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Alt 22.01.2004, 20:19   #11
Roger.Wielgus
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Standard

@ MArtin

>>Der Air France A320 ist in Muhlhouse nicht wegen Fehlern der Airbus->>Systeme, sondern wegen eines nicht ausreichend mit den System >>vertrauten Piloten in den Wald gefallen.

Was du hier behauptest stimmt aber überhaupt nicht. Der Kapitän von dieser A 320 war für die Ausbildung von den A320 Piloten bei Air France verantwortlich. Dieser Mann hat zwar ein Fehler getan, aber kein anderes Flugzeug wäre an dem Tag nach diesem go-around runter gegangen, nur eine A320. Ich kenn dieser Flugplatz sehr gut und bin hier wenigestens 50 mal angeflogen wenn nicht mehr.

Wir hatten zwei A320 Ünfälle in unsere Gegend innerhalb von Vier Jahren. Mulhouse 1988 und Strasbourg, Mont St Odile, 1992.
In diesem zweiten Fall ist die Untersuchung 12 Jahre später immer noch nicht abgeschlossen. Ich war an dem Abend in einer Fokker 28 mit meinem Chef Pilot und wir kamen, von Brussel zurück. Wir sind genau über die Unfallstelle geflogen und wusten von nichts. Der Zeit, 1992, gab es für die 05 LFST kein ILS Anflug, (heute 108.55). Das Ils kamm dann nur später nachdem es 97 Toten gegeben hat. Der Anflug an dem Winterabend mit viel Eisgefahr war eine VOR-DME Approach die über der Intersection Andlo startet mit 5500 QNH. Es gibt heute zwei Erklärung. Die eine sagt dass der Bordcomputer eine falsche DME Angabe den Piloten gegeben hätte, so wären sie viel zu steil runter mit 3000 feet/mn. Die zweite Hypothese meint das der Sinkflug Grad winkel Anwahl Knopf verantwortlich wäre. Man wählte eine 3 für ein 3 grad Sinkflugwinkel, aber auch eine 3 für 3000 Feet/Mn. Heute ist das Panel geandert und wenn man Ft/mn auswählt werden die "000" auch mit angezeit. Der Absurzt kann sich jeder mit seinem cockpit simulieren.
Einfach nach LFST fliegen bis STR 115.6, dann ein Tear Drop Procedure turn von 2 Minuten heading 270°, nach zwei Minuten Standard links Kurve die nochmalerweiser auf Andlo Intersection führt, dass alles in einer Höhe von 5500 Ft Qnh mit 180 Kts IAS. Einmal über Andlo, mit 3000 F/Mn runter und 160 Kts in der 51° Achse von STR und je nach Windsituation stoss man direkt an den Mont St Odile, der Letzte Berg vor dem Tal.
In beiden Fälle ist das Konzept vom Flugzeug in Frage gestellt.
In diesem Unfall, sind immer noch die Leiter von Airbus derzeit angeklagt.

Gruss aus Strassburg

Roger
Roger.Wielgus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.01.2004, 23:10   #12
FO Niko
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Standard Nabend

Du bist sicherlich um vieles erfahrener als ich, darum mal kurz zur Aufklärung.

War es in Muhlhouse nicht so, das der Pilot ohne wirklich vorbereitung den A320 in eine Situation brachte, die Airbus nicht vorgesehen hat? Hatte er nicht die Maschiene viel zu langsam geflogen?

Zum Strassburg Unfall:

Wenn der FO doch wohl eine falsche drehhzahl, bzw den falschen modus nutzt, dann ist doch wohl der FO Schuld, oder?
Wir sollte auch nicht vergessen, das Airinter damals keine Callouts für den Höhenmesser hatten. Dies hätte den Abstuzt auch verhindert.
FO Niko ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.01.2004, 23:32   #13
MarcelFelde
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Standard Re: Nabend

Zitat:
Original geschrieben von FO Niko

War es in Muhlhouse nicht so, das der Pilot ohne wirklich vorbereitung den A320 in eine Situation brachte, die Airbus nicht vorgesehen hat?
Das ist ja gerade das Fatale, wenn ein Flugzeug in einen Zustand kommt, der vom Hersteller nicht berücksichtigt wurde, und der Pilot keine Chance hat, die Situation zu retten. Jede neue Generation von Flugzeugen birgt die Gefahr, dass Piloten damit nicht zurechtkommen.
Als die Düsentriebwerke die Kolbenmotoren abgelöst haben, mußte man sich auch erstmal daran gewöhnen, dass ein Triebwerk ein paar Sekunden Zeit braucht, bis wieder genug Schub da ist, um zu beschleunigen, und erst mit dem Beschleunigen entsteht auch wieder mehr Auftrieb. Wer vorher mit Kolbenmotoren unterwegs war, und die längere "Reaktionszeit" eines Jets beim Durchstarten nicht berücksichtigt, bekommt Probleme...
Systeme, die dem Piloten die Arbeit erleichtern, ihm bei der Suche nach Fehlern helfen, und vermeiden, dass das Flugzeug in einen kritischen Flugzustand kommt, sind eine klasse Sache, nur sollte der Pilot immer noch die Möglichkeit haben, einzugreifen, wenn das System mal aus dem Ruder läuft.
MarcelFelde ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.01.2004, 09:12   #14
Roger.Wielgus
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Beiträge: 560


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Das unerwartete in der Mulhouse-Habsheim Situation ist das es kein Flughafen war, sondern ein kleiner Flugplatz der nicht in der Jeppesen IFR Datei ist. In den Cockpits gibt es nur Jeppesen IFR Anflug Karten oder IFR Anflug Firmen Karten. Der Pilot, wie gesagt, Chef Pilot der A320 Flotte, machte eine Vorführung während einer Flugshow ( Erster Fehler - aber von Air France genemigt)
Die Landepiste von Mulhouse Habsheim ist 1000 M lang, bzw nicht geeignet für so eine Machine. Das wuste der Pilot, desswegen hat er nur ein Tiefflug in einer VFE ( Full flaps-gear down) Configuration gemacht. Sowas musst möglich sein mit jedem Flugzeug und sowas musst jeder Pilot, bei jedem Checkflug machen. Aber hier wird es gerade interessant. Was lernt man als Pilot, bzw, was ist die Reinfolge in so einer Situation. Wir sind theoretisch 1.3 x schneller als die Abrissgeschwindischkeit.

