PISA Studie

[reemrev]

@klane
wenn du mein posting gelesen hast, dann ist dir möglicherweise folgendes Satzfragment aufgefallen:
"(HTL und Berufsschulen ausgenommen,..."

Hab nie behauptet, dass ich mich in Berufsschulen auskenne, war eine Vermutung, die deinen Schilderungen nach nicht stimmt. Nehme ich gerne zu Kenntnis. Meine Schilderungen bezogen sich auf Volkschule und AHS, und da muss ich dir leider widersprechen, ist leider kein Quatsch sondern Tatsache.

[miezekatze]

ja das hab ich schon glesn aber du hast dazugschriebn "da wird es aber nicht anders sein" und ich habe dich nur belehrt

[Guru]

Original geschrieben von reemrev

Vielleicht liegt es daran, dass

.die Klassen zu groß sind (bis zu 32) - erklär mir mal bitte wie du in 50 Minuten jeden Schüler individuell betreuest und Wissen vermittelst?

Guru hatte 35 Mitschüler im ersten Jahr TGM. Allerdings haben es bis zur Matura auch nur 12 geschafft. Und zugegeben - die Situation war einfach eine bessere.

.viele von den Schülern verhaltensauffällig sind, bei 32 Schüler und 5 auffälligen wünsche ich euch viel Spaß (vgl. in Finnland arbeiten Psychologen und Sozialarbeiter mit der Schule Hand in Hand)
. viele Kinder Deutsch als Sprache nicht schulgerecht beherrschen (in Finnland 1,8%, In Österreich knapp 10% und in Wien durchschnittlich 40%(!), Achtung, das bedeutet, es gibt auch Klassen mit 80%(kein Scherz) fremdsprachiger Kinder)

Guru ist nicht für Elitedenken - aber die Aufnahmsprüfungen früher ins Gymnasium oder RG und in die berufsbildenden höheren Schulen hatten schon was für sich...

.Unterichtseinheiten und Lehrpersonal um 10% reduziert wurden, da geht einiges an Vielfalt und Junglehrern verloren
.dass Bildung in breiten Bevölkerungsschichten nicht als erstrebenswertes Gut und Kinder nicht als Reichtum der Gesellschaft angesehen werden. Tatsächlich haben Kinder und Bildung in erfolgreichen Pisa-Ländern einen sehr viel höheren gesellschaftlichen Stellenwert. Parallel dazu verhält sich auch die Anerkennung des Lehrers, dessen Image hierzulande gezielt vernichtet wurde.

Leider geht mit dem "Wir müssen sparen!" eine undifferenzierte Sparpolitik Hand in Hand. Es wird einfach alles wie mit dem Rasenmäher gekürzt - Bildung, Sicherheit und Sozialversicherung als wesentliche Punkte eines Staates und Investition in die Zukunft wurden sogar exorbitant gekürzt. Bei der Presseförderung oder Politikergehältern ist Guru aber noch nicht wirklich eine wesentliche Kürzung aufgefallen.

.der Realeinkommensverlust eines Lehrergehalts in den letzten 10 Jahren 10% betrug und viele Tätigkeiten umsonst verrichtet werden müssen, zB die Organisation von Schikursen, Lehrbücherverwaltung etc.

Da sagt Guru aber, dass es vielen anderen Berufen auch nicht anders ergangen ist. Und eine Organisation eines Skikurses ist zwar zugegebenermaßen nicht einfach, aber nicht so komplex, dass ein Lehrer es nicht im Rahmen seines Berufes machen könnte.

Und dann fragen sich manche, warum Lehrer demotiviert sind , denn es geht munter weiter mit den Sparmaßnahmen.

Das ist überall anders auch so - nur so kommen wir schön langsam zu einer Zweiklassenbildung. Privatschulen mit Schulgeld, wo eigentlich keine (wesentlichen) Änderungen durchgeführt wurden - zahlen ja eh die Kunden - versus öffentliche Schulen.

Tut mir leid, dass ihr schlechte Erfahrungen mit euren Lehrern hattet, ich hab einige im Bekanntenkreis und bei meinen Kinder verfolg ich ebenso das Geschehen mit (HTL und Berufsschulen ausgenommen, da wird es aber nicht anders sein), sorry, ich kann das Jammern nicht nachvollziehen. Mich wunderts, dass viele noch immer motiviert sind.
Wenn schon, dann heißt das Problem Schule "Gesellschaft" und sicher nicht "Lehrer".

Das Problem heißt "Politik" - aber das ist wieder etwas anderes...


