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| Andere Simulatoren Dieses Forum ist primär den Anwendern von X-Plane, dem Flugsimulator von Laminar Research gewidmet. Es soll aber auch anderen, weniger häufig genutzten Simulationen dienen |
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#31 |
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Senior Member
![]() Registriert seit: 08.12.2000
Alter: 62
Beiträge: 199
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Robert,
mit diesem Statement wollte ich zum Ausdruck bringen, dass "Fliegen", und damit meine ich nicht "Pilot sein" wirklich nicht so schwierig ist. Wenn Du mal an einem Schnupperflug einer Flugschule teilnimmst wirst Du merken, wie locker der Flüglehrer Dich auffordert, das Teil jetzt mal zu fliegen. Klar, er wird Start und Landung selbst durchführen, aber die Zeit dazwischen gehört Dir, und das mit 0 Stunden Erfahrung. Jetzt nochwas zum Sim bei Proflight: In dem kurzen Debriefing mit unserem Instructor (wir hatten nicht den "Pilot for a day" gebucht, mit Einweisung, Kaffee, Kuchen und Video sondern lediglich eine Stunde Sim gemietet) auf dem Weg zum Parkplatz zeigte sich dieser schon etwas überrascht. Er erzählte, dass sehr viele "Hobbysimflieger" nach der Stunde frustriert abziehen, ich denke der Unterschied liegt in den unterschiedlichen Nutzungsgewohnheiten der PC-Sims. Man kann halt mit dem FS etwas rumspielen, irgendwo starten, egal wie, geht schon irgendwie, etwas chaotisch rumfliegen, einen Flugplatz sehen, dann dort versuchen zu landen. Viele sind dann zufrieden, wenn sie nicht die RW, aber wenigstens das Flugplatzgelände getroffen haben Und dann gibt es halt die User, die es ernster nehmen, und sich wie wir in den Foren treffen, Bücher lesen, ein wirkliches Hobby aus diesem "Spiel" machen. Ich selbst halte mich nicht für ein Naturtalent, ich traue das jedem aus der letztgenannten Gruppe zu.Ich habe über 2 Jahre meines Lebens als Medical Crew an Bord von Ambulanzflugzeugen zugebracht, während dieser Zeit wurde mein Interesse an der Fliegerei geweckt. Der Weg zum eigenen Rechner, ich glaube, ich hätte sonst immer noch keinen, und zum FS und ATP war ein logischer Schritt. Ich habe auf dem Jumpseat keine Frage ausgelassen und in sehr guter Erinnerung habe ich Abende beim Bier mit "Privatunterricht" am PC. Ich habe sehr qualifizierte Piloten kennengelernt, aber auch solche, die bei mir den Mythos Pilot absolut zerstört haben, z.B. einen Captain mit einem Alkoholproblem und einem FO, der offen zugab, dass er eine HS125 im Dunkeln nicht flaren kann. Auch erschreckt haben mich die jungen FO´s, bei denen das Anflugbriefing nicht wie ein Briefing rüberkam, sondern eher wie eine grundsätzliche Erklärung des Captains, was man eigentlich gleich so macht. Das war stellenweise so krass, dass man das Callsign "ambulance" besser in "trainer" geändert hatte. Ich gebe zu, dass meine Meinung von Piloten seit dieser Zeit sehr "in den Keller gegangen" ist. Vielleicht um Fragen vorwegzunehmen, unser Charterer war ein Executive Unternehmen mit sehr gutem Ruf, Vergleiche mit anderen Carriern zu Spitzenzeiten haben gezeigt, dass es woanders teilweise noch schlimmer war. Um das ganz klar zu machen, ich habe jetzt von Leuten gesprochen, die im Besitz eines ATPL sind. So, das war jetzt noch mehr OT, ich wollte halt nur nicht den zitierten Satz unkommentiert stehen lassen. Ralf |
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#32 |
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Senior Member
![]() Registriert seit: 10.10.2001
Alter: 45
Beiträge: 152
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Ralf, aber zum Fliegen gehört nun mal Start und Landungen dazu, auch bei schlechtem Wetter! Eins vorweg, ich beziehe mich nicht auf Cessna& Co, sondern auf Boeing& Co.