1. Attitude
2. Full Power

Der Pilot zieht auf den Joystick, und....keine Reaktion. Das Flugzeug weigert sich. Er schiebt fast gleichzeitig die Schubhebel nach vorne, und hier kommt auch nichts weil die tolle Ingenieure auf Material Schonung programmierte hatten, und der Pilot rücksichtslos alles nach vorne geschoben hat da er schon die Gefahr spurte. 10 Sekunden später, ein Ewigkeit fangen die Triebwerke wieder an zu kochen aber es zu spät, die landepiste ist nicht 3 km lang wie die im Durschnitt ist in jedem grossem Flughafen, aber da kommt schon ein Wald mit sehr hohe Bäumen ungefähr 400 Meter nach Landebahn Ende. Der Airbus streichelt die Obere Ästen, und der Joystick ist immer noch stumm, und so geht die Maschine runter in den Wald weil von diesen oberen Ästen abgebremst.

An Jedem grossem Flughafen wäre die Manschaft mit einem kleinem Schrecken davon gekommen. Der Pilot wüste nichts über die richtige Lage des Flugplatzes , er ist VFR hingeflogen nach einem Start von Mulhouse-Basel. ( Sein Fehler)
Der Pilot hat seine Lizenz verloren, sein Job und fliegt wieder heute zu Tage wenn nicht auf Rente irgengwo in Afrika mit einer FAA Lizenz. Es war ein sehr erfahrener Pilot, und eins ist sicher, mir jedem anderem Flugzeug wäre es kein Problem gewesen. Solche Vorführungen ( zwar ohne Passagiere) haben ich schon mehrere gesehen.

Im Strassburger Unfall wie gesagt ist heute, 12 Jahre später, immer noch nichts sicher und die Untersuchung geht immer mehr Richtung DME versagen im Flugzeug. Die Blackbox hatte schon mal gezeigt das die situation im ND nicht überstimmte mit der echte Situation auf dem Radar Schirm. Da kommt ja auch noch was dazu. Strassburg war derzeit ein Militärflughafen mit Civilverkehr. Die Lotsen waren Militären. Der Lotse von diesem Abend hätte auch sehen müssen auf dem Radarschirm dass das Flugzeug direkt Richtung Bergen Flog mit einer ungewöhnliche Vertical Speed. Die zweite Hypothesis von der Anwahl ist ja aber auch unglaublich. Im Stress, mit den beste Schecklists kann mann einfach sowas übersehen. Da hätte eindeutig wie es heute der Fall ist 3000 ft/Mn stehen müssen und nicht 3. Ft/mn.
Es gibt ein gutes Buch über den Unfall von einem Strassburger Journalist geschrieben. Der erste Mann der an der Unfallstelle war diese Nacht. "Die Nacht aller Lügen" heisst das Buch. Weil in dieser Sache nur gelogen worden ist, die Untersuchungrichter immer abgelöst worden sind sobald die auf etwas gegen Airbus gestossen sind, (ich glaube dass der zur Zeit der fünfte Richter in der Sache ist)da werden wir nicht viel Wahrheit erfahren trotz dass heute und was derzeit nicht der Fall war, Airbus ein Komfortable Position auf dem Markt hat.
Leider ist das Glauben an Komputergesteuerte Flugzeuge ein warer Traum von den Ingenieuren, nicht weil es sicherer ist, nur weil es wirschaftlicher ist, und wenn die Programmen so zuverlässig sind wie Windows, da können wir nich was erleben.

Gruss

Roger
Roger.Wielgus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.01.2004, 11:01   #15
FO Niko
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Sehr interessant, danke!
FO Niko ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.01.2004, 14:11   #16
AlphaBravo
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Zitat:
Original geschrieben von Roger.Wielgus

...in der Mulhouse-Habsheim Situation ...

...Der Pilot hat seine Lizenz verloren, sein Job und fliegt wieder heute zu Tage wenn nicht auf Rente irgengwo in Afrika mit einer FAA Lizenz. Es war ein sehr erfahrener Pilot, und eins ist sicher, mir jedem anderem Flugzeug wäre es kein Problem gewesen. Solche Vorführungen ( zwar ohne Passagiere) haben ich schon mehrere gesehen.
Hallo,

ich habe zwar diesen Unfall schon öfters auf Video gesehen, kenne aber den Hintergrund nicht. So habe ich nicht gewusst, dass der Pilot überlebt hat. Das ist für mich unglaublich, dass er dieses Unglück überlebt hat.
Aber irgendwo glaube ich auch gelesen zu haben, dass es bei diesem Unfall einen Todesfall gab.
Was ist nun richtig?
AlphaBravo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.01.2004, 17:58   #17
Roger.Wielgus
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133 habe es überlebt und 3 sind leider dran geblieben.

Roger
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