Sprit ist die beste Navigationshilfe - ein Beispiel dazu.
Wir waren mit einer 172er VFR von Tanger nach Malaga unterwegs. Das Wetter wurde entgegen der Vorhersage so rapide schlechter, so dass ich umkehrte. Aber damit kam ich vom Regen in die Traufe. Schließlich bat ich bei den Engländern in Gibraltar um ein GCA, denn genau genommen konnte ich nur noch bis zu den Tragflächenspitzen gucken. GCA = ground controlled approach, ein Anflug mittels eines Präzisionsradars, wird bei den Militärs benutzt.
Für einen Sichtflieger ist ein GCA bei solchen Bedingungen keine einfache Sache, zumal der Platz für die großen Maschinen schon unterm Minimum war, wie ich später erfuhr.
Gerade als der Fluglotse die Anweisung gab, den Anflug abzubrechen, kam die Landebahn in Sicht und ich konnte landen.
Im Nachhinein denke ich, dass meine Spritreserve von 3,5 h mir sehr half, die Sache gelassen anzugehen, denn ich weis nicht, ob ich dem psychischen Druck auf jeden Fall sofort landen zu MÜSSEN, standgehalten hätte. Wahrscheinlich hätte ich bei einer starken psychischen Belastung nicht so genau fliegen können, wie es für diesen Anflug erforderlich war.
So aber musste der Anflug nicht unbedingt gelingen, denn mit 3,5 h Zeitreserve kann man sich in Ruhe was anderes ausdenken.
Und noch etwas. Es ist unglaublich, wie sehr die ruhige Stimme des Radarlotsen hilft, wenn die Sache unangenehm wird. Eigentlich kann ich nur empfehlen, in einer schwierigen Situation einen Radarlotsen um Hilfe zu bitten und nicht alleine rumzufummeln.
Viele Grüße!
Hans
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