Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 12.09.2005, 23:57   #14
Herwig
Inventar
 
Registriert seit: 13.10.2000
Beiträge: 1.622


Standard

Danke.

In Sachen Langlebigkeit von Datenaufzeichnungen hat sich uebrigens ein eher ungewohntes als besonders gut erwiesen: Mikrofilm bzw Mikrofiche (samt Aufbewahrung im Klimaschrank oder so)!
Nix digital, schoen analog. Keine Bilder im JPG oder GIF oder sonst was sondern einfach - Bilder ;-)
Von Steinplatten mal ganz abgesehen ...

In Sachen digital erwaehnte das US-Dokument die WORM-Platten (PhaseChange-Medien), ich glaube DVD-RAM ist physikalisch auch so etwas. Im asiatischen Raum hat sich DVD-RAM ja sowieso durchgesetzt ueber das ganze DVD+-Chaos.

In unseren Breiten und finanziell vernuenftig bleibt tatsaechlich nur die DVD, allerdings halt mehrere geographisch getrennte Kopien und nach ein paar Jahren umkopieren, das haelt auch wenn die Medien entsprechende Grundqualitaeten aufweisen.

-----
Was natuerlich besonders schief gehen MUSS ist die magnetische Datenspeicherung also HDDs oder die Iomega ZIP und JAZ-Medien.
Die magnetisierbaren Schichten verlieren nach einiger Zeit (Jahren) einfach ihre Ausrichtung sodass der Schreib-Lese-Kopf einfach nur mehr eine Gleichverteilung also Rauschen lesen wuerde.
Ausserdem ist es eher sinnlos eine HDD (egal ob im USB-Gehaeuse oder nicht) einmal zu bespielen und dann in einen Safe zu verschliessen. Die Lager der Plattenstapel, egal ob alte Kugellager oder Gleitschicht, verlieren mit der (Stand-)Zeit ihre Drehfreudigkeit. Kurzum eine HDD oder etwas HDD-aehnliches ist in Sachen Langzeitsicherung also auch nix.

In diesem Zusammenhang zerkugle ich mich immer ueber diverse SF-Autoren die in ihren Geschichten wie etwa "Das Jesus-Video" oder in der letzten Folge von "Stargate"-Staffel 8, wo im Zuge einer Zeitreise ein Aufzeichnungsgeraet mit HDD (oder noch aerger mit Magnetband!!) in die Vergangenheit gebracht, dort bespielt, an einem "geheimen" Ort hinterlegt und zufaellig 2000 bzw 3000 Jahre spaeter, also in der Gegenwart, wieder gefunden wird.
Besonders plump wegen der Kuerze der Zeit in der Folge bei Stargate: "wir haben eine 3000 Jahre alte Videokamera gefunden. Es gelang uns den Akku wieder aufzuladen und nun sehen wir uns das Video an".... ??!!?!?!!
HAHAHAHAHAHAHA!
Schon nach wahrscheinlich 500 Jahren gibts da keine magnetische Info mehr zu dekodieren, und selbst wenns auf optische Medien aufzeichnen, wuerde die organische Farbschicht der DVD-Medien schon laengst von diversen Schwammerln zerfressen worden sein ...
Ganz zu schweigen vom Plastik-Gehaeuse. Nach 3000 Jahren ist dieser Stoff zwar nicht zu Staub zerfallen aber angreifen kann man das Ding wohl nur mehr EIN mal ...
Aber die Akkus und die Elkos machen dem ganzen ja sowieso schon weit vorher ein Ende: Der Elektrolyt tritt irgendwann aus und frisst sich mehrere 100 Jahre dann quer durch das Geraet

Wie dem auch sei, ich persoenlich steh trotzdem auf SF, weil nirgends anders kann man so herrlich lachen wenn man die Inhalte mal ein bissi wissenschaftlich betrachtet ;-)
Herwig ist offline   Mit Zitat antworten