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Alt 11.03.2005, 22:45   #3
Garmin196
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Hallo mika44

Ich fliege nicht nur im FS9 Heli, sondern auch in der realen Welt.

die Umsetzung der Heli Aero-Dynamik ist im FS9 eigentlich ganz gut gelungen, nur sollte man ein par Besonderheiten bezüglich der Hubschrauberfliegerei beachten, oder wissen.

Nehmen wir mal den R22

(den ich Live überhaupt nicht mag, da bei Autorotation sehr tückisch, Pitch Down muß da in Sekundenbruchteil erfolgen, sonst verliert man sofort die Eigenenergie der Rotoblätter (Drehzahl), und man fällt recht unsanft vom Himmel !

1.) Start

wichtig zu wissen, sitze ich in einem Liks oder Rechtsdreher, demzufolge ich beim Start das Drehmoment mit den Pedalen ausgleichen muß, Linksdreher> Rechtes Pedal, Rechtsdreher>Linkes Pedal, beim Kamov gar nichts der hat ein (Kammrotorsystem)


(Umsetzung im FS9 - ganz gut )

OK, nehmen wir mal an, der Heli ist ca. 1 Meter in der Luft und schwebt auf der Stelle, wir sind also noch im Bodenefekt
jetzt kommt es darauf an, den Heli ruhig zu halten, wir arbeiten mit der Zyklischen Steuerung, also mit dem Stick, Drehzahl sollte im grünen Bereich sein, d.h der Gasdrehgriff wird so eingestellt das wir genug Drehzahl haben, der R22 hat ja keine Drehzahlanzeige, na ja, dafür ist unser Indikator erst mal das Ohr, und wichtig -
der Ladedruck (PSI)
Beim Kolbenmotor im Hubschrauber wird nach Laderuck geflogen, bei der Turbine nach Torque (in %)

(Umsetzung im FS9 gut bis sehr gut)

So, der Heli schwebt, nun - je nach Beladung u. Ausentemperatur nehmen wir nun Fahrt auf, der Stick wird leicht nach vorne gedrückt, mit den Pedalen entsprechen das Drehmoment ausgeglichen,
die Augen kleben am Ladedruck, im HU-300
noch an der Drehzahlanzeige, alles im grünen Bereich, OK dann wird Fahrt aufgenommen, wir sind immer noch im Bodeneffekt, langsam macht sich der Übergangsauftrieb bemerkbar, bei ca 35-40 Ktn nehmen wir den Stick langsam zurück ( Ladedruck - Drehzahl OK ) und der Heli beginnt langsam zu steigen

(Umsetzung im FS9 gut !)

Nun könne wir erst mal durchatmen, durch die Geschwindigkeit macht sich nun eine Eigenstabilität bemerkbar, und wir können nun entspannter fliegen, die Pedale werden mit den Füßen nur noch leicht berührt, im Geradeausflug werden sie zur Steuerung nicht benötigt, wir machen alles mit dem Pitch u. dem Stick
(Augen an der Drehzahl u. Ladedruck!)
(Umsetzung im Fs9 gut - sehr gut)

So, jetzt wollen wir Landen, in ca 1000 ft nehmen wir Geschwindigkeit raus, Stick leicht nach hinten, Pitch leicht nach unten, Tritt ins rechte oder linke Pedal
Landefeld im Auge - wir sinken mit ca 500 Fuß, der Ladedruck pendelt sich bei ca 19 inch ein, je nach Aktion ( Drehzahl beachten !!)

Im Sinkflug sollte eine Geschwindikeit von ca. 50 Ktn nicht unterschritten werden, also immer Save bleiben.

So jetzt kommt der schwierige Teil, die Landung, das Ausflären des Helis so ca. ein, zwei Meter über dem Boden, die Überfahrt durch leichtes Flären rausnehmen
und zuletzt, kurz vor der Bodenberührung den Pitch nach oben durchziehen, den Stick nach vorne, aber alles Piano, mit Blick auf den Ladedruck und Drehzahl, wir wollen das Motörchen ja nicht Kapput nachen.

Das alles im FS9 umzusetzten ist garnicht so einfach, in der Realität hat man beim Hubschrauberfliegen wesentlich mehr Handlungsspielraum als im FS9, ein großer Nachteil ist sicherlich die fehlenden "Sensoren" die man beim Helifliegen ( zB.im Hintern) hat. Viele Dinge - je nach Erfahrung laufen automatisch ab, das ist wie (wurde in der FXP in einem Artikel treffend umschrieben) Nasepopeln, es ist einfach so, man tut es unbewusst
In einer Simulation sind, gerade wenn ein Hubschrauberflug simuliert wird, viele Dinge nicht realisierbar, zB bei einer Autorotation, OK, Pitch Down, es geht mit 2000 Fuss nach Unten, der R22 im FS9 lässt sich einfach nicht vernünftig Autorotieren
Aber im wesentlichen sind viele Dinge im FS9 ganz gut rübergekommen, wenn man wie ich, im richtigen Leben Hubschrauber fliegt, dann ist das ganz Easy, ich weiss ja wie man so ein Ding fliegt, allerdings kann es auch von Nachteil sein, denn dann, wenn nach einer Aktion vom (virtuellen) Piloten, keine Reaktion des Fluggerätes erfolgt, man aber genau weiss wie sich der Drehflügler in der Realität verhalten würde.

Erwähnen möchte ich noch die Folge über Hubschrauber in der FXP von Markus Slattner, welche hervorragen geschrieben ist

Viel Grüße
Mike
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