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#1 |
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Veteran
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Hallo
kann mir jemand erklären was das crossfeed bewirkt. Danke. evtl anhand der Pmdg 737 oder 747 |
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#2 |
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Veteran
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Beiträge: 391
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Hallo ??? !
Üblicherweise wird das linke Triebwerk mit Sprit aus dem linken Flächentank versorgt und das rechte TW aus dem rechten Tank (den Centertank jetzt mal aussen vor gelassen). Da aber so ein Triebwerk auch nur ein Mensch ist , verbraucht mit unter das linke etwas mehr Sprit als das rechte oder umgekehrt. Mit dem Einschalten des Crossfeed wird nun erreicht, das beide Triebwerke aus beiden Flächentanks gleichmäßig versorgt werden.(Gleichgewicht)Es ist natürlich auch ein Sicherheitsaspekt, wenn jedes TW aus beiden Tanks den Saft ziehen kann. Ob die Funktion des Crossfeed-Schalters bei der PMDG 747 umgesetzt ist, weiß ich nicht. Bei der PMDG 737 kannst Du den Schalter betätigen, aber mehr nicht. Hoffe geholfen zu haben...
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Viele Grüße aus EDDV Matthias \"Ich hasse die Scheinheiligkeiten derer, die die Schuld am eigenen Unvermögen immer bei anderen suchen\" |
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#3 |
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Elite
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Ort: Hamburg
Beiträge: 1.179
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Da ein Flugzeug verschiedene Tanks hat, die auch noch an unterschiedlichen Stellen untergebracht sind, (Tragflächen/Rumpf) gibt es natürlich auch die Möglichkeit, diese Reservoirs differenziert zu entleeren. Im Normalfall geschieht das unter dem Gesichtspunkt der Gewichtsverteilung (unabdingbar in der Concorde, wo u.a. aus diesem Grund ununterbrochen hin- und hergepumpt wurde). In der Regel wird zuerst der Rumpf (Center-) Tank entleert, um die Belastung an der Flügelwurzel zu minimieren und das verbleibende Kraftstoffgewicht auf die Tragflächen zu verlagern.
Crossfeed bedeutet, die gesamte Treibstoffmenge als einen Tank anzusehen; also die Gesamtmenge gleichmäßig zu nutzen. Durch Ausschalten dieser Automatik kannst Du einzelne Kraftstoffbehälter gezielt anzapfen. Z.B. um Ungleichheiten in der Beladung auszugleichen oder Defekte (leaks) zu bekämpfen.
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Viele Grüße aus Norddeutschland! -Uli- _____\\!/_____ ____(@@)____ -oOO-(_)-OOo- |
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#4 |
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![]() Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 992
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Matze2 fast richtig
Beispiel im linken Tank ist mehr Fuel als im rechten, weil das rechte Triebwerk mehr Kraftstoff verbraucht hat, dann wird das Cross feed Valve geöffnet und die Pumpen vom rechten Tank abgestellt. Nun versorgt der linke Tank beide Triebwerke, bis ein Ausgleich der Kraftstoffmenge in den Tanks erreicht ist. Danach werden die rechten Pumpen wieder angestellt und das Cross feed Valve geschlossen. Würde man die rechten Pumpen weiter laufen lassen würde es nichts bringen, da beide den gleichen Druck haben. Sollte auch so bei der PMDG 737 funktionieren. Merke es wird KEIN Kraftstoff von einem in der anderen Tank gepumpt! mfG Claus |
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#5 |
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Elite
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Alter: 44
Beiträge: 1.410
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Könntest du das genauer erklären? Die rechten Pumpen für was werden abgestellt?
