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So fliegt man richtig! Fragen, Antworten, Diskussionen zum Fliegen von Jets im FS

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Alt 06.10.2004, 23:45   #1
Der Senator
Newbie
 
Registriert seit: 06.10.2004
Beiträge: 1


Frage Polare?

Hallo Zusammen.
Da ich im moment meine aerodynamik- kenntnisse auffrischen will, ist mir der begriff der "lilienthal polar curve" untergekommen. hat jemand von euch ahnung was das sein soll...?
danke für jeden tip!
Der Senator ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.10.2004, 00:22   #2
jock
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Registriert seit: 30.01.2001
Alter: 40
Beiträge: 1.250


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Standard

Hallo!

Also Polare, wenn ich dich richtig verstehe, sind dies hier:



Die Polare sind vor allem bei Segelfliegern wichtig, da diese die Leistung eines Fliegers "darstellen".
Somit kann man aus einer Polare z.B. die Geschwindigkeit des geringsten Sinkens, oder GEschwindigkeit des besten Gleitens herauslesen, genauso wie die Gleitzahl des Fliegers.
Solch eine Polare existiert praktisch für jeden Segelflugzeugtyp, wie das bei den großen aussieht weiß ich nicht. ICh denke mal dort wird es aber etwas ähnliches geben, mindestens in tabellarischer Form.

Tschüß
David
jock ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.10.2004, 15:34   #3
Peterle
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Registriert seit: 08.03.2000
Alter: 82
Beiträge: 1.904


Standard Wenn man's...

... sehr eingeschränkt sehen will:

Die Polare ist *normalerweise* die grafische Darstellung des Liftkoeffizienten Cl (oder Ca) gegen den Widerstandskoeffizienten Cd (oder Cw).

Durch Umrechnen bekommt man daraus abgeleitete Darstellungen, die ebenfalls als Polaren bezeichnet werden.

Wie's David schon gesagt hat: Es ist eine Aussage über die "Güte" eines Profils bzw eines ganzen Luftfahrzeugs.

Viele Grüsse
Peter

P.S. Der Vorteil dieser "reinen" Darstellung ist die Unabhängigkeit von Geschwindigkeit und Gewicht (das Auftriebs/Widerstandsverhältnis ist immer *unabhängig* davon und sagt nur etwas über die Güte des Profils bzw des Luftfahrzeugs insgesamt). Um daraus Polaren abzuleiten, wie sie David hier hineingestellt hat, benötig man allerdings zusätzlich noch (mindestens) den Verlauf des Auftriebskoeffizienten gegen den Anstellwinkel (AoA).
Peterle ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.10.2004, 00:19   #4
da Toni
Newbie
 
Registriert seit: 08.10.2004
Alter: 44
Beiträge: 1


Polaren

hi Senator...
gute Frage, das habe ich auch mal gelesen in einem Buch ueber Aerodynamik.
Das mit dem Cl ueber Cd, allerdings war es da etwas anders dargestellt, es kam dabei auch auf die Geschwindigkeit des Flugzeuges sowie die Dichte der Luft und die Temperatur der Oberflaeche an. So war zum Beispiel diese Polare viel "flacher", um es mal ganz flach auszudruecken, wenn die Temperatur der Tragflaeche um einen bestimmten Faktor (irgendwas mit Remboltz oder so) anstieg. Dies wird angeblich ja auch bei den modernen Jets heute genutzt um den Treibstoffverbrauch entscheidend zu verringern ...

Gruss !
da Toni ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.10.2004, 10:14   #5
Peterle
Inventar
 
Registriert seit: 08.03.2000
Alter: 82
Beiträge: 1.904


Standard

Ja, die Polaren sind für unterschiedliche *Reynoldszahl* Re (meintest Du das mit "Remboltz"? ) unterschiedlich. Die Reynoldszahl Re ist abhängig von der Geschwindigkeit, der Luftdichte und der Zähigkeit.

Für weite Bereiche, überschlägig 50 - 400 km/h, ändert sich allerdings nicht sehr viel an der Polare. Das ist sehr angenehm, weil man dadurch Messungen im Modell-Windkanal relativ gut auf die Realität übertragen kann (streng genommen kann man Messungen an Modellströmungen nur dann unverändert auf die Realität übertragen, wenn gleiche Reynoldszahlen vorliegen).

Im Anhang oben findet man eine Angabe, dass die Polare für eine Reynoldszahl Re von 500000 gerechnet worden ist.

Massnahmen zur Widerstandsreduktion (Reduktion des Treibstoffverbrauchs) gibt es viele. Die einfachste besteht in der Wahl eines passenden Profils , dann gibt's noch Wingtips, Vortexgeneratoren, Massnahmen zum Absaugen oder Anblasen der Grenzschicht... Das alles hat aber vielfältige Auswirkungen auf den Auftrieb, das Stallverhalten, den fliegbaren Geschwindigkeitsbereich usw.

Oberhalb von etwa 400 km/h muss man die Kompressibilitität der Luft berücksichtigen (das ändert die Polare erheblich) und so ab 950 km/h wird's dann ganz furchtbar, weil die Strömung lokal bereits Überschallgeschwindigkeit annehmen kann, es tritt dann ein grosser zusätzlicher Wellenwiderstand auf.

Ist ein sehr spannendes Thema mit viel Potential zum Kopfzerbrechen...

Viele Grüsse
Peter
Peterle ist offline   Mit Zitat antworten
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