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Linux, UNIX, Open Source Rat & Tat bei Problemen und Fragen rund um GNU/Linux, BSD und sonstige UNIXe

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Alt 14.07.2001, 19:21   #1
artemisia
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Beiträge: 1.441


Standard netzwerk unter linux

@all





aufgrund einzelner anfragen, möchte ich den versuch wagen, eine kurzanleitung für ein kleineres netzwerk im privaten rahmen unter linux zu erstellen.





1. wie schon öfter erwähnt existiert unter linux kein allgemeiner server im sinne eines pdc oder bdc, wie es unter nt/w2k der fall ist.





2. man sollte sich also gedanken machen, welcher rechner für welche server-dienste taugt.


für einen file-server bietet sich der rechner an, der über schnelle platten verfügt und ausreichend hd-speicher mitbringt.


für einen print-server oder auch für einen proxy-server würd ich ein etwas älteres modell ;-) auswählen zb den ollen 486er der noch im keller liegt (sollte aber schon über pci-steckplätze verfügen, da man sonst nur noch auf dem flohmarkt entsprechende 100mbit nic's bekommt). als technologie bietet sich hier fast ethernet an.


bei zwei rechnern kann man ganz auf einen hub verzichten. bei drei bis fünf bietet sich ein hub an, erst wenn noch mehr rechner dazu kommen, was dann aber auch meistens den privaten rahmen sprengt, sollte man über switches nachdenken. bei so kleinen netzen würde ich die sterntopologie bevorzugen. sie ist relativ unproblematisch und bei verwendung von einem hub auch noch erschwinglich.





3. nachdem alle nic's eingebaut sind und das ganze netz verkabelt ist (wer sich mit den kabeln nicht auskennt, sollte im fachhandel auf jeden fall nachfragen, bevor er was falsches kauft) kann man/frau sich daran machen, daß netz unter linux zu konfigurieren.





4. bei so wenig rechnern reicht ein domain name und jeder rechner erhält seinen host namen. der einfachheit halber verteilt man die ip-addy im selben subnetz. da viele über modem oder isdn später noch eine internet anbindung einrichten möchten, sollten 192.168er addys verwendet werden.


bsp für drei rechner:


domain name: pingus


host name: sanguisorba.pingus, petroselinum.pingus, origanum.pingus


ip addy: 192.168.0.1, 192.168.0.2, 192.168.0.3





5. nun wird für jeden rechner mit yast oder bei anderen distributionen mit dem entsprechenden sys-tools die netzwerkschnittstelle konfiguriert (hier mal die frage an die liebhaber von debian, mandrake und redhat wie die entsprechenden tools in ihren distributionen heißen). d.h. die entsprechenden addys für die schnittstelle eth0 eingetragen. in yast geschiet dies über administration des systems, netzwerk konfigurieren, netzwerk grundkonfiguration. bei einem selbst-compilierten kernel muß man/frau noch überprüfen, ob auch alle optionen, die für den netzbetrieb nötig sind, eingestellt wurden. unter umständen ist eine neu compilierung nötig. auf jeden fall muß die generelle netzwerk unterstützung, ethernet unterstützung, tcp/ip unterstützung, socket unterstützung und der spezielle kartentreiber (bei preiswerten nic's ist dies häufig der 8139 von realtek) eingebunden werden. bei verwendung der von den distributionen beigefügten binary-kernel ist dies meist voreingestellt.



6. die namensauflösung bei einer so geringen anzahl von rechnern läßt sich am besten über einträge in die /etc/hosts dateien der einzelnen rechner realisieren. so eine host-datei sieht dann für mein bsp wie folgt aus:



127.0.0.1 localhost

192.168.0.1 sanguisorba.pingus sangi

192.168.0.2 petroselinum.pingus petro

192.168.0.3 origanum.pingus origi



wobei man dann die rechner auch über die namen sangi, petro, origi ansprechen kann.



7. nun kann man mit ping überprüfen, ob sich die einzelnen rechner erkennen. bsp. von sangi aus überprüfen wir ob der rechner petro zu erreichen ist:

sangi: /# ping petro

zeigt der rechner keine reaktion, können wir das pingen mit ctrl-c (strg-c ...hihi für die deutschsprechenden finger) unterbrechen. wenn ping petro nicht funzt, versuchen wir ping 192.168.0.2. wenn dieses auch nicht funzt, dann hängt's meistens an der physikalischen verbindung (kabel, nic oder hub). wenn ping über die ip klappt, aber über den namen nicht, dann haben wir wahrscheinlich einen falschen eintrag in der /etc/hosts vorgenommen. die namensauflösung funktioniert dann nicht.



8. wenn ping funzt, haben wir schon sehr viel erreicht. jetzt kann man/frau herangehen sich zu überlegen, welcher rechner welche dienste den anderen zur verfügung stellen möchte. da wir uns noch in einem reinem linux-netz bewegen, bietet sich für einen file-server nfs an. auf dem gleichen oder einem anderen rechner ließe sich ein web-server einrichten, in dem man apache entsprechend konfiguriert.



