Beim rumänischen
Lab501 (maschinelle Übersetzung ins deutsche) hat man sich eine
GeForce GTX 465 gegriffen und einfach mal das BIOS einer GeForce GTX 470 drübergeflasht – und tatsächlich lief die Karte ohne Mucken und mit beachtbarem Performancegewinn.
Damit steht fest, daß nVidia hier ausnahmsweise mal nicht per Laserlock die Hardware-Einheiten beschnitten hat, sondern daß der uralte und in den letzten Jahren eben durch den Laserlock nicht mehr anwendbare Trick des
BIOS-Flashings wieder funktioniert – zumindest bei dieser Karte. Das BIOS einer GeForce GTX 480 wurde nicht probiert, aber es steht zu erwarten, daß nVidia letztlich für die GeForce GTX 465 GF100-Grafkchips ausliefert, welche per Laserlock auf das Niveau der GeForce GTX 470 gebracht wurden, wo also auch nichts besseres als das Niveau der GeForce GTX 470 freischaltbar ist.
Sofern dies erreicht wird, geht es aber immerhin von 352 auf 448 Shader-Einheiten und von 44 auf 56 TMUs hinauf – die Chiptaktraten beider Grafikkarten sind
wie bekannt gleich, da ändert sich also nichts. Unklar ist noch ein wenig, was wirklich mit dem Speicherinterface passiert: Laut einem GPU-Z Screenshot wird dieses bei der freigeschalteten Karte auch auf 320 Bit DDR samt 1280 MB Speicher angehoben – aber zumindest die Speichermenge ist glatt unmöglich, da auf einer GeForce GTX 465 physikalisch eben nur 1024 MB verbaut sind
(Ideen über auf GeForce GTX 465 Karten mehr als 1024 MB verbauten Speicher sind arg unwahrscheinlich). Gut möglich, daß GPU-Z diese Werte aber auch nur aus dem BIOS der Karte ausliest – und wenn es das BIOS einer GeForce GTX 470 ist, dann steht ja genau dies auch drin. Technisch nutzbar dürfte aber trotzdem nur das 256 Bit DDR Speicherinterface und die 1024 MB Speicher der GeForce GTX 460 sein.
Verwunderlich ist an dieser Stelle zudem, wieso ein falscher Speicher-Wert im BIOS keine Probleme (in Form von Abstürzen) verursacht – aber möglicherweise hat nVidia da eine Schutzschaltung, welche keinen Speicher belegt, welcher physikalisch nicht vorhanden ist. Die andere durchaus denkbare Möglichkeit wäre, daß dies nur dann zu Problemen führt, wenn der (nicht vorhandene) Speicherbereich oberhalb von 1024 MB versucht wird zu belegen – und da dies bei heutigen Spielen noch selten vorkommt, ein möglicher Absturz an dieser Stelle derzeit einfach noch nicht festgestellt wurde, aber in Zukunft vorkommen wird. In jedem Fall ist von der Variante des BIOS-Flashens in diesem Fall wenig zu halten, da die Hardware-Daten nicht perfekt übereinstimmen. Dies gilt ganz besonders dann, wenn die Grafikkarten-Hersteller freundlicherweise Softwaretools zur Verfügung stellen, welche aus einer GeForce GTX 465 eine GTX 470 machen – wie dies derzeit
Asus mit dem "
GTX 465 to 470 Unlocker" vormacht
(letzteres Tool funktioniert natürlich nur mit Asus-Karten).
Ob andere Grafikkartenhersteller in dieser Schiene folgen werden, ist noch nicht ganz sicher, aber durchaus anzunehmen, da nVidia die GeForce GTX 465 ganz offensichtlich auf diese Freischalterei ausgelegt hat. Genau daraus ergibt sich aber auch ein gewisses Problem: Wenn sich nVidia nicht seine Umsätze mit der GeForce GTX 470 zerstören will, muß es eigentlich einen Haken an der Sache geben – beispielsweise, daß sich die GeForce GTX 465 nur mit einer gewissen Chance zu einer GeForce GTX 470 freischalten läßt. So lange es hierzu nicht überzeugende Gegenmeldungen gibt, ist dies jedenfalls anzunehmen und die Sache erst einmal mit einer gewissen Zurückhaltung zu betrachten. Potentiell ergibt sich hier natürlich ein GeForce-GTX-470-Killer zum niedrigeren Preis, aber dies muß eben erst einmal bewiesen werden.