Rechtschreibkultur

[Horst Schlämmer]

Original geschrieben von mig
Hallo Ihr Forumler!

Ich muß meinen Senf nun zu einem eher heiklen Thema abgeben: Es geht um die Rechtschreibung im Forum. Natürlich ist nicht jeder von uns gleichermaßen mit der Gabe gesegnet, blumig artikulierte und orthographisch makellose Essays zu verfassen, aber das ist auch gar nicht nötig. Viele von uns haben ihre Stärken vorallem im technischen Bereich, und das Universalgenie schlechthin existiert ja seit Leonardo da Vinci sowieso nicht mehr.
Einige Sachen kann man sich jedoch leicht merken, die zwar nur dem optischen Aufputz dienen, aber dem pedantischen Schöngeist fortwährend wiederkehrende Pein ersparen ...

also:

Takt, Taktik, takten etc. schreibt man alles ohne ck, auch wenn die Aussprache hier weniger eindeutige Schlüsse zuläßt. Das englische Pendant (Clock) hat vielleicht hier schlechten Einfluß gehabt

"socket" heißt "Sockel", während "socked" die Mitvergangenheit von "schlagen" ist

gib Gas! nicht gieb Gas!

ohne Worte:

"Wer nämlich mit h schreibt ist dähmlich ..."

*bg*

Sicher macht jeder von uns Fehler (ich bessere immer nachher meine "das-daß" und die Groß- und Kleinschreibung aus), ich möchte nicht wissen, wie viele ich schon übersehen habe, aber auf ein paar grobe, die mir in Erinnerung geblieben sind, habe ich mir erlaubt, hinzuweisen.

Ich möchte jetzt nicht als Schulmeister oder so dastehen, und möchte auch niemanden persönlich beleidigen, das auf keinen Fall, nur seh' ich den armen Mr. Freeze vor mir, wenn's ihm bei jedem "Tackt" den Magen zusammenkrampft. Außerdem ist es ja für jeden von uns ein Vorteil, wenn man sich nicht einen Fehler eintrainiert, der dem zukünftigen Chef beim Bewerbungsschreiben die Patschen auszieht.

Also dann, mit herzlichen Grüßen,

mig, dem es hier im Forum übrigens aufgrund des guten Klimas sehr taugt! Bleibt's so wie's seids!

sonst noch probleme?

[oitt]

Original geschrieben von rebo
...wenn wir schon bei der deutschen Rechtschreibung sind: http://kopfsplitter.de/Fund_14.htm. Das alles gilt zudem auch für die Peter's, Petra's und zur Krönung: Thomas's, Felix's!!!! Aber man hat ja das Neudeutsch im Griff und da gehört das 's bekanntlich zur regulären Rechtschreibung.

Gruss Jack

Thomas's Scheiße drauf
Die neue deutsche Rechtschreibung gilt zumindest für mich nicht

[TONI_B]

Es geht ja auch hier gar nicht um "neue" oder "alte" Rechtschreibung, sondern darum, dass es für den Leser wesentlich einfacher ist den Sinn eines postings rasch(!) zu erfassen, wenn ein wenig auf die Rechtschreibung und vor allem auf die Interpunktion geachtet wird.

Ob jetzt "eis laufen", "Eislaufen" oder "Eis laufen" richtig oder falsch ist, ist für die Sinnerfassung unerheblich. Aber das Beispiel mit dem "gefangenen floh" macht doch deutlich, was gemeint ist, oder?

Und "übertackten" und anderen Stilblüten tun halt schon weh...

Vielleicht sollten wir das Forum einmal nach solchen Stilblüten durchforsten - würde in den Thread "Kommt ein Mann zum Arzt..." passen.

[reini123]

Also ich finde "Der Gefangen floh" bzw. "Der gefangene Floh" genial
Aber die Entscheidung ob Jemand dämlich ist, weil er nämlich mit "h" schreibt, überlasse ich Anderen!
Posting deren Sinn sich mir nicht erschliessen, kommen entweder durch die Satzstellung oder durch das Thema ( wenn ich davon keinen Tau habe ) zustande!
Mit klein bzw. groß, oder vergessenen bzw angedichteten Buchstaben, habe ich normalerweise kein Problem!
Liegt wahrscheinlich an der mir Selbst eigenen künstlerischen Freiheit bei der Rechtschreibung!

[Christoph]

Ein Danke an die Vorposter, es scheint sich wirklich ein Umdenkprozeß durchzusetzen.
reini123 bringt es auf den Punkt, eine minimale Rechtschreibung erhöht die Verständlichkeit deutlich.

Hier noch einige Gustostückerln für Groß-/Kleinschreibung:
http://bronski.net/tag/ironie/

Für Insider kann ich auch die Bücher von Bastian Sick empfehlen,
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Dat...nitiv_sein_Tod

Sehr erbaulich zu lesen und durchaus bildend.

[mendaxx]

"Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" liegt bei mir am Nachtkastl (hab's bald durch).
Es ist wirklich lesenswert, da man sich selbst mehr auf die Finger schaut und Sicherheit bei jenen Konstruktionen erlangt, über die man sich bisher schon den Kopf zerbrach.

Den gefangenen Floh (bzw. geflohenen Gefangenen) halte ich zwar für ein einprägsames, aber kein besonders gutes Beispiel, da der Großteil von uns (hoffentlich) dazu im Stande sein wird, den Kontext zu erfassen.

Aber ich denke nicht, dass sich viel ändern wird. Eventuell kauft sich wirklich der Eine oder Andere das Buch und wendet das Gelernte in weiterer Folge an, aber wir werden uns mit Sicherheit auch in Zukunft über eigenartige Standarts, Deppenapostrophe und andere Gustostückerl'n, welche ihr schon beinahe gewohnt seit, freuen.

Liebe Grüße

-edit-
Der Link zur Kolumne von Bastian Sick:
http://www.spiegel.de/zwiebelfisch
... und zu einem netten Beispiel:
http://www.spiegel.de/kultur/zwiebel...457617,00.html

[samc]

Original geschrieben von mendaxx
"Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" liegt bei mir am Nachtkastl (hab's bald durch).
Es ist wirklich lesenswert, da man sich selbst mehr auf die Finger schaut und Sicherheit bei jenen Konstruktionen erlangt, über die man sich bisher schon den Kopf zerbrach.

Das Buch hab ich mir in der Vorwoche gekauft - wirklich empfehlenswert!!!

[LouCypher]

wenn man jemanden unentgeltlich helfen soll kann man schon erwarten das die fragestellung klar formuliert ist. Ob da jetzt übertacktet oder übertaktet steht ist mir wurscht. Die sinnhaftigkeit von gross/klein schreibung sowie vom ß hab ich bis heute nicht kapiert war aber auch auf einer englischsprachigen schule.

[mendaxx]

Original geschrieben von LouCypher
wenn man jemandem unentgeltlich helfen soll, kann man schon erwarten, dass die fragestellung klar formuliert ist.

scnr

Bezüglich Groß-/Kleinschreibung:
Hier finde ich, dass die Regeln u.a. im Englischen deutlich besser sind.

[LouCypher]

damit war zu rechnen