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Linux, UNIX, Open Source Rat & Tat bei Problemen und Fragen rund um GNU/Linux, BSD und sonstige UNIXe

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Alt 16.05.2002, 11:06   #1
citizen428
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Standard Newbies und die GNU/Linux Community

Nach der Lektüre dieses Topics, und der darin stattfindenden Diskussion, möchte ich mal etwas zum Thema Newbies, Gurus, Netiquette, Linux Community und den Umgang miteinander und diesen Themen sagen.

Disclaimer:
Dieses Posting bezieht sich auf niemanden persönlich. Es spiegelt lediglich meine subjektive Wahrnehmung wieder. Alle Ähnlichkeiten mit bekannten Personen sind rein zufällig und von mir nicht beabsichtigt. Es soll kein Flamebait werden, wenn es jemand unbedingt so auffassen will soll er das bitte tun, es ist mir egal und werde darauf höchst wahrscheinlich nicht eingehen.

1. GNU/Linux ist freie Software. Wobei "frei" in diesem Zusammenhang mit (Source-)Freiheit und nicht mit Freibier asoziiert werden sollte. Freie Software entsteht durch eine Community und der Arbeit der Mitglieder selbiger in ihrer Freizeit. Zu dieser Arbeit gehört auch der "Support" von Newbies durch HOWTOS, Guides, Newsgroups und Forenpostings. Und genau dieser Support passiert freiwillig, kostenlos und eben in der Freizeit der Hilfegeber.

2. Freizeit ist für die Meisten von uns knapp und kostbar. Wenn ich sie dafür "opfere" andere unter den in Punkt 1 genannten Kriterien zu helfen, erwarte ich von diesen Leuten ein Mindestmaß an Respekt, Dankbarkeit und Bereitschaft auch selbst an der Lösung ihres Problems mitzuarbeiten.

3. Das Posten von Links und Ratschläge wie RTFM (Read The F****** Manual) und mögen zwar herablassen klingen, haben aber durchaus ihre Berechtigung.

Erstens ist es für Leute die viel Zeit dafür aufbringen einfach auf Dauer nervend immer die selben einfachen Fragen zu beantworten obwohl sich diese durch eine einfache Google-Suche oder lesen von Handbüchern beantworten lässt. Auch wenn das herablassend und arrogant klingen mag, soll es doch auch den Zweck erfüllen den Fragesteller darauf hinzuweisen wo er in Zukunft Hilfe zu Standardproblemen finden kann. Es liegt allerdings am Hilfesteller diesen Ratschlag so zu formulieren daß er weder beilidigend ist, noch den Newbie gleich wieder vor der Community abschreckt. Soll heissen: RTFM alleine ist zuwenig, RTFM + man $PROGRAMMNAME ist sehr wohl zielführend weil der Newbie dadurch lernt wo er in Zukunft Antworten suchen kann und sie oft auch schneller findet als bei einem Forenposting. Bei Verständnissproblemen kann ja nachgefragt werden, ich habe so gut wie nie erlebt daß sich jemand über so etwas beschwert.

Zweitens zeugen solche Fragen von einer gewissen Bereitschaftslosigkeit seine Probleme mit GNU/Linux selbst zu lösen, was dazu führt daß die sogennanten Gurus keine oder "böse" Antworten geben, weil sie ihre Zeit nicht dafür opfern wollen Leuten zu helfen die alles am Liebsten vorgekaut bekommen wollen und wahrscheinlich ihr Interesse an GNU/Linux sowieso bald wieder verlieren weil sie merken daß es doch mehr als eine SuSE-Cd braucht um ein "k3wl3r h4x0r" zu sein.

4. In einer Zeit bevor Tante Erna begann GNU/Linux zu installieren weil es erstens "cool und trendy" und zweitens frei wie in Freibier ist, war die Community hauptsächlich von Hackern, Geeks und technisch interessierten Personen bevölkert. Und dann kam der Hype. Diese Leute sahen die Ecken und Kanten die GNU/Linux einfach unleugenbar hat, oft als Herausforderung nicht als Problem. Für diese Leute (und da zähl ich mich auch dazu) ist GNU/Linux einfach auch ein Hobby bei dem man viel über Computer und deren Funktionseise lernt, eben weil manches nicht auf Anhieb funktioniert. Das soll jetzt kein "Früher-war-alles-besser-Posting" werden, aber es war/ist für die Community einfach nicht leicht den "Ansturm" und die Erwartunghaltung von Newbies die durch den allgemeinen Linuxhype dazustossen sind, aufzufangen. Der Traffic in den einschlägigen Newsgroups und Foren ist immens gestiegen und dadurch haben sie sich teilweise von Diskussionforen zu kostenlosen Supportforen entwickelt.

Niemand hat a priori etwas gegen Newbies, es wird nur erwartet daß sie sich den Gepflogenheiten einer schon relativ lange (für Computerbegriffe) bestehenden Community anpassen. Es wird auch erwartet sich mit den verwendeten Begriffen auseinanderzusetzen und sie richtig zu gebrauchen. Informatik ist eine Wissenschaft und als solche setzt sie exaktes Arbeiten voraus. Ich habe oft erlebt daß man als Pedant bezeichnet wird weil man jemandem den Unterschied zwischen Linux(=Kernel) und Distribution erklärt. Andererseits habe ich selbiges nie erlebt wenn man jemandem den Unterschied zwischen Motor und Auto verdeutlicht.

5. Newbies sollten sich überlegen warum sie GNU/Linux testen/verwenden wollen. "Coolnessfaktor" und kostenlose Verfügbarkeit allein sollten keine Kriterien sein, außerdem sollte man zumindest ein bischen techniches Interesse und Lernbereitschaft mitbringen. Distributionen werden zwar immer einsteigerfreundlicher (und das finde ich sehr gut!), trotzdem wird man manchmal einfach nicht daran vorbeikommen selber Hand anzulegen. Allerdings ist mir aufgefallen daß sich viele Leute einfach mal eine Distribution besorgen und nach ca. eineinhalb Stunden beleidigt sind daß sie noch immer keinen Mail-, Web-, File- oder Was-auch-immer-Server haben. Anstatt sich hinzusetzen und Tutorials zu lesen, spammen viele einfach Newsgroups und Foren mit "Linux suxx" und "Bei Windows ist alles viel einfacher" Topics zu.
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