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Grüße Lars ~ Capitán Lars im neuen Forum. ~ Erweist einem toten Projekt die letzte Ehre: PROJECT GLOBAL - Freeware Global Express |
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#6 | |
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Beiträge: 806
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Zitat:
Also ich hab es so verstanden: Das rechte Triebwerk wird aus dem rechten Tank versorgt, gleiches gilt entsprechend für links. Aus irgendeinem Grund hat nun das rechte Triebwerk mehr verbraucht, als das linke, und es liegt nun z.B. eine Fuel Imbalance vor, also eine ungleichmäßige Treibstoffverteilung. In den linken Tanks ist also noch mehr Sprit vorhanden als rechts. Um nun das Gleichgewicht wieder herzustellen, öffnet man nun das Crossfeed Valve und stellt die Pumpen für den rechten Tank ab. Die Folge: Der Füllstand im rechten Tank bleibt konstant, weil der rechte Tank kein Triebwerk mehr versorgen muss. Dagegen versorgt nun der linke Tank beide Triebwerke, der Füllstand, der vorher höher war, sinkt immer weiter, sodass er bald ein gleiches Niveau erreicht. Wenn das eingetreten ist, dann wird wieder umgeschaltet, sprich das Crossfeed Valve wird wieder geschlossen und die Pumpen für den rechten Tank wieder aktiviert. D.h. nun ist wieder alles beim Alten. Das linke Triebwerk zieht wieder aus dem linken Tank seinen Sprit, das rechte aus dem rechten Tank. Alles in allem wird also das Kraftstoff-Ungleichgewicht nicht dadurch behoben, dass Kraftstoff zwischen den Tanks umgepumpt wird, sondern dass man einfach das rechte Triebwerk erstmal aus dem noch volleren Tank versorgt, bis dass alles wieder im Lot ist. -------------------------------------------------- Erinnert ihr euch noch an den A330 der Air Transat, die in Lajes auf den Azoren mal notgelandet ist, nachdem sie beide Triebwerke aufgrund von Treibstoffmangels verloren hatte und noch 300NM bis zu den Azoren gesegelt ist? Dort war es so, dass im rechten Triebwerk ein recht großes Leck war. Das rechte Triebwerk hat also mehr Sprit verbraucht, als das linke, denn da war alles okay. Irgendwann schlug das System Alarm und zeigte den Piloten eine Fuel Imbalance Warning an, also eine ungleichmäßige Treibstoffverteilung. Daraufhin wurde auch so verfahren wie oben, allerdings hat man da das rechte Triebwerk soweit ich weiß aus beiden Tanks versorgt und zusätzlich noch Treibstoff aus dem linken in den rechten Tank gepumpt. Irgendwann war dann der komplette Sprit verbraucht, das Leck war zu groß, um ein gleiches Verteilungsniveau überhaupt noch erreichen zu können. Denen ist also buchstäblich der Saft ausgegangen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, alle haben die Notlandung im Segelflug überlebt. Ursache war ein falsches Bauteil, was auf Anordnung der Verantwortlichen gegen die Einwände des Chefmechanikers eingebaut wurde. 3mm zu wenig Abstand zwischen zwei Leitungen waren nachher die Ursache dafür, dass die Kraftstoffleitung brach. |
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Beiträge: 992
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@Henning Du hast es genau richtig erklärt und verstanden. Bedarf keiner weitern Erläuterung
mfG Claus |
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#8 |
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Beiträge: 806
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Dankeschön! *verbeug*
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#9 | |
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Master
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Beiträge: 668
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Zitat:
Zu diesem Fall stellt sich aber zusätzlich nur diese Frage: Warum haben die Piloten nicht wieder das Valve geschlossen? Ist doch ein "Hausverstand" dass wenn ich das Valve öffne, und das bringt nichts, muss wo ein Leck sein. Und somit habe ich das Valve wieder zu schliessen. Dann hätten die beiden Piloten mit dem vollen Tank weiterfliegen können. Aber es stand wohl so nicht in der Checkliste ?? Aber eigentlich ist es für mich UNVERANTWORTLICH nur nach Checklisten zu arbeiten, wenn der Hausverstand einen Fehler dieser Listen augenscheinlich macht. Und dafür wurden die beiden dann noch geehrt - für den längsten Segelflug mit einer Großraummaschine - Die spielten da mit dem Leben von mehr als einhundert Menschen, dafür sollte die Lizenz entzogen werden! Grüße, Alti |
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Beiträge: 992
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@Alti: richtig es stand nicht in den Checklisten! Human Error
wie so oft. Man mißtraute den Computern und das bis die Motoren aus gingen. Airbus hat die Checklisten gändert und zusätzlich eine automatische Warnung eingebaut. Nach dem Motto liegt der Fuelverbrauch pro Engine weit über dem normalen, sollte man sich einen Kopp machen, könnte es ein Fuelleak sein? Es ist leider, aus meiner Erfahrung heraus so, daß Crews oft stuhr Checklisten abarbeiten und Fehler dadurch nicht erkennen die nicht in das Schema passen.(Birgin Air Unfall ist dafür ein sehr gutes Beispiel) Leider führt daß dann auch zu dem einen oder anderen Zwischenfall. mfG Claus |
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