Anflug bei Hitze

[UKING]

Hallo Ihr,
gerade bin ich wohlbehalten in Doha (OTBD), der Hauptstadt von Katar, gelandet. Ich übernahm nämlich mal wieder einen "überschaubaren" Leg der Großen Hauptstadttour

Aufgrund der extremen Hitze dort momentan (+43°C bei 2.000ft) war im Final nicht nur die EGT nicht mehr aus dem Roten herauszukriegen, sondern ich hatte auch Probleme mit der Fluglage, sprich Querneigung:

Obwohl bei der 747-400 eine Anfluggeschwindigkeit von 135-140KIAS bei 25° Flaps empfohlen und von mir auch schon seit Ewigkeiten erfolgreich so angewandt wird, flog ich heute mit 155KIAS und Full Flaps (35°) an.

Anders hätte ich die Runway überhaupt nicht gesehen, so steil war trotzdem noch der Anstellwinkel!

Kann mir jemand sagen, ob das so normal ist? Wie wird das denn real gehandhabt? Nun, die Runway ist bestimmt nicht zufällig 15.000ft lang, kann ich mir denken. Sollte man also in solchen Fällen schneller anfliegen und die Flaps voll setzen oder stimmt nur bei mir etwas nicht?

P.S.: Ich musste einen GA machen, und auch beim ersten Anflug fiel mir diese abnorme Fluglage schon auf!

Vielen Dank für Eure Antworten!

[Speckbrot]

Hallo

Ich kann zwar nichts zu deinem Problem sagen aber ich werd da sicher heut auch noch runterdüsen

[UKING]

Hab gerade mal einen bereits gespeicherten Anflug auf Tampa's 36L (KTPA) durchgeführt, nachdem ich die Außentemperatur auf 130F (+56° TAT) verstellt habe. Keine Probleme!
Kann es sein, dass im FS2002 auf Doha's 34 der vom ILS vorgegebene Gleitpfad nicht ganz stimmt, der Winkel einfach zu flach ist??? Vielleicht ist es das und hat mit der Temperatur überhaupt nichts zu tun?

[KlabautAIR]

Also ich hab ja die Hauptstadttour ab Doha weitergeführt, und der Start da war schon auch sehr zäh durch 42°C OAT. Ich kann mir nur vorstellen, dass die Luft eben sehr dünn wird und einfach schneller angeflogen werden muss, aber ob das ähnlich wie bei großen Höhen sich nicht in der IAS sonder nur in der TAS äußert, weiß ich jetz au net.

[harry3]

Die IAS bleibt immer gleich. Sie ist die einzige Geschwindigkeit die wirklich wichtig ist fürs Fliegen selber.
Wenn der Flieger das gleiche Gewicht hat, so hebt man sowohl bei -50°C als auch bei +50°C bei der gleichen KIAS ab.
Von daher verstehe ich nicht ganz warum du aufeinmal viel schneller angeflogen bist??? Warst du noch so "voll" (betankt mein ich) oder war sonst irgendwas anders als sonst???

Die TAS ist natürlich unterschiedlich, bei -50°C ist die Kiste gleich mal oben, es ist viel mehr Leistung rauszuholen.


Viele Grüße,
Harri

[UKING]

Original geschrieben von harry3
...
Von daher verstehe ich nicht ganz warum du aufeinmal viel schneller angeflogen bist??? Warst du noch so "voll" (betankt mein ich) oder war sonst irgendwas anders als sonst???...

Nein, ich weiß nicht. Mir fiel nur die unnatürliche Querneigung auf und ich versuchte daher, das mit mehr KIAS und Full Flaps etwas auszugleichen. Weil mir das aber "spanisch" vorkam (Deine von Dir genannten Zusammenhänge sind mir nämlich auch bekannt) startete ich diesen Thread.

Wenn der Flieger das gleiche Gewicht hat, so hebt man sowohl bei -50°C als auch bei +50°C bei der gleichen KIAS ab.

Da kann ich sogar noch einen drauf geben:
Auch Luftdruck oder Höhe hat keinen Einfluss aufs Flugverhalten. Nur die GS ändert sich dann entsprechend.

[harry3]

Auch Luftdruck oder Höhe hat keinen Einfluss aufs Flugverhalten. Nur die GS ändert sich dann entsprechend.

Ganz so würde ich das nicht stehen lassen: Bei größerer Höhe oder bei großer Hitze brauchst du z.B. viel mehr Anlöauf bist du abhebst, und viel mehr Zeit, bis du auf eine bestimmt Höhe gestiegen bist.

Aber ich weiß schon wie du's gemeint hast, nämlich das wenn du bei gleicher IAS fliegst die gleichen Ruderdrücke hast und wie agil sich die Kiste in der Luft verhält usw...


Grüße,
Harri