ob man die öbb privatisiert oder nicht ist mir eigentlich egal. wo ich allerdings stark dafür bin ist, dass auch in diesem sektor wettbewerb zugelassen wird (wie das konkret im bahnsektor funktionieren kann dazu gibt es unzählige hervorragende volkswirtschaftliche modelle).
bei der voest waren es damals trotzdem die gleichen argumente, warum denn diese staatlich bleiben müsse ("kernindustrie" usw). beispielsweise im telekom-sektor (=infrastrukturbetrieb) hat die liberalisierung hervorragend funktioniert: durch die gewinnmaximierung privater telekom-unternehmen stieg die innovationsleistung beträchtlich, der kunde profitiert neben neuen produkten auch von wesentlich günstigeren tarifen. und was das beste daran ist: er kann vergleichen und einen alternativen anbieter wählen. genau das bedeutet freier markt - genau wegen mangels dieser möglichkeiten sind monopole immer abzulehnen.
ein weiterer infrastuktursektor in welchem die liberalisierung bereits früchte trägt ist der energiemarkt. auch hier kann/könnte man mit dem richtigen anbieter bereits einiges sparen. auch beispielsweise die müllentsorgung wird in zahlreichen gemeinden bereits an private unternehmen vergeben: funktioniert hervorragend.
wie bereits geschrieben bestanden massivste probleme im britischen bahnsektor bereits vor der privatisierung, die britische bahn wurde vom staat heruntergewirtschaftet und dann verscherbelt: dass private da innerhalb kürzester zeit nicht alles in perfekten zustand bringen können liegt auf der hand. im unterschied dazu hat das österreichische bahnsystem eine gute infrastruktur vorzuweisen, welche auch ich in staatlicher hand behalten würde (weil schliesslich auf steuerkosten errichtet): was ich allerdings liberalisieren bzw eventuell komplett privatisieren würde ist der betrieb auf diesen schienen (mittels lizenzenvergabe für bestimmte zeiten und trassen). und genau davon können kunden nur profitieren.
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"Geschichte sind die Lügen auf die man sich geeinigt hat." Napoleon Bonaparte.
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