Seit einiger Zeit lese ich hier mehr oder weniger aufmerksam die Forumsbeiträge, sowie Kritiken der Reviews verschiedener Webseiten und der Flightexpress. In letzter Zeit fielen mir diese aber eher negativ auf. Da werden z.B. Panels kritisiert weil sie keinen Tankwahlschalter haben (in 99% aller Fälle steht der eh nur auf "Both"), Schalter die einfach nur beweglich sind und nicht gleichzeitig auch noch "Klick" beim Umlegen machen, Flugzeuge die kein bewegliches Bugrad haben, Lichter die nicht leuchten usw. Lacht bitte nicht, daß gab es auch schon in diesem Magazin. Besonders lustig finde ich gerade auch die Meinungen zu den Moving Parts bei Flugzeugen. Ich weiß zwar nicht wie ihr fliegt, aber in der Regel sehe ich während des Fluges mein Cockpit. Speziell in Fällen bei denen es darauf ankommt (Start und Landung) ist dies erforderlich, d.h. ein aus- oder einfahrendes Fahrwerk kann ich hier sowieso nicht betrachten. Es kommt aber noch besser. Vor kurzem las ich ein Flugzeugreview. Zwei Sätze über die Flugeigenschaften und DREI ABSCHNITTE über die Optik des Modells. Als ich mir das Flugzeug installiert hatte, stellte ich wirklich eine gelungene Anzahl beweglicher Teile und ein sehr schönes Modell fest. Die Flugeigenschaften waren aber derart besch....eiden, daß sie am selben Tag wieder von der Platte flog. Als Alternative installierte ich ein anderes Flugzeug ohne Moving Parts und mit dem hübsch-häßlichen 6-eckigen Rumpf. Das Ding fliegt aber wenigstens vernünftig! Sind wir eigentlich schon soweit, daß wir die Optik den guten Flugeigenschaften bevorzugen (sitzen wir auf den Tragflächen oder im Cockpit)?
Als letztes möchte ich einen Punkt ansprechen, der hier im Forum schon Diskussionsbasis war. Das sind die hübschen Arbeitserleichterungen wie z.B. GPS, FMS, FMC AFC, usw. Auf einem Langstreckenflug setzte ich vor geraumer Zeit eine entsprechende Navigationshilfe ein. Nach zwei Stunden fragte ich mich aber: "Was mach ich hier eigentlich?" Ich saß nur noch vor dem Bildschirm und beobachtete wie mir der Computer alle Arbeit abnahm. Mein erstes Zutun nach sechs Stunden war das Setzen der ersten Klappenposition. Einige Flugzeuge verfügen nun ja bereits über Autoland. Klasse, dann muß ich noch weniger tun. Ist das denn noch das Fliegen, weshalb ich mir den Flusi vor vielen Jahren gekauft habe? Habt ihr eigentlich schon einmal das Gefühl in euch gespürt wie es ist, wenn man bei einem mehrstündigen Überseeflug und Seitenwind mit Luvwinkel und Winddreieck navigiert und dann trotzdem mit minimalen Abweichungen dort ankommt wo man hin will? Danach die Landung ohne irgendwelche Navigationshilfen (NDB, VOR, ILS, GPS, usw.) sauber hinbekommt und das auch kein Zufall ist? Und glaubt bitte nicht, daß das Fliegen aus der Anfangszeit der Fliegerei ist!
Sicher, ich baue in meine Panels auch jeglichen unnötigen Schnickschnack ein und denke, daß solche Hilfsmittel ihre Daseinsberechtigung haben. Sind wir aber bereits so verwöhnt, daß wir uns eine Kritik anmaßen wenn so etwas aber einmal fehlt? Prinzipiell benötigen wir für einen Flug außer den primären Instrumenten, den Triebwerksanzeigen und den Radios mit zus. VOR und ADF nichts.
Das war nun ein etwas längerer Forumsbeitrag zu dem mich aber eure sachliche Meinung interessieren würde. Vielleicht denkt der eine oder andre auch nur einmal darüber nach.
Gruß
Matthias
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