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Alt 31.05.2006, 16:31   #1
Androctonus
Veteran
 
Registriert seit: 26.05.2001
Beiträge: 266


Frage Spornrad feststellen – wozu?

Eine mir schon fast peinliche Frage: Wieso sollte ich beim Start und bei der Landung das Spornrad verriegeln?

Einige größere und leistungsfähigere Spornradträger besitzen ja diese Funktion. Nur: Ich fliege zur Zeit ein Maschinchen mit einem P&W 2800er mit einem enorm starken Torque während der Startphase.

Laut Checkliste sollte das Spornrad beim Startlauf verriegelt sein. Aber im unverriegelten Zustand habe ich eine viel bessere Kontrolle über den Startlauf.

Auch will es mir nicht einleuchten, warum beim Startlauf das Spornrad zur Korrektur sich nicht mitbewegen sollte.

Allerdings bin ich mir darüber im klaren, nicht vom FS-Modell auf die Realität zu schließen. Normalerweise müsste das Ruder für sich alleine schon packen.

Nochmals: Was wird durch ein Blockieren der Steuerbarkeit des Spornrades eigentlich erreicht bzw. vermieden (in der Realität)?


Grüße,
Andreas
Androctonus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.05.2006, 16:50   #2
Obi-Wan
Inventar
 
Registriert seit: 05.05.2002
Beiträge: 2.000


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Ich bin zwar kein Pilot, aber wenn das Spronrad unkontrolliert ausschlägt, kann ich mir gut vorstellen das das ungefähr der gleiche Effekt als wenn du aus voller Fahrt die Handbremse ziehst.

____________________________________
- Bin wieder hier, in meinem Revier... und natürlich in meinem Eulennest -
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Alt 31.05.2006, 17:08   #3
alfora
Inventar
 
Registriert seit: 23.02.2001
Beiträge: 2.954


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Ich weiß nicht, ob meine Theorie unten stimmt aber meines Wissens nach ist das Spornrad ja nicht lenkbar sondern nur drehbar gelagert. Die eigentliche Lenkung geschieht ja über unterschiedliche Bremskraft oder Motorleistung links und rechts.

Das heißt aber auch, wenn beim Start ein Stein oder eine Bodenunebenheit das Spornrad trifft, dann könnte sich das kurz verdrehen und das Heck in eine Richtung lenken. Durch das Feststellen wird das vermieden.
____________________________________
Alex

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O\'Hare Approach Control: \"United 329 heavy, your traffic is a Fokker, One o\'clock, three miles, eastbound.\"
United 239: \"Approach, I\'ve always wanted to say this... I\'ve got the little Fokker in sight.\"
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Alt 31.05.2006, 17:13   #4
Bernd Rossner
Master
 
Registriert seit: 16.03.2004
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Beiträge: 624


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Hallo!

Ich bin auch kein Pilot. Ich denke mir das so: Das bewegliche Spornrad ist dazu da, dass sich die Maschine leichter nach links und rechts drehen lässt. - Das ist aber etwas, was ich beim Start überhaupt nicht brauchen kann. - Hier will ich, dass das Flugzeug möglichst gerade auf der Rollbahn bleibt. - Natürlich muss man trotzdem GEFÜHLVOLL Gas geben und mit dem Ruder gegenhalten (außerdem vor dem Start e.v. die Seitenrudertrimmung richtig einstellen), damit die Maschine nicht in die Wiese abbiegt.
Also mit verriegeltem Spornrad gelingen mir schon die ruhigeren, Starts. Wenn ich´s mal vergesse zu verriegeln, macht sich das durch das nervöse Verhalten des Flugzeugs unangenehm bemerkbar.

LG
Bernd
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Alt 31.05.2006, 17:16   #5
Bernd Rossner
Master
 
Registriert seit: 16.03.2004
Alter: 57
Beiträge: 624


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Zitat:
Original geschrieben von alfora
Ich weiß nicht, ob meine Theorie unten stimmt aber meines Wissens nach ist das Spornrad ja nicht lenkbar sondern nur drehbar gelagert. Die eigentliche Lenkung geschieht ja über unterschiedliche Bremskraft oder Motorleistung links und rechts.

Das heißt aber auch, wenn beim Start ein Stein oder eine Bodenunebenheit das Spornrad trifft, dann könnte sich das kurz verdrehen und das Heck in eine Richtung lenken. Durch das Feststellen wird das vermieden.
Hallo!

ja, - ich könnte mir auch vorstellen, dass sich ein Spornrad ev. so verhält, wie z.B. die Räder an manchen Einkaufswägen oder an den Kinderwägen mit den kleinen Rädern. Da sind die Aufhängungen ähnlich. Und bei schnelleren Fahrten beginnen diese Räder um die Aufhängung zu rotieren ...
Bernd Rossner ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.05.2006, 18:08   #6
Androctonus
Veteran
 
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@Alex, Leroy
Vorsicht, es gibt vier(?) Arten von Spornen:

Feststehender Sporn (z.B. FS Jenny oder FS Piper Cub)
Frei drehbar gelagerter Sporn (so wie du es erwähnt hast, gibt es das überhaupt? Mir will da kein Beispiel einfallen )
Steuerbarer Sporn, nicht arretierbar (z.B. FS Trimotor)
Steuerbarer Sporn, arretierbar (z.B. FS DC-3)

Mich interessiert nur der letzte und was der Vorteil davon sein soll.