9. wenn in einem solchen netz win rechner mit eingebunden werden und diese rechner sich verzeichnisse teilen oder druckdienste gemeinsam in anspruch nehmen, dann ist die installation von samba notwendig. zusätzlich müssen die win rechner entsprechend eingerichtet werden, insbesondere muß das tcp/ip protokoll aktiviert sein. das einrichten von samba erfolgt am besten mit dem konfigurations tool SWAT. (deswegen bitte nicht samba von der 6.4er suse nehmen, da hier SWAT ein bug hat, ein neueres rpm file ist auf dem suse server vorrätig). SWAT läßt sich von einem beliebigen browser im netz aufrufen. und zwar über dem namen des rechners auf dem samba installiert ist, gefolgt von der port nr. 901. anstelle des rechner namens läßt sich auch im browser die entsprechende ip eingeben. so läßt sich dann auch samba über SWAT von einem angeschlossenen win-rechner konfigurieren. die einrichtung von samba ist in SWAT sehr ausführlich dokumentiert (allerdings auf englisch ), ansonsten kann ich auch das buch samba von r.eckstein, d. collier-brown & p.kelly aus dem o'reilly verlag empfehlen, das auch in einer übersetzten version angeboten wird.



für den einstieg in die welt der netze soll das erst einmal reichen

viel spaß beim ausprobieren



greetz artemisias
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Alt 14.07.2001, 20:30   #2
Lotussteve
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Daumen hoch Re: netzwerk unter linux

Zitat:
Original geschrieben von artemisias1
5. nun wird für jeden rechner mit yast oder bei anderen distributionen mit dem entsprechenden sys-tools die netzwerkschnittstelle konfiguriert (hier mal die frage an die liebhaber von debian, mandrake und redhat wie die entsprechenden tools in ihren distributionen heißen).
Hi arte!

Herzlichen Dank für diese Anleitung!

Schön daß du neben dem Umzugsstreß für solche Sachen auch Zeit findest !


Und zu Distritool: Progeny hat integriert in das GNOME-Control-center einen Puntk für die Netzwerkkonfiguration, ein sog. configlet, desweiteren könnte man linuxconf nehmen, mit dem ich aber keine Erfahrung habe, und natürlich das allseits beliebt ifconfig, um zumindest mit eth0 zu "reden" .


THX,


Ciao,

Steve
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Alt 14.07.2001, 22:36   #3
artemisia
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Standard

sers steve

merci für deine antwort.
ich wollte es newbies nicht zu muten, über ifconfig die schnittstelle zu konfigurieren. eigentlich wäre es der korrekte, da distributionsunabhängig, weg.

greets arte
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Alt 15.07.2001, 15:11   #4
Cindy
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Standard Re: netzwerk unter linux

Zitat:
Original geschrieben von artemisias1
(sollte aber schon über pci-steckplätze verfügen, da man sonst nur noch auf dem flohmarkt entsprechende 100mbit nic's bekommt)
ich dachte immer es gibt keine isa 100mbit ...
lg
c.
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Cindy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.07.2001, 15:54   #5
artemisia
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Standard

@cindy



es gab sie schon, die 100mbit isa karten zb:

3com tx100mbit isa

compenex enet 100v/isa

hp 10/100 vg usw.

obwohl man natürlich sagen muß, daß sie nicht annähernd die übertragungsraten erreichen, die entsprechende pci karten aufweisen. da der isa bus mit 8,33 mhz taktrate und 16 bit breite doch ein bissl lahm is. trotzdem sind sie immer noch schneller als 10mbit isa nic's, so daß sie sich für einen rechner rentieren können, der über keine pci slots verfügt. für diese rechner sind die karten auch konzipiert worden.



greetz artemisias
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Alt 15.07.2001, 16:54   #6
Woifi
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Hi arte!



THX for thread!



Da ich ja in kürze mein Netzwerk zusammenbasteln will, danke ich für die Anleitung!



Hehe, hab mir jetzt "Linux - Wegweiser für Netzwerker" (O'-Reilly) besorgt, ganz toll das Büchlein.



Na, dann kanns ja losgehen, und bereitet Euch schon mal auf einen Hilfesuchenden-Netzwerk-Thread von mir vor



Bis dann....



Woifi
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Alt 15.07.2001, 17:02   #7
artemisia
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sers woifi

stimmt das buch ist ausgezeichnet.
noch ein tipp:
tcp/ip netzwerk-administration von craig hunt aus meinem lieblingsverlag o'reilly
(frag mich, ob ich ned bald wat umsonst da bekomm... so oft wie ich die empfehle...*grins).

hoffe, du hast bald das nötige kleingeld für den neuen compi.

greetz arte
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Alt 15.07.2001, 17:23   #8
Woifi
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Zitat:
Original geschrieben von artemisias1


(frag mich, ob ich ned bald wat umsonst da bekomm... so oft wie ich die empfehle...*grins).



hoffe, du hast bald das nötige kleingeld für den neuen compi.



1. Naja, da muss schon mal was rausschaun!

2. Hehe, Ende Juli wird bestellt *freu*.

CU

Woifi
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Alt 16.07.2001, 00:36   #9
citizen428
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Sag mal: darf ich den kompletten Tip (und ältere in dieser Art) kopieren und als quasi Mini-HOWTO unter Angabe deiner Autorenschaft auf meine (baldige) Homepage stellen?

Dort kommt auch das Progeny HOWTO von Lotussteve hin, an dem ich jetzt mitarbeite und alle anderen sind auch herzlich eingeladen (z.B Woifi der ja glaub ich das Windows 2 Linux Tutorial geschrieben hat)! Immerhin hab ich 20 MB gratis Webspace von der Uni, und der gammelt jetzt schon ein Jahr vor sich hin...
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Alt 16.07.2001, 02:01   #10
Cindy
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Zitat:
Original geschrieben von artemisias1
es gab sie schon, die 100mbit isa karten
hmmm wärs nicht wenn ich schon nur isa zur verfügung habe gescheiter das mit einem isa->pcmcia adapter zu machen? sowas gibts ja.

und sind nicht eigentlich 10mbit für an printserver mehr als genug? weil der flaschenhals is da ja immer noch der drucker...und wenn der proxy kein stark frequentierter ist, und das nehm ich bei einem privaten nw wohl an, sollten doch 10mbit auch ausreichen...

lg
c.
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