Online-Fliegen - Piloten unter ATC Kontrolle - hirnbefreit?
Mit Sicherheit nicht! (Aber manchmal hat's dann schon den Eindruck)
Der Grund für mein Posting hier, ist daß es gestern Abend während einer Trainingsession einen reichlich unschönen Zwischenfall gegeben hat, der mit ein wenig Hirnmasse auf Seiten des Piloten hätte vermieden werden können. Ich gehe hier jetzt nicht darauf ein, daß jener Pilot sich nach seiner - ich will es mal Landung nennen - extra nochmal auf den APP channel eingeloggt hat, um seinen Frust an dem Trainee loszuwerden, sondern ich möchte verdeutlichen, daß auch unter ATC Kontrolle, der Pilot die Verantwortung für sein Flugzeug und die virtuellen Paxe trägt.
Dazu gehört zum Beispiel, daß bei Anwesenheit von ATC - und sei der noch so langsam - man nicht vom IAF "einfach so" einen Standard ILS Approach fliegt, wenn man keine Freigabe dafür hat, sondern dort dann in ein Standard Holding geht.
Wenn man dann trotzdem während des nicht freigegebenen Standard ILS Approaches eine Freigabe auf eine Bahn, die man vielleicht nicht erwartet hat bekommt, muß man sich entscheiden - entweder kann der Anflug aus Pilotensicht guten Gewissens fortgesetzt werden, oder man muß dem Controller ein "unable" geben und einen missed approach einleiten! Was man nicht tun sollte, ist sich dann mit aller Gewalt am ILS hinunterpendeln und so was ähnliches wie eine Landung produzieren!
Gleiches gilt für 747'er, die in FL180 das IAF passieren und 10NM Zeit haben um das ILS auf 3000' anzuschneiden. Wenn da eine ILS Clearance gegeben wird, sollte man ebenfalls ein "unable" zurückgeben und nicht Kampfbombermäßig herunterstoßen.
Das soll jetzt kein Freibrief für die Piloten sein, von nun an ATC-Anweisungen zu ignorieren - aber ein Apell an die Online-Piloten zu beherzigen, daß einen Online-Fliegen unter ATC nicht von der Notwendigkeit des Denkens befreit.
Dancer out.
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Joerg \"Dancer\" Stenger
FS2002: EWG923 / D-EJST
\"Wir fliegen alles - vom U-Boot bis zum Düsenjäger\"
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