@Bernd
ich denke da in ähnlicher Richtung. Wobei ich glaube, das die Arretierung der eigentliche Normalzustand darstellt und diese erst aufgehoben wird, um eine Steuerung am Boden überhaupt erst zu ermöglichen (was bei dem von mir gerade geflogenem Maschinchen so auch richtig verdeutlicht wird – Steuerung am Boden nur mit Seitenruder quasi unmöglich).

Aber: Warum sollte ich auf das feinfühligere Spornrad beim Start verzichten wollen (Trimmung und richtiges Powerhandling wird vorausgesetzt)?

Die kritische Phase wäre in dem Moment, wo sich das Heck vom Boden löst: Die Korrektur des Sporns würde plötzlich abreißen, die Maschine würde kurzzeitig in die entgegengesetzte Richtung ausreißen noch bevor ich ins Ruder stärker treten könnte um das nicht mehr steuernde Spornrad auszugleichen.

Wäre vielleicht ein Ansatz, ist aber nur spekulativ. Da mein momentan geflogenes Maschinchen mit dem Schwanz sowieso nicht richtig hochkommt und mit allen drei Rädern in die Luft „hüpft“, bleibt dieser kritische Moment natürlich in diesem Fall unberücksichtigt und kann nicht wirklich nachempfunden werden.


Vielen Dank für die guten Denkansätze,
Andreas

(Zur Einkaufswagentheorie: Der Sporn ist lenkbar, so wie auch ein Bugrad. Würde das Bugrad gegen Unebenheit stoßen, würde man gegenlenken. Würde das Spornrad gegen Unebenheit stoßen, würde man auch gegenlenken – ich weiß nicht, ob diese Theorie in die richtige Richtung führt, außer vielleicht der Grund, weshalb Spornräder NICHT frei drehbar gelagert sein sollten )
Androctonus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.05.2006, 18:37   #7
Androctonus
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Zur Einkaufswagentheorie noch mal:
Der Vergleich war für mich vielleicht einfach zu verwirrend bzw. ging in die falsche Richtung .

Natürlich spielt der Schwerpunkt des Flugzeuges in diesem Fall die entscheidende Rolle: Wenn eine Unebenheit das Bugrad trifft, ist die plötzliche Richtungsänderung klein. Wird die Maschine aber am Sporn = Heck getroffen und dieser ändert seine Richtung, ist der Hebelweg ungleich größer, der Ausschlag viel deutlicher und gefährlicher!

Trotzdem: Sollte das wirklich der Grund sein, auch auf einer „sauberen“ Startbahn auf die Steuerbarkeit des Sporns zu verzichten?

Wäre ein steuerbarer Sporn, entriegelt während des Startlaufes, wirklich ein ernst zu nehmendes Sicherheitsrisiko?


Andreas
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Alt 31.05.2006, 19:02   #8
Enno
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Dem Hebelweg größer= Ausschlag größer
mag ich gefühlsmäßig widersprechen.

Das Spornrad ist ja "geschleppt", d.h. wird durch die Drehung des Flugzeugs nur mitgeschwenkt. Bewegt sich die Maschine vorwärts, so wird normalerweise das Spornrad immer versuchen, in einer geraden Linie dem Flugzeug zu folgen.

Ein Stein wird das Rädchen vielleicht kurz ausschlagen lassen, es wird aber doch nicht in dieser ausgeschlagenen Position stehenbleiben, sondern sofort wieder in die Gerade zurückkehren.

Eigentlich sollte dann der Effekt auf das Flugzeug um so kleiner werden, je länger der Abstand zum Spornrad ist.

Hebelweg größer= Effekt größer trifft doch nur dann zu, wenn am Ende des Hebelweges eine Kraft zur Seite weg wirkt.

Ich könnte mir aber vorstellen, daß (auch wenn wie gesagt der Effekt aufs Gesamtflugzeug klein ist) bei einer solchen Kollision mit einem Stein, wenn das Spornrad ausschlägt das Gelenk desselben einen gehörigen Schlag versetzt bekommt.

Also, vielleicht wird die Feststellung zum Schutze des Spornrades gemacht, nicht zum Schutz des Flugzeugs selbst.

Man korrigiere mich, wenn ich einen Denkfehler habe...
____________________________________
Gruß, und

Always happy landings

-Enno
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Alt 31.05.2006, 19:45   #9
Danny
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Zitat:
Frei drehbar gelagerter Sporn (so wie du es erwähnt hast, gibt es das überhaupt? Mir will da kein Beispiel einfallen )


Dazu fällt mir spontan die Me109 ein und auch andere Jäger wie z.B. Macchi usw. Wegen dem Sicherheitsrisiko: Soweit wie ich gelesen habe, soll dies u.a. bei dem Unfall der "Roten 7" mitgewirkt haben (ein nicht arretiertes Spronrad).
____________________________________
Liebe Grüße aus EDBM!
Danny

simFlight Network Review-Team
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\"Die Frau ist das einzige Geschenk, das sich selbst verpackt\" - Jean-Paul Belmondo
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Alt 31.05.2006, 19:45   #10
Androctonus
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@Enno
vielleicht zu dem Problem der Vergleich mit einer Schubkarre (nach Sergio): Wenn ich eine beladene Schubkarre hinter mir (= Kraft na ja, nur als Beispiel jetzt) herziehe und die Schubkarre trifft auf einen Stein, dann merke ich aber sehr deutlich eine Richtungsänderung (bis zum Umfallen der Schubkarre und des Kraftpaketes ). Zwar zog ich noch Geradeaus, dennoch bricht das „Heck“ aus.

Und da würde ich auch von einem Hebelweg sprechen wollen, den der Stein da Böswilligerweise ausnutzt.


Andreas
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