschlagversuch ergäbe, um ihn dann an Hand der Identifikation über die Videoüberwachung aus dem Verkehr zu ziehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das ein ernst zu nehmendes Sicherheitskonzept ist,“ Zitat:
Hast du vielleicht übersehen, dass anstelle von Videoüberwachung einfach andere Maßnahmen besser helfen könnten? Wieder ein Zitat aus dem Artikel: „Auch Peter Schaar beklagt, die Diskussion über das Problem der Überwachung werde „vielfach verkürzt geführt“. Der oberste Datenschützer beklagt, „bisweilen wird ausgeblendet“, was die jeweilige Maßnahme bewirken könne und ob es Alternativen gäbe“ Zitat:
Aus einer Tatsache und aus einer dem diametral entgegen stehenden Tatsache denn gleichen Schluss zu ziehen, ist widersprüchlich. Gerade dass darin kein Argument liegt, zeigt sich, dass man die „Begründung“ auch mit vertauschten Vorzeichen anführen könnte: Bringt eine Videoüberwachung einen Erfolg, ist dass das Zeichen, dass wir nicht noch mehr Kameras brauchen. Denn wir haben ja schon genug. Bringt eine Videoüberwachung keinen Erfolg, ist dass das Zeichen, dass wir nicht mehr Kameras brauchen. Denn sie nutzen ja nichts. |
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#6 | |||||||||||
Master
![]() Registriert seit: 13.06.2005
Beiträge: 621
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![]() Stimmt, och sehe es sehr emotional, es handelt sich ja um ca 2/3 meines Nettomonatslohns ;-)
Zitat:
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Zitat:
Zitat:
Also ein Marc geht um 18:45 zum Heurigen, trinkt um 18:56 bis !9:12 ein Achterl, von 19:15 bis 19:45 das Zweite, "bratet" von 19:23 bis 19:47 die Kellnerin an. zahlt um 19:51 mit einem 20€-Schein, gibt dabei 30 Cent Trinkgeld und geht um 19:52 mit 0,42 Promille ..... ![]() Zitat:
Zitat:
Jetzt widersprichst Du Dir: Zitat:
Zitat:
Viel trinken hilft nichts bei einem Beinbruch, also ist trinken sinnlos und somit zu verbieten? Zitat:
Definiere: ERFOLG. 100% Straftaten und 100% Aufklärung wird es wohl nie geben. Jetzt haben wir, ich glaube so um die 40% Aufklärungsquote. Also sind 1 oder 2% mehr ein Erfolg. Bist Du damit zufrieden oder sollte es doch etwas mehr sein? Das Hauptproblem, daß ich sehe, ist die "Privatisierung" der Sicherheit. Egal ob es sich um die "Parksheriffs", die Ordnerdienste bei Veranstaltungen, Sicherheitsdienste in Einkaufszentren oä handelt, hier kommen zuviele private Interessen zusammen und die entwickeln dann sicher eine Eigendynamik, die dann nur sehr schwer zum stoppen sein wird. Hier ist das, gut zumindest mein, Problem ;-) |
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#7 |
Inventar
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![]() am Thema vorbei, aber weils mich interessiert:
Warum fährt jemand ein Auto bei dem ein simpler Aussenspiegeltausch 2/3 seines Monatsgehaltes ausmacht ? Da streift man ja mit jedem Parkschaden hart am Privatkonkurs vorbei .... Ich musste letztes Jahr meinen rechten Aussenspiegel erneuern, KP 30€. ![]() |
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#8 |
Master
![]() Registriert seit: 13.06.2005
Beiträge: 621
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![]() Ganz einfach:
Minivan, Franzose, Bj 94 mit 7 Sitzen, damit die Kinder, Oma und der Hund hineinpassen. Der Spiegel ist elektrisch verstellbar und in der Wagenfarbe lackiert, dies macht den Preis aus. Selbdtmontage und in schwarz ist schon etwas billiger ![]() Übrigens, meine Frau verdient auch ein bißchen was ![]() |
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#9 | ||||||||
Inventar
Registriert seit: 01.03.2000
Beiträge: 3.197
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Du hattest du von 645 € Schaden an deinem Spiegel berichtet und damit deinen Zorn und deinen Zuspruch zur Videoüberwachung begründet. Fremde Schäden können aus meiner Sicht schlecht deinen Zorn begründen. Zitat:
Zitat:
![]() Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Im übrigen geht es auch überhaupt nirgendwo um ein „Verbot“ der Videoüberwachung. Die Frage ist die ganze Zeit, inwieweit eine Videoüberwachung mit der bestehenden Rechtslage in Einklang zu bringen ist. Die Frage nach einem neuen Verbot kam weder im Artikel noch in meinem Posting auf. |
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#10 | ||||
Inventar
Registriert seit: 01.03.2000
Beiträge: 3.197
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Zitat:
Zitat:
Aber was sollen diese Ausführungen von dir? Was dort steht, ist richtig und mir gut bekannt. Ich habe über entsprechende strafprozessuale Eingriffe eine juristische Dissertation geschrieben und arbeite derzeit als Staatsanwalt. Zitat:
Schöne Grüße, Marc |
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