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| Guru, e-Zitate & Off Topic Der WCM-Guru auch online, mysteriöse technische Angaben und sonstige 'Verlautbarungen' |
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Jr. Member
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artikel von http://no-direction-home.at/ Vorbericht von Joerg Wittenberg Ich hatte letzte Nacht das riesige Glück zusammen mit ca. 12 Journalisten an einer "Listening Session" von Columbia/Sony der neuen Dylan-CD "Love And Theft" ("Liebe & Diebstahl"; erscheint Deutschland 10.9., USA 11.9.) teilnehmen zu können (Danke an .... !!!!). ICH HABE DIE CD ZWEIMAL KOMPLETT ANHÖREN KÖNNEN. Ich bin TOTAL begeistert von dieser CD! Es wurden aber KEINE Promo-CDs oder -Bänder verteilt und das schriftliche Material erschöpfte sich in zwei Textseiten mit Infos, die wir alle längst kennen. Folgende Tracklist wurde dort nochmals genannt: 1. Tweedle Dee And Tweedle Dum 2. Mississippi 3. Summer Days 4. Bye And Bye 5. Lonesome Day Blues 6. Floater 7. Highwater (For Charlie Patton) 8. Moonlight 9. Honest With Me 10. Po' Boy 11. Cry Awhile 12. Sugar Baby Das in 14 Tagen im Sommer in New York von Dylan (als Produzent!!!) und seiner Tourband(!) und wenigen Gastmusikern eingespielte Studioalbum (seine Nr. 43) wirkt durchweg wie LIVE aufgenommen, stilistisch sehr variabel, doch durch den fast ständigen oldtime-Effekt dennoch wie aus einem Guss. Das Gerücht, Dylan spiele hier durchweg Klavier ist völliger Quatsch; in Wahrheit ist Klavier nirgendwo deutlich wahrnehmbar; auch Mundharmonika scheint zu fehlen (evtl. Gastmusiker im Hintergrund, aber zumindest keine deutlichen Dylan-Solos!). Die sorgsam gehütete Vorab-CD (vermutlich sogar mit einem individuellen elektronischen "Wasserzeichen"), die wir hören durften, dauerte 57.33 Minuten; doch waren einige Tracks ausgeblendet, so daß die CD eventuell etwas länger sein wird? Extrem lange Stücke scheinen zu fehlen. Manches erinnert stilistisch an "Time Out Of Mind" (TOOM), doch ist es nie so "düster" wie dort, einiges auch an "Oh Mercy", sehr vieles an - teils jazzigen - Oldtime-Country, wenige Tracks sind heftiger Southern Bluesrock, einige wunderbare Schnulzen sind im Pre-War-Stil. Alle(!) Songs würden sich traumhaft für Live-Konzerte eignen und alle sind sowohl beim lauten Anhören wie auch als leise Hintergrundmusik ein hoher Genuss. Dylans Stimme ist meist gut im Vordergrund seiner Band abgemischt und wirkt gleichermaßen tief inspiriert bei rockigen bis schnulzigen Songs. Wie auf seinen neueren Konzerten sind akustische von elektrischen Stücken keinesfalls mehr von der Lautstärke, sondern nur noch vom Stil her unterscheidbar (mit allen fließenden Übergängen). Alles wirkt eher live, oft auch "unplugged". Zu den Texten kann ich vorläufig wenig sagen, da ich von der Musik so stark gefangen war, dass ich nicht immer angestrengt genug auf Texte achten konnte. In zwei Tracks glaube ich Texte zum Tod (s?) einer Mutter gehört zu haben (siehe unten). Inhaltlich -und musikalisch ja auf jeden Fall - scheint die CD weit weniger trostlos und düster zu sein als TOOM überwiegend ist. Zu den einzelnen Tracks: 1. Tweedle Dee And Tweedle Dum Schnell, fetzig, rockig und dennoch vom Klang an TOOM erinnernd. Einziger Song, wo Dylans Stimme m.E. etwas zu sehr im Hintergrund abgemischt ist (wie ja auf seinen Konzerten ebenfalls oft beim ersten, zweiten Song). Grandiose Gitarren, vermutlich vor allem von Charlie Sexton? Einer der schwächsten Tracks, aber dennoch großartig. 2. Mississippi Ein Highlight der CD! Unglaublich ANDERS als die Sheryl Crow Fassung (war Geschenk Dylans an sie als TOOM-Outtake) mit völlig neuer Melodie! Obgleich man erst nach Minuten richtig kapiert, daß dies *wirklich* Mississippi ist, wirkt der Song wirklich grandios. Der Chorus fällt nun kaum mehr auf, doch der ständig heftig rollende Rhythmus und traumhaft sphärische Klang gibt eine magische Stimmung, die der schönen fröhlich-lockeren Fassung von Sheryl Crow überlegen ist (Kennt Ihr deren tolle Live-Fassung davon, die nur auf der GB-Single erschien?). 3. Summer Days Beginnt als flotter (stilistisch früher) Rock'n Roll, mit schöner Melodie und bekommt später etwas jazzige Einflüsse. Drummer Kemper überzeugt auf fast allen Tracks durch unspektakuläre, aber sehr solide Arbeit (Ich gehöre ja ohnehin zu der Minderheit, welche Kemper für Dylans derzeitig gewollten Stil sogar für die beste Wahl halten; sorry, Rainer V.! Wenn man allerdings nach der Anzahl der zerdroschenen Drum-Sticks geht, .....). Wunderbare Gitarrensolos, also sicher NICHT von Dylan (Sorry, Bob, aber auf der diesjährigen Konzerttour hättest Du meiner Meinung die Gitarre manchmal ganz stehen lassen sollen und hättest Dich dann sicher an die Texte oft besser erinnern können oder auch mal Zeit zum Lachen, Sprechen gehabt?). Didi, Ich lechze danach, dieses Stück in der Keller-Disko der Burg Plankenstein zu erleben! 4. Bye And Bye Betont langsame, schnulzig-jazzige Barmusik mit Country-Einflüssen, im Vorkriegsstil. Sehr Schön! 5. Lonesome Day Blues Heftiger Southern Blues-Rock. Melodie und Dylans Gesang sehr einprägsam. Wunderbare Gitarrensolos (Charlie?). Ich glaube beim ersten Anhören verstanden zu haben "... I wished my mother would be still alive ..."!! Kann mich aber irren. 6. Floater Rockig-jazzige Barmusik, Dylans Stimme sehr schön im Vordergrund. Am Beginn und zwischen den Strophen eindrucksvoll zigeunerartige Violine (sicher Larry) |
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