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So fliegt man richtig! Fragen, Antworten, Diskussionen zum Fliegen von Jets im FS |
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Master
![]() Registriert seit: 25.11.2004
Alter: 43
Beiträge: 696
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![]() Bin in einem anderen Thread gread´ drauf gekommen einfach mal diesen hier aufzumachen.
Airbus sagt ja immer, wie toll beim A320, daß er fünf computer für die flight controls mit zwei verschiedenen Software hat, um Ausfallsicherheit zu produzieren. Der Laie denkt jetzt: Wow fünf Signale für jede Fläche, da kann ja nichts schief gehen. Und das ist sicher alles irre kompliziert. Nun damit will ich jetzt mal aufräumen: Der A320 wird über fünf computer gesteuert. Zwei ELAC´s (Elevator and Aileron computer) und drei SEC´s (Spoiler und elevator computer). Rein an den Namen sieht man schon, daß die Ailerons keine fünf Signale bekommen. Doch nun weiter im Text. Der Aufgabenbereich eines jeden Computers wird über den namen schon wiedergegeben. Im angehängten Bild (sorry für die schlechte Qualität, aber die Größenbeschränkung, ihr wißt ja) sieht man die Computeraufteilung im Spiel mit den Hydrauliksystemen. Ich will das mal erklären, hab´s ja beim ersten mal auch nicht verstanden. Nehmen wir zum Beispiel das linke Aileron. Normalerweise wird das über den ELAC1 gesteuert. Und zwar ausschließlich über das blaue Hydraulicsystem. Der grüne Actuator läuft nur im sogenannten Damping mode nebenher, das heißt, er steuert nicht mit! Fällt nun wahlweise das blaue Hydrauliksystem oder der ELAC1 aus (oder auch beides), übernimmt der ELAC2 die Steuerung des linken Ailerons mit dem grünen Actuator, der jetzt aktiv arbeitet. Dann läuft der blaue im damping mode. Fällt nun das grüne Hydrauliksystem oder der ELAC2 auch noch aus (oder auch beide), ist das linke Aileron tot. Es hängt dann einfach nur noch an der Fläche und wird nicht mehr gesteuert. Das heißt dann aber auch, fällt das blaue System und der ELAC2 aus, ist das linke Aileron auch tot. Angeblich schafft es der kleine Bus aber, rein mit den Roll Spoielern, die gleiche roll rate zu erreichen, wie mit dem Aileron. Nun wie gesagt, angeblich. Die Spoiler haben gar kein backup, wie man sieht, sind aber gut aufgeteilt. Beim Elevator haben wir deutlich mehr backup Systeme. Ich will nur kurz drauf eingehen. Es läuft im Prinzip wie bei den Ailerons ab (hier für den linken Elevator): normal grün mit ELAC2. Fällt grün und ELAC1 aus, übernimmt der SEC1 mit blau, da der SEC2 ja nur grün steuern kann. Das Seitenruder bildet die ganz große Ausnahme: Alle drei Hydrauliksysteme sind aktiv und arbeiten gleichzeitig am rudder. Die Eingangssignale sind fürs ruuder übrigens noch klassisch über Seile geführt. Auch der THS (trimmable horizontal Stabilizer) wird noch mit Seilen vom Cockpit aus gesteuert. Die automatische Trimmung erfolgt, wie beim rudder auch, über Elektromotoren (im Bild rot), die ein Eingangssignal auf die Hydraulikactuatoren geben. Bei den Flaps ist alles wieder anders. Die Flaps werden über SFCS (Slat Flap control computer) gesteuert. Davon gibt´s zwei, die sich gegenseitig nicht back-uppen. Wie im Bild ersichtlich, werden die Slats blau und grün gefahren und die flaps grün und gelb. Die Hydraulikmotoren arbeite auf ein differentialgetriebe. Das heißt, fällt ein Hydrauliksystem aus fährt der entsprechende Teil nur noch mit halber Geschwindigkeit. Genau das gleiche passiert, wenn ein SFCS ausfällt. So, daß war zwar sehr viel, aber ich hoffe ihr kriegt mit Hilfe des Bildes den Überblick. Gruß Pat. |
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