Zitat:
Zitat von Don Manuel
Also mal zur Klärung: Alles mit 087 hinten waren sog. mathematische Co-Prozessoren, die Haupt-CPU hieß 086 oder 088 am Ende. Wobei mir das nur für 8088 geläufig ist. ...
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Der 8088 war ein 8086 mit einem 8-Bit externen Datenbus. Die beiden CPUs waren also nahezu identisch, nur dass der 8088 für jede Operation mit den 16-Bit-Prozessor-Registern die doppelte Anzahl von Clock-Zyklen zum Laden oder Speichern benötigte. Also quasi eine Schmalspur-Version.
Die IBM-Sparmeister hatten sich wegen der geringfügigen Ersparnis für die kleinere CPU-Version entschieden (sogar Bill Gates, der ja für den neu herauskommenden Rechner das Betriebssystem beisteuern sollte, votierte vergeblich für den Einsatz des 8086; dabei war auch der 8086 eine eher langsame CPU, aber die billigste 16-Bit-CPU, die es Ende der 70er gab). Das sollte sich langfristig als schwerwiegender Fehler herausstellen, denn die meisten kompatiblen Konkurrenzprodukte, die im Laufe der Jahre herauskamen, verwendeten den 8086, und waren daher bei ansonsten identischen Ausführungen schon deswegen merklich schneller. Dazu kam, dass es vom 8086 später schnellere Versionen gab (es ging meiner Erinnerung nach bis 10MHz, was gegenüber den 4,77MHz des Originals sehr viel schneller war). IBM kam nach anfänglicher Monopolstellung sehr schnell unter schweren Druck der sogenannten Kompatiblen, die nicht nur billiger sondern auch wesentlich performanter waren. Und die Versuche, die Vormachtstellung zu behaupten, führten nach dem anfänglichen Erfolg der AT-Generation zu einer Misserfolgsstory.
Im PC-Bereich war nur der 8088 eine wichtige Spar-CPU mit 8-Bit-Datenbus, obwohl es auch Modelle mit dem 80188 gegeben haben könnte. Aber Intel verwendete die x86/x88 Kerne auch in seinen Microcontrollern (CPU + integrierte Schnittstellen), und es könnten heute noch so manche Waschmaschine, Videorecorder oder DVD-Player von Microcontrollern gesteuert werden, deren Herz der alte x86-Kern darstellt.