Guru

[Guru]

Original geschrieben von The_Lord_of_Midnight
Ich kann nur jedem empfehlen, der mit seiner Situation oder seinem Gehalt unzufrieden ist, sich anderweitig zu bewerben. Damit bekommt man ein sehr gutes Gefühl dafür "was man wert ist". Und dadurch steigt die Zufriedenheit oft enorm, wenn man sieht, daß es woanders auch nicht besser ist.

Ich weiß, das hört sich wie eine Phrase an, aber es ist nun einmal die Wirklichkeit. So wie es ist und nicht, so wie wir es uns wünschen würden.

Ps: Natürlich weiß ich, daß es immer wieder Gruppen gibt, die es "sich richten".

Eine IMHO sehr vom hohen Ross herab getroffene (fast schon zynische) Aussage. Lehrer haben lehren gelernt (ok, nicht alle ) - in welche Berufe würdest Du diese denn verweisen? Und wenn sie dann so gegen 50 sind - in die Arbeitslosigkeit? Es gibt eben Berufe, die eine gewisse "Exklusivität" haben, die so leicht nicht woanders ausgeübt werden können. Das mag z.B.für den Programmierer zutreffen, der als Organisator wo unterkommen kann, den Schlosser, der als Formenbauer werken kann - bei Lehrern (und auch so manchen anderen Berufen) ist das halt nicht möglich.

Und unterschwellig Lehrer als eine Gruppe zu bezeichnen, die "es sich richten können", hält Guru für Deiner nicht würdig.

Guru

[Burschi]

Den Lehrern gehts halt wie den Polizisten: Mit denen hatte auch schon jeder mehr oder weniger oft irgendwelche "Probleme" (Strafmandate, usw.), daher hält sich ihre Beliebtheit in Grenzen. Außerdem haben wir die Schulpflicht, also gibt es sicher genug Menschen, die gegen ihren Willen zur Schule gehen mussten, und von daher schon eine negative Einstellung zu allem Schulischem haben.

[reemrev]

"Da sagt Guru aber, dass es vielen anderen Berufen auch nicht anders ergangen ist."

Die Meldung bzgl. Finanz diente lediglich dem Zweck, (für mich) herauszufinden, wie ernst es den Diskutierenden um das eigentliche Thema ist, und siehe da unter all den anderen Aspekten wurde just dieser, wie immer, herausgegriffen. Fazit, man will nicht diskutieren, sondern alte Vorurteile loswerden.

[The_Lord_of_Midnight]

Original geschrieben von Guru
Eine IMHO sehr vom hohen Ross herab getroffene (fast schon zynische) Aussage.

Wo siehst du da ein hohes Ross ? Eben weil ich selbst schon lange vom hohen Ross heruntergekommen bin (wenn ich jemals da oben war), eben deswegen kann ich nur jedem das gleiche empfehlen. Jeder, der mit seiner jetzigen Situation unzufrieden ist, soll doch um Gottes willen probieren, sich was besseres zu suchen. Wenns nicht besseres gibt, dann muss man das einfach akzeptieren, Punkt. Jeder kann nicht ein Herr Direktor sein.

Original geschrieben von Guru
Lehrer haben lehren gelernt (ok, nicht alle ) - in welche Berufe würdest Du diese denn verweisen?

Es gibt sicher viele Trainerjobs, zum Beispiel auch bei uns in der Firma. Es müssen nicht alle Trainer beim Staat arbeiten.

Original geschrieben von Guru
Und wenn sie dann so gegen 50 sind - in die Arbeitslosigkeit?

Ich verstehe nicht, wie du das meinst ? Du willst alle privaten mit 50 in die Pension schicken Einem Lehrer kann das doch nicht passieren, ich verstehe den Sinn der Frage nicht

Original geschrieben von Guru Es gibt eben Berufe, die eine gewisse "Exklusivität" haben, die so leicht nicht woanders ausgeübt werden können. Das mag z.B.für den Programmierer zutreffen, der als Organisator wo unterkommen kann, den Schlosser, der als Formenbauer werken kann - bei Lehrern (und auch so manchen anderen Berufen) ist das halt nicht möglich.

Siehe mein obiges Beispiel, das stimmt absolut nicht.

Original geschrieben von Guru Und unterschwellig Lehrer als eine Gruppe zu bezeichnen, die "es sich richten können", hält Guru für Deiner nicht würdig.
Guru

Das ist immer die Fragen, was man in die Dinge hineininterpretiert. Ich muss selbst schauen, wie ich davonkomme. Für die "Organisierten" kümmern sich andere, die müssen persönlich nicht mal einen Finger rühren.
Ps: Nein, ich habe nichts gegen die Gewerkschaft, nur gibt es für die Gewerkschaft "gleiche" und "gleichere" Bevölkerungsgruppen, habe ich den Eindruck.