Natürlich beschäftigen wir uns als Hobbysimflieger intensiv mit der Materie, aber man darf dabei nicht den Bezug zur Realität verlieren. Auch noch so intensive Beschäftigung mit den FS wird uns nicht befähigen, einen Airliner manuell zu landen. (Start wäre eventuell noch möglich) Alle anderen Sachen, wie komplette Procedures und das Autopilotfliegen, traue ich von uns jedem zu. Dies ist meine derzeitige Meinung, wenn ich einmal die Möglichkeit hätte, eine B737 zu fliegen, würde ich vielleicht anders schreiben. Grüße Robert
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Wenn du etwas so machst, wie du es seit zehn Jahren gemacht hast, dann sind die Chancen recht groß, daß du es falsch machst. |
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#33 |
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Veteran
![]() Registriert seit: 03.02.2001
Beiträge: 212
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Moin Moin,
nun ist ja schon allerhand geschrieben worden, aber ein paar (mehr) Worte möchte ich doch auch loswerden. Zuerst zur Realitätstreue des FS2002: Er ist *nicht* sonderlich realistisch, aber: Seine Prämisse steht auf kleinen Fliegern wie der Cessna, denn dafür wurde er ursprünglich konzipiert (der Ami's Lieblingsflieger). Da sie aber auf Dauer, wie schon geschrieben, für ein großes Publikum nicht sonderlich interessant ist, wurden nach und nach immer größere Flieger zugesetzt, ohne aber das System Flusi anzupassen, nun, damit kann und muß man leben, denn dafür ist er nun mal letztendlich ein Produkt mit immens hoher Auflage und nicht viel mehr als ein (duck)Computerspiel (/duck) zu einem doch recht günstigen Preis.Es ist bekannt, daß mit zumehmender Größe im FS die Flieger an Realitätstreue verlieren, aber die ist bei den Kleinen schon nicht immer so, wie sein sollte. Das zumindest kann ich inzwischen beurteilen, denn ich stehe kurz vor der PPL-Prüfung und habe vielleicht sogar die ein- oder andere Übung mit dem Flusi nachvollziehen und vertiefen können, viele viele aber auch nicht (laßt nur mal in der Kurve, so wie es sein soll die Ruder auf Neutral gehen und achtet dann auf die Kugel....tsts) Naja, dann noch zu der Diskussion über die "Schwere des Fliegens" und das erste Solo: Es stimmt schon, wirklich ausschlaggebend sind die gemachten Landungen, weniger die reine Flugzeit, die aber gewiß in den meisten Fällen bei 10 bis 20 Stunden zu finden sein wird. Die bisherigen Ausführungen über die Bedingungen und Vorschriften, eh man ein Flugzeug alleine in der Platzrunde steuern darf, wurden hinreichend dargestellt und sind richtig. Nur ist es dann bis zur Prüfung noch ein weiter Weg und auch schwierigere Landungen mit Seiten- u. Rückenwind, auf kurzen Pisten usw. folgen. Und ja; ein Flugzeug während einer Schnupperstunde in der Luft zu halten und zu steuern *ist* einfach,..... bis zu dem Punkt, an dem die Ausbildung anfängt, dann nämlich wird der Lehrer auf jeden Fehler hinweisen, es sind saubere Kurven und präzise Höhen gefragt,... und damit wird's schon entschieden schwerer. Ja; die Zeit bis zum ersten Solo erscheint wirklich recht kurz, aber eine Flugstunde während der Ausbildung (und da liegen Welten zwischen einer Schnupperstunde, das garantiere ich)läuft etwas anders ab, das bedeutet min. 45 Minuten absolute, volle, ungeteilte Konzentration. Eine solche Stunde wird schon aufgrund der Kosten gänzlich anders angegangen als in der Fahrschule. Beim Fliegen bedeutet jede Minute lernen, konzentrieren, verbessern, dressieren (jaja, Fliegen ist Dressur)bis man es im Schlaf macht. Wenn ich mit einer solchen Effizienz eine Berufausbildung machen würde, wäre diese in einem halben jahr, statt in 3 1/2 durchlaufen, da bin ich mir ziemlich sicher. Ach ja,.. da fällt mir ein,... meinen Führerschein hatte ich nach 10 Praxisstunden,... also war ich da genau so früh solo, wie in der Luft,... ![]() Der FS2002 ist schon eine tolle Sache, und ich habe mich mit ihm gut auf Seitenwindlandungen vorbereiten können, aber nicht, weil er so realistisch ist, sondern weil ich dadurch die Möglichkeit hatte, die Koordination der Quer- u. Seitenruder hinzubekommen, ohne ständig nachzudenken, also reflexartig einfach das Richtige zu machen. Ich weiß nicht, wieviele tausende Male ich schon im Sim gelandet bin, meine ersten Landungen im echten Flieger werde ich nicht vergessen, denn sie hatten nichts mit der Simfliegerei gemeinsam und haben mich mindestens 2 Liter Schweiß gekostet ![]() Fazit: Ich gebe Marc sehr recht, zumal er das wohl auch gut beurteilen kann, denn wenn ich mich recht erinnere, hat (hatte?) er auch einen PPL und hat entsprechende Vergleichsmöglichkeiten. Der FS2002 ist toll und macht viel Spaß, wer aber glaubt, im Notfall einen Flieger (heil) runter zu bekommen, wird keine Gelegenheit haben, den Versuch anschließend zu bereuen.... Und man hüte sich davor, nur weil man ein gut gemachtes Panel hat, das man in- u. auswendig kennt zu glauben, man fände die Schalter im realen Cockpit genau so schnell wieder,... dem ist nicht so. Und die Zeit, die man zum Überlegen braucht ist bereits zu lang.....(Im Cockpit fehlt einfach die Maus )Wie auch in der Fahrschule ist auch die Flugausbildung die *Grundausbildung*, die lediglich zu einer *Erlaubnis* führt und keinen Anspruch darauf erhebt, ein *Können* zu bestätigen. Das kommt mit der Zeit. Just my 2 Cents.. Viele Grüße, Marcus |
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#34 |
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Senior Member
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"Und man hüte sich davor, nur weil man ein gut gemachtes Panel hat, das man in- u. auswendig kennt zu glauben, man fände die Schalter im realen Cockpit genau so schnell wieder,... dem ist nicht so"
...das mußt Du mir mal erklären. Nicht nur das man bei einem Typerating auch mit Postern oder anderen Cockpitnachbildungen die Anordnung verschiedener Schalter etc. erlernen kann - wenn im Flugsimulator z.B. ein Overheadpanel einer 757 naturgetreu nachgebildet ist, dann kannst Du in einer richtigen 757 auch die Schalter schneller wiederfinden. Ich habe das selbst bei einigen Cockpitbesuchen mehrmals erlebt. Wenn man sich die Panels angeschaut hat (vor allem das Overhead), dann hat man sofort gewußt, wo welcher Schalter war und in welcher Position er gerade sein mußte. Dies hätte ich nicht gekonnt, wenn ich vorher nicht einige Cockpitnachbildungen zu Gesicht bekommen hätte. Noch doller war es, wo ich mal nachts bei einigen Flugzeugchecks dabei sein konnte. Da durfte ich im Beisein des zuständigen Mechanikers sogar verschiedenen Systeme starten (APU, Hydraulik...).Er hat zugeguckt und ich habe es fast geschafft, alles in der Richtigen Reihenfolge zu machen. Und nur, weil der PC einem die Möglichkeit bietet, sich auf manche Systemabläufe oder Verfahren vorzubereiten. Aber vielleicht habe ich ja was übersehen und Du erklärst mir, warum Du es anders siehst... Mit den besten Fliegergrüßen und viel Erfolg beim PPL RAY |
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#35 |
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Veteran
![]() Registriert seit: 03.02.2001
Beiträge: 212
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Hi Ray,
das ist ganz einfach: Was Du an einem Poster oder einem FLusiPanel nicht hast, ist die Übung den Schalter blind zu treffen und zu betätigen. Was fehlt, ist die Routine. Wie gesagt, wenn Zeit genug da ist, kein Problem. Auch wird man sich in einem Cockpit, dessen Ausführung man aus dem Flusi oder den Postern, wie sie auch bei uns in der Flugschule hängen, auf Anhieb besser zurechtfinden, weil man weiß wo man hinsehen muß, keine Frage. Notwendig aber für ein sicheres Beherrschen der Maschine ist, jeden Schalter und Hebel blind zu treffen, und zwar auf Anhieb. In der Endphase der Platzrunde, ab Ende Queranflug z.B. ist man zu sehr damit beschäftigt, den Landeanflug einzuleiten, den Luftraum genauestens zu beobachten, denn der Traffic ist mitunter hoch und dennoch sind etliche Handgriffe zu erledigen. Schaust Du in's Cockpit, nur um um ganz kurz sicher zu sein, daß Du die Hand am Gas und nicht am Gemisch hast , geht Dir derweil mitunter was anderes flöten (Höhe, Anflugwinkel, Fahrt....) kann u.U. wirklich rasend schnell gehen, schneller als einem lieb ist..., aber wem erzähl ich das, das wirst Du sicher selbst auch kennen, ob nun aus eigener Erfahrung oder von Deinen Schülern.Im Landeanflug dann gilt nur noch: Airspeed/ Aimpoint, also Blick auf den Aufsetzpunkt und auf den Fahrtmesser, alles andere muß sitzen, wie der Griff zur Gangschaltung im Auto, einfach reflexartig. Die Poster in der Typeratingausbildung dienen der Vorbereitung, um die Zeit in der Maschine oder dem Simulator gering zu halten, dennoch muß munter trainiert werden. Und dann wäre natürlich noch die Notsituation zu nennen,... auch da muß alles perfekt sitzen. Ich habe mich auch von Anfang an, dank der Dreamfleet C172 im Cockpit gleich zurechtgefunden und zu Hause gefühlt. Aber die Arbeit mit den Instrumenten und Betätigungseinrichtungen mußte ich trotztdem erst noch üben, üben, üben. Es ging zwar schneller, aber gekonnt habe ich es deshalb noch nicht. Das war damit gemeint, aber wohl nicht so perfekt ausgedrückt Kannst Du damit soweit konform gehen?. Viele Grüße, Marcus |
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#36 |
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Senior Member
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Jetzt kann ich Dir 100%ig zustimmen. Wir haben ein wenig aneinander vorbei geredet. Ich habe in meinen Äußerungen immer nur gemeint, daß z.B. gut gemachte Flugsimulationen einem den ersten Schritt in Richtung Realität zeigen können und das man halt gewisse Dinge kennt, weiß und handhaben kann. Natürlich ohne Stress und nur mal so zum Kennenlernen. Nicht als einzige ernsthafte Vorbereitung. Ich habe nie gemeint, daß man sich mit Postern und Flugsimulatoren vorbereitet, dann in einen Flieger setzt und einen auf Profi macht. Das da noch viel mehr dazugehört hast Du ja geschrieben.
Mehr kann ich im Moment nicht schreiben. Komme gerade von der arbeit und bin müde. Einen schönen Tag noch, biss denn, RAY |
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