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Tomcat 10.07.2001 08:51

"Drehpotis und Drehimpulsgeber"
 
Hallo Leute,

da es mir so scheint, daß hier einige munter Drehimpulsgeber mit Potentiometern verwechseln ;) (Peter747 - ich glaube Du träumst davon, Deine Radios, etc. mit "Drehpotis" anzusteuern. In Threads zum ACP-Compact ist auch immer wieder von "Potis" die Rede...) - hier mal eine prinzipielle Klarstellung:

Ein POTENTIOMETER

ist ein stufenlos veränderlicher Widerstand/Spannungsteiler (je nach Anschluß)- auf jeden Fall aber ein analoges Bauelement. Typische Konstruktionsformen sind das Drehpotentiometer mit ca. 270° Rotationswinkel (d.h., es ist nicht frei um seine Achse drehbar sondern besitzt Endanschläge!) oder das Linearpotentiometer mit 57 oder 100 mm Schiebeweg in den verbreitetsten Ausführungen. In Joystickschaltungen sind Potentiometer die Variable in einem RC-Glied, dessen Entladungsdauer in eine zeitbasierte, digitale Funktion umgesetzt wird ("analogisch" verstehen Compis nämlich nicht :D ).

Nun läßt der MSFS sogar die Steuerung verschiedener Funktionen (Radiofrequenzen, etc.) über Potentiometer zu - aber nur mit einer sogenannten POV-Achse, POV steht dabei für "Point of View". Dieses unkalibrierte, analoge Sichthütchen war eine Besonderheit alter Thrustmaster-Joysticks, und der Gameport-USB-Konverter vom Typ Rockfire/Hama hat sogar noch einen Thrustmaster-POV-Modus (EINE Achse pro Adapter). Ansonsten ist die POV-Achse jedoch so gut wie ausgestorben und gewöhnlichen Joystickachsen lassen sich POV-Funktionen des MSFS nicht zuordnen! Die einzige Möglichkeit, die ich derzeit sehe, erfolgreich ein Potentiometer als POV-Steuerung einzusetzen, wäre also der Gameport-USB-Konverter. O.K., macht pro Funktion einen Adapter für 50 bis 60 Mark, Dutzende von überflüssigen Gamecontrollern in der Systemsteuerung (viva USB :D )- whoah, Overkill! Clever ist glaube ich was anderes... ;) :D


Damit komme ich zum

DREHIMPULSGEBER

Dieses elektronische Bauteil unterscheidet sich grundsätzlich vom Potentiometer. Wie sein Name schon andeutet, liefert es beim Drehen DIGITALE Schaltimpulse (EIN/AUS oder 0/1 - binär jedenfalls). Die gebräuchlichste Variante ist der CC/CCW-Impulsgeber mit überlagerten, phasenversetzten Rechtecksignalen und zwar je nach Drehrichtung (CW = clockwise, CCW = counterclockwise) mit unterschiedlichem Phasenvorlauf. In der Regel haben diese Dinger 30 Raststellungen und sind frei um 360° Grad rotierbar ohne Anschlag.

Nun fragt sich mensch aber, was man mit so einem gepanschten Signal anfangen soll - die Antwort naht in Form der Digitaltechnik: Mithilfe einer logischen Schaltung (NAND-Gatter), die die Phasensignale vergleicht, läßt sich für jeden aus zwei überlagerten Signalen bestehenden Impuls ein präzise definiertes Signal erzeugen (die Anwender des nicht entprellten Knitter-"Knatter"-Switches werden wissen, wovon die Rede ist ;) ). Triggert man dieses Signal nun noch über Monoflops und schaltet es per Optokoppler an einen Keyboardcontroller, erhält man einen sehr präzisen Output. Des Rätsels Lösung, warum zum Beispiel das ACP-Compact trotz seiner "wacklig" anmutenden Drehimpulsgeber (nochmal zum Mitschreiben, das sind keine Potis! ;) ) einwandfrei funktioniert.

Wer sich mit dem ganzen Digitalkram nicht abgeben, aber trotzdem "drehpulsen" will, für den bietet sich mit einem teuren SEL-Impulsgeber für ca. 70 Mark/37 Euro eine Alternative. Dieses Ding hat zwei elektrisch getrennte Ausgänge und steuert seine Kontakte über interne mechanische Kupplungen (deswegen teuer - zum Vergleich, ein CW/CCW-Phasenversatzgeber kostet zwischen 8 und 15 Mark). Eine Schaltung zum Selbstbau einer Auswertelektronik für CW/CCW-Geber findet ihr bei Mr. Holt aus Australien . Definitiv die durchