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mika44 11.03.2005 20:06

Probleme mit Hubschraubern
 
Anfrage an alle Hubi-Piloten!

Da ich leidenschaftlich gerne mit dem Hubschrauber fliege würde mich eines brennend interessieren.
Warum kommt auch der brävste Hubi so gerne ins Trudeln? Liegt es an der nachlassenden Aufmerksamkeit des Piloten oder eher an der schlecht umgesetzten Flugpysik? Irgentwo habe ich gelesen dass mit dem FS9 diese verbessert sein sollte. Vorher waren Hubschschrauber im MSFS bessere Tragfächenflugzeuge. Sollte man sich deshalb vor alten Hubis hüten oder sind die neuen auch nicht besser?
Es ist jedenfalls verdammt schwierig auf einem Flugzeugträger zu landen.
Vielleicht könnte auch mal in den Heliseiten darauf eingegangen werden.

Lauf 11.03.2005 20:45

HI

Das Helifliegen ist Übungssache. Natürlich gibt es Modelle, welche überhaupt nicht funktionieren, aber die Meisten sind nach viel Übung durchaus zu verwenden. Dabei geht es nur um die reinen Flugbewegungen. Spezielle Hubschrauberflugmanöver sind nicht möglich. Auch kommt mit immer vor, daß echte Helis weit stabiler im Schwebeflug sind.

Ein guter Tipp : Ich verwende ein Zusatzfunktion von Hovercontrol
"HC075DI_HOVER_GAUGE". Du kannst in dort auch
downloaden und in jedes Panel einfügen. Ich
verwende nicht die automatische Schwebeeinrichtung
sonder fliege den Heli per Hand. Doch kannst du
sehr gut die Bewegung des Helis beurteilen und
reagieren. Es gelingt dir dann auch den Heli im
Schwebeflug zu halten. Auch beim Landen kannst du
deinen Heli besser einschätzen. Im FS fehlt dir die
notwendige Sicht nach Aussen und du spürst deine
Maschine nicht. Mit diesem Zusatz siehst du aber,
wohin er driftet. Nun musst du selber üben, bei mir
funktioniert es jetzt schon ganz gut.Weiters ist es
notwendig, daß du dir einen Bezugpunkt suchst (Haus,
Baum oder Schiffsmast).

Gr Robert

Garmin196 11.03.2005 22:45

Hallo mika44

Ich fliege nicht nur im FS9 Heli, sondern auch in der realen Welt.

die Umsetzung der Heli Aero-Dynamik ist im FS9 eigentlich ganz gut gelungen, nur sollte man ein par Besonderheiten bezüglich der Hubschrauberfliegerei beachten, oder wissen.

Nehmen wir mal den R22

(den ich Live überhaupt nicht mag, da bei Autorotation sehr tückisch, Pitch Down muß da in Sekundenbruchteil erfolgen, sonst verliert man sofort die Eigenenergie der Rotoblätter (Drehzahl), und man fällt recht unsanft vom Himmel !

1.) Start

wichtig zu wissen, sitze ich in einem Liks oder Rechtsdreher, demzufolge ich beim Start das Drehmoment mit den Pedalen ausgleichen muß, Linksdreher> Rechtes Pedal, Rechtsdreher>Linkes Pedal, beim Kamov gar nichts der hat ein (Kammrotorsystem)


(Umsetzung im FS9 - ganz gut )

OK, nehmen wir mal an, der Heli ist ca. 1 Meter in der Luft und schwebt auf der Stelle, wir sind also noch im Bodenefekt
jetzt kommt es darauf an, den Heli ruhig zu halten, wir arbeiten mit der Zyklischen Steuerung, also mit dem Stick, Drehzahl sollte im grünen Bereich sein, d.h der Gasdrehgriff wird so eingestellt das wir genug Drehzahl haben, der R22 hat ja keine Drehzahlanzeige, na ja, dafür ist unser Indikator erst mal das Ohr, und wichtig -
der Ladedruck (PSI)
Beim Kolbenmotor im Hubschrauber wird nach Laderuck geflogen, bei der Turbine nach Torque (in %)

(Umsetzung im FS9 gut bis sehr gut)

So, der Heli schwebt, nun - je nach Beladung u. Ausentemperatur nehmen wir nun Fahrt auf, der Stick wird leicht nach vorne gedrückt, mit den Pedalen entsprechen das Drehmoment ausgeglichen,
die Augen kleben am Ladedruck, im HU-300
noch an der Drehzahlanzeige, alles im grünen Bereich, OK dann wird Fahrt aufgenommen, wir sind immer noch im Bodeneffekt, langsam macht sich der Übergangsauftrieb bemerkbar, bei ca 35-40 Ktn nehmen wir den Stick langsam zurück ( Ladedruck - Drehzahl OK ) und der Heli beginnt langsam zu steigen

(Umsetzung im FS9 gut !)

Nun könne wir erst mal durchatmen, durch die Geschwindigkeit macht sich nun eine Eigenstabilität bemerkbar, und wir können nun entspannter fliegen, die Pedale werden mit den Füßen nur noch leicht berührt, im Geradeausflug werden sie zur Steuerung nicht benötigt, wir machen alles mit dem Pitch u. dem Stick
(Augen an der Drehzahl u. Ladedruck!)
(Umsetzung im Fs9 gut - sehr gut)

So, jetzt wollen wir Landen, in ca 1000 ft nehmen wir Geschwindigkeit raus, Stick leicht nach hinten, Pitch leicht nach unten, Tritt ins rechte oder linke Pedal
Landefeld im Auge - wir sinken mit ca 500 Fuß, der Ladedruck pendelt sich bei ca 19 inch ein, je nach Aktion ( Drehzahl beachten !!)

Im Sinkflug sollte eine Geschwindikeit von ca. 50 Ktn nicht unterschritten werden, also immer Save bleiben.

So jetzt kommt der schwierige Teil, die Landung, das Ausflären des Helis so ca. ein, zwei Meter über dem Boden, die Überfahrt durch leichtes Flären rausnehmen
und zuletzt, kurz vor der Bodenberührung den Pitch nach oben durchziehen, den Stick nach vorne, aber alles Piano, mit Blick auf den Ladedruck und Drehzahl, wir wollen das Motörchen ja nicht Kapput nachen.

Das alles im FS9 umzusetzten ist garnicht so einfach, in der Realität hat man beim Hubschrauberfliegen wesentlich mehr Handlungsspielraum als im FS9, ein großer Nachteil ist sicherlich die fehlenden "Sensoren" die man beim Helifliegen ( zB.im Hintern) hat. Viele Dinge - je nach Erfahrung laufen automatisch ab, das ist wie (wurde in der FXP in einem Artikel treffend umschrieben) Nasepopeln, es ist einfach so, man tut es unbewusst
In einer Simulation sind, gerade wenn ein Hubschrauberflug simuliert wird, viele Dinge nicht realisierbar, zB bei einer Autorotation, OK, Pitch Down, es geht mit 2000 Fuss nach Unten, der R22 im FS9 lässt sich einfach nicht vernünftig Autorotieren
Aber im wesentlichen sind viele Dinge im FS9 ganz gut rübergekommen, wenn man wie ich, im richtigen Leben Hubschrauber fliegt, dann ist das ganz Easy, ich weiss ja wie man so ein Ding fliegt, allerdings kann es auch von Nachteil sein, denn dann, wenn nach einer Aktion vom (virtuellen) Piloten, keine Reaktion des Fluggerätes erfolgt, man aber genau weiss wie sich der Drehflügler in der Realität verhalten würde.

Erwähnen möchte ich noch die Folge über Hubschrauber in der FXP von Markus Slattner, welche hervorragen geschrieben ist

Viel Grüße
Mike

ghost84 11.03.2005 23:28

Zitat:

Original geschrieben von Garmin196
... Drehzahl sollte im grünen Bereich sein, d.h der Gasdrehgriff wird so eingestellt das wir genug Drehzahl haben, der R22 hat ja keine Drehzahlanzeige, na ja, dafür ist unser Indikator erst mal das Ohr...
Ist vielleicht eine dumme Frage, aber hast du schon mal eine R22 von innen gesehen? Seit wann gibts da keine Drehzahlanzeige? :confused:

Lg Franz

Garmin196 12.03.2005 00:19

Ich denke schon, immerhin habe ich schon über 280 Stunden in der Kiste gesessen, mit Drehzahl meinte ich aber nicht die Drehzahlanzeige für den Motor, sondern die Drehzahlanzeige des Rotors, (hätte ich besser Formulieren sollen - OK) das ist ein Nachteil des R-22

Da ich aber überwiegen Hu-300 fliege, ist man eben darauf Programmiert, die Drehzahl des Rotors im grünen Bereich zu halten.


die Rotorblattdrehzahl deckt sich mit der Motordrehzahlanzeige im HU-300, es nützt wenig, viel Leistung zu haben aber wenig (Rotor) Drehzahl, dann gehts erst mal nach unten. Der Robinson ist in diesem Moment ganz tückisch, gerade weil ich keine Anzeige für die Rotordrehzahl habe, während ich beim Hu-300 in diesem Moment, Drehzahlverlust besser kompensieren (Optisch) kann



Gruß
Mike

ghost84 12.03.2005 09:59

Zitat:

Original geschrieben von Garmin196
... mit Drehzahl meinte ich aber nicht die Drehzahlanzeige für den Motor, sondern die Drehzahlanzeige des Rotors, (hätte ich besser Formulieren sollen - OK) das ist ein Nachteil des R-22... Der Robinson ist in diesem Moment ganz tückisch, gerade weil ich keine Anzeige für die Rotordrehzahl habe,...
:confused:
Äh, die R22 hat einen Dual-Tachometer, dabei zeigt eine Nadel die Motor-RPM und eine die Rotor-RPM. Zeig mir bitte ein Foto vom Panel einer R22, die KEINEN Rotordrehzahlmesser hat. Ich kann das einfach nicht glauben...

Lg Franz

mika44 12.03.2005 10:36

Hallo Heli-Piloten,

zunächst vielen Dank für eure ausführlichen Antworten. Vielleicht sollte man eine eigene Heli-Rubrik im Forum einrichten. Das würde das Interesse sicher steigern. Immerhin habe die Hovercontrol- Suite besucht und gleich einige neue Hubschrauber geladen. Leider habe ich keine Beschreibung für das Gauge gefunden. Meine Frage nach dem plötzlichen Abschmieren und unbeherrschbaren Trudeln ist leider auch nicht beantwortet. Ich will zumindest versuchen eure Ratschläge in die Tat umzusetzen. Übrigens verwende ich keine Pedale, dafür einen Saitek 3D-Flightstick mit Z-Rotation. Hat sich bisher bei Helifliegen ganz gut bewährt.

Weberknecht 25.05.2005 04:23

Zitat:

Original geschrieben von Garmin196
... mit Drehzahl meinte ich aber nicht die Drehzahlanzeige für den Motor, sondern die Drehzahlanzeige des Rotors, (hätte ich besser Formulieren sollen - OK) das ist ein Nachteil des R-22... Der Robinson ist in diesem Moment ganz tückisch, gerade weil ich keine Anzeige für die Rotordrehzahl habe,...



Zitat:

Original geschrieben von ghost84
:confused:
Äh, die R22 hat einen Dual-Tachometer, dabei zeigt eine Nadel die Motor-RPM und eine die Rotor-RPM. Zeig mir bitte ein Foto vom Panel einer R22, die KEINEN Rotordrehzahlmesser hat. Ich kann das einfach nicht glauben...

Lg Franz

Stimmt ! Ist eine Dualanzeige.
Auch noch keine R22 untergekommen wo das nicht so wäre :confused:

mike november 25.05.2005 05:28

Hi Mika,

um mal wieder auf Dein Thema zu kommen. Wann hast Du denn dieses "Trudeln"? Ich nehme mal an kurz vor der Landung, oder?
Das hängt dann damit zusammen, das durch die Fahrtverminderung die Eigenstabilität nach und nach verloren geht und relativ viel mit dem collective-Pitch gearbeitet wird. Wir machen also den H/C erstmal instabil und ändern dann noch relativ häufig das auszugleichende Drehmoment (beim Anpassen der Sinkrate, im Übergangsauftrieb, beim Einfliegen in den Bodeneffekt.) Hier ist beherzt aber gefühlvoll die Pedalerie gefragt. Je mehr mann, gerade im FS, dabei aus dem Fenster schaut, desto einfacher geht es. (Meine Erfahrung, muss nicht für alle hier zutreffen.) Eine seitliche Drehbewegung muss in dieser Phase des Fluge nicht nur schnell erkannt, sondern auch gezielt mit kleinen pedalausschlägen ausgeglichen werden. "Dreimal verschärftes Wahrschau!!" gilt aber der Gefahr des überhasteten Pedaleinsatzes. Schnell ist der H/C hier dann, gerade im Sim hemmungslos übersteuert und nur noch schwer zu Fangen. Rettung: Schnell wieder Höhe und Fehrt gewinnen und das Ganze noch einmal probieren. Im letzten Meter einfach den Collectiv Pitch in nie Nullstellung rammen um doch noch auf den Boden zu kommen, bringt einen zwar runter, man kann das auch durchaus überleben, aber, wie das aussieht!!!;) :D :D
Ausserdem geht da (fast) immer was am Hubschrauber kaputt bei!

Also, üben, üben, üben! Ich bin auch noch weit davon weg perfekt zu sein mit den H/C's im FluSi, aber Spaß macht es allemal und mittlerweile sind die meisten meiner Landungen "gute" Landungen! (Every Landing you can walk from on your own feet is a good landing. Every landing after wich you can use the Helo again is a fabulous landing!:D :D )

Zu Helo Flugmanövern, also ich fliege den FS2002 und da meist die Bell UH-1D. Mit der kann man ganz vernmünftig Autorotieren, wenn man nur immer genug Fahrt behält (Ich versuche immer so bei ca. 70KIAS zu bleiben.) Da geht auch ne 360° AR aus 3000ft AGL relativ sauber. Wenn nur das Ausflaren am Schluss nicht wäre. Ich ziehe immer zu früh un hab dann kein Torque mehr über. (AR leite ich immer mit Strg+F1 ein, nur Collective Pitch down klappt irgendwie gar nicht.)
Ausserdem funktioniert mit der Huey der Pedalturn ganz anständig. Man darf nur nich bis Fahrt=0 warten.

In diesem, oder jedem anderen Sinne, viel Spaß

Zur R22: Ich kann hier kein Doubletachometer entdecken, nur ne MP Anzeige. Klärt mich doch mal bitte auf!

oscar.o 25.05.2005 07:10

moin,

ein guter Tip kommt aus der Hovercontrol Ecke, die Schieber der Realitätseinstellungen alle auf ca 98% zu stellen, damit kann man wirklich gut den Heli steuern und vor allem auch landen.

Gruß

oscar.o


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