Sichtanflug

[Hans Tobolla]

Hallo Holliwutt,

Das Problem bei Sichtlandungen ist, dass man anfangs mit wenig Übung sehr viel auf einmal erledigen muss.

Deshalb sollte man seine Fertigkeiten in kleinen Schritten aufbauen und erst einmal den Autopiloten des Twinjets einen Teil der Arbeit erledigen lassen.

Dazu ist es praktisch, die folgende Situation abzuspeichern:
Gute Sicht, Windstille, noch gut 3 NM bis zum Gleitpfad, Localizer established, IAS 180, Klappen gesetzt entsprechend IAS, Autothrottle und APR-Mode aktiviert.


Eine halbe Meile vor dem Gleitpfad zuerst den Autothrottle ausschalten und dann das Fahrwerk ausfahren. Der Autopilot steuert nun den Kurs und den Gleitwinkel, nicht aber die Geschwindigkeit, das muss man selbst erledigen. Durch den Widerstand des Fahrwerks nimmt die Geschwindigkeit langsam ab. Man muss also so nach und nach die Klappen immer weiter ausfahren und eventuell auch die Trimmung nachstellen. Über den Flugplatzzaun hat man dann ca. IAS 145 bei vollen Klappen, meistens muss man dazu aber auf den letzten 1 bis 2 Meilen den Schub etwas korrigieren.

Während der Autopilot den Gleitpfad und den Kurs steuert, schaut man abwechselnd zur Landebahn mit dem PAPI um die Perspektive zu erfassen und einzuprägen, und dann auf die IAS-Anzeige, um ggf. Klappen und Schub richtig einzustellen.

Wenn diese Übung richtig sitzt, sollte man beginnen, den Autopiloten in immer größerer Entfernung von Platz abzuschalten und von Hand weiterfliegen, zuerst bei ca. 1 Meile und dann bis zu einer Entfernung, aus der man die Anzeige des PAPI gerade noch klar erkennen kann.

Hierbei schaut man auf die Landebahn und stellt zum Beispiel fest, dass man etwas nach links von der Anfluglinie abgekommen bist. Bevor man nun ganz vorsichtig mit sehr wenig Schräglage den Kurs um 2 bis 3 Grad korrigiert, kontrolliert man mit der ILS-Anzeige ob die Beobachtung auch stimmt (ganz wichtig, damit man gar nicht erst ins Rudern kommt!).
Achtung! Nicht nach der Localizer-Anzeige so wie beim ILS-Anflug üblich fliegen, sondern diese nur zur KONTROLLE einsetzen, ob man die Abweichung von der Anfluglinie richtig gesehen hat.

Dann kontrolliert man die Anzeige des PAPI und sieht beispielsweise 3 weiße und ein rotes Licht. Also ist man etwas zu hoch. Der nächste Blick geht zuerst zur IAS-Anzeige, denn erst danach kann man entscheiden, wie man das Flugzeug unter Beachtung der erforderlichen Geschwindigkeit am besten wieder genau auf den Gleitpfad bringt. Das alles wiederholt man bis zum Ausschweben.

Irgendwann braucht man die ILS-Anzeige auch nicht mehr. Dann ist es an der Zeit, in Griechenland mal „Inselhopping“ zu machen. Dort gibt es nämlich fast nur VOR/DME-Anflüge. Das macht einen Riesenspaß.

Viele Grüße und Stehvermögen beim Üben!

Hans

[Sir Deni]

Mal noch ein kleiner Trost:

Meine ersten VFR - Landungen in Innsbruck endeten grundsätzlich im Cafe des Flughafengebäudes! Man haben die alle blöd geguckt!

Übung macht den Meister! Früher oder später packst du es und irgendwann stellst du (wie neulich einer hier im Forum) die Frage, ob der FS keine Bruchlandungen zulässt - weil einfach jede Landung klappt.

[Holliwutt]

Ja vielen Dank Hans,
aber bedenke ich bin noch Anfänger und die vielen Fachausdrücke verwirren mich etwas,
kannst du es mir nochmal mit einfachen Worten erklären

Gruß Holliwutt

[CarstenB]

Also ich würde Dir in diesem Fall empfehlen zuerst einmal die Flugschule, die mitgeliefert ist, durchzuarbeiten. Ist halt wie im richtigen Leben: Bevor man mit den dicken Dingern in die Luft gehen kann, fängt man erst einmal klein an. Ich hatte irgendwann mal vor Jahren aus einer "dezentralen Beschaffungsmasnahme" den Flusi 5, natürlich ohne Anleitung und damit bin ich überhaupt nicht klar gekommen. Später habe ich mir dann den FS95 gekauft und noch ein sepates Buch in dem die ganze Sache mit dem simulierten Fliegen gut erklärt war. Zumindest den Buchkauf kannst Du Dir sparen, da ja auf der Flusi-CD eine umfangreiche Anleitung vorhanden ist.

Fang also erst mit den kleineren Fliegern an, die sind langsamer und Du hast mehr Zeit zum reagieren. Nach ein paar Flugstunden kannst Du dann auch die größeren fliegen und die wichtigsten Fachausdrücke sind sogar in kurzen Video-Sequenzen erklärt.


Carsten

Nachtrag: Hier noch ein Link zu einer Sumator-Flugschule: http://home.eduhi.at/user/schatzl/flight/default.htm

[Schunken]

So machs ich...

Sobald mir ATC die Kursänderungen für den ILS Anflug durchgibt fordere ich bei guter Sicht einen "Visual Approach" an. Die führen dich dann zur Bahn. Beim Einkurven gibst Du dann durch "Runway in sight"

Dann setz ich die Klappen weiter und fahr das Fahrwerk aus und setzte mein Autothrottle auf meine Anfluggeschwindigkeit, bei einer 747-300 je nach Gewicht 130-140 knots.

Autopilot schalte ich AUS, Autothrottle lass ich AN!

Dann gehe ich in die Aussenansicht hinter und leicht über meinen Flieger und steuere den so, das bei der Gleitweganzeige der Bahn (rote und weisse Lichter) immer die richtigen Lichter (rot-weiss) entgegenleuchten.

Und immer schön mit dem Flieger auf den Mittelstreifen zielen.

Desweiteren ist ein Add-on sinnvoll, was dir deine Höhe immer durchsagt...zB Flightdeck...

Bei Ansage 30 Fuß mit CTRL-R Autothrottle raus und in den Leerlauf. Wenn ich gut getrimmt habe landet das Baby fast von alleine, muss nur noch vor dem aufsetzten die Nase ein wenig heben.

Da FS-Maintenance keine "Rough-landing" bemängelt gehe ich davon aus, das meine Landungen OK sind

Bei einer Landung in den Seitenwind unbedingt vor dem Aufsetzten mit einem beherzten Tritt in die Ruderpedale den Flieger ausrichten, das er nicht seitlich versetzt aufkommt. Der normale FS bemängelt das zwar nicht, aber bei FS-Maintenance gibts Punkteabzüge und Reparaturen am Fahrwerk.

Andreas

[S.Pfaffinger]

Hallo Andreas, alias Schunken

Deine Tips für Holliwutt sind absolut okay, Du bringst aber jede Menge von Add'On ins Gespräch und dieses ist für Holliwutt als Anfänger meiner Meinung nach zu verwirrend.
Wie Carsten schon sagte, die Grundbegriffe mit kleinen Fliegern erlernen und dann halt' mal mit einem Großen versuchen, auch wenn's schief geht, es wird uns allen mal so ergangen sein.
Du beschreibst die div. Vorgänge super, ich würde aber nicht gleich alle Möglichkeiten der Add'on miteinbeziehen, außer es wird von Holliwutt gewünscht.

Beste Grüße
Siegi

[Hans Tobolla]

@Andreas,

ich bin wirklich etliche Jahre real meistens die Cessna-Typen geflogen, aber ich kann mich nicht daran erinnern, jemals ein Flugzeug daneben schwebend von außen gelandet zu haben *g*. Das ist was für echte Modellflieger, nicht aber für Piloten, die im Cockpit sitzen.

@Holliwutt,

ich denke nun auch, dass Du die FS-Flugschule absolvieren solltest.Es macht einfach keinen Sinn Verfahren zu fliegen, für die man noch nicht die Grundlagen hat. Das erzeugt nur Frust.
Nun beschreibe doch mal, was Du schon sicher fliegen kannst, damit die erfahrenen Piloten hier Dich an der richtigen Stelle abholen können.

Viele Grüße!

Hans

[Schunken]

Hi Hans!!

Sag das den Typen von MS, sobald die ne vernünftige Sichperspektive programmieren bin ich bereit das Schiebedach wieder zu zumachen und mich zurück ins Cockpit zu setzen

(Bei den kleinen Props und Turboprops bleib ich auch im Cockpit, aber so ne 747-400 lande ich fast immer in der Aussensicht, ich hab ANgst wenn ich die Bahn nicht mehr sehe )

Ich glaube auch ich hab mich ein wenig unklar ausgedrückt, ich steh nicht neben der Bahn sondern sehe meinen Flieger von leicht erhöht hinten, nebenbei kommt man auch so in den Genuss der Aufsetzrauchwolken

Nebenbei, ich bin aktiver Modellflieger, hab ne 2,50 Span Boeing 747-300, allerdings mit Props, die Gasturbinen sind unbezahlbar

Andreas

[S.Pfaffinger]

Hallo Andreas,
daß versteh' ich nun leider nicht, Du setzt die 747 in der Außenansicht auf die Bahn, nur um den Reifenabrieb zu sehen, zugleich erwähnst Du die Unsicherheit, daß Du vom Cockpit keine Sicht zur RWY hast.
Nochmals sei erwähnt, auch wenn Du die 747 im Sichtflug landen willst, mußt Du trotzdem auf die Instrumente achten, besonderes Augenmerk auf den GS-u. RWY-Indicator, natürlich auch auf die Speed.
Wenn Du das Gefühl hast, in allen Dingen sicher zu sein, dann haut's auch in der Außenansicht hin.
Beim Modellflug hast Du ja immer das Modell im Blick, ebenso die Umgebung, die Landebahn, eben alles, Du siehst jede Reaktion Deiner Steuerbefehle sofort am Flieger usw. usw.
Dein Hobby müßte eigentlich vom Vorteil für Dich sein, Du kannst aber nicht alles mit der PC-Fliegerei vergleichen.
Nimm's nicht gleich so tragisch, wenn Du in die Botanik saust, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Beste Grüße
Siegi

[Thorben Beimel]

wenn du dich per eMail meldest kann ich dir villeicht bei der ein oder anderen Sache beistehen
Denn so das ganze immer aufzuschreiben ist etwas schwierig und mühsam.
Ich habe auch noch das ein oder andere sehr gute Buch, was dir dabei villeicht hilft.


Meine eMail Adresse: Thorben.Beimel@t-online.de
Würde dir bei diesesm coolen Hobby Starthilfe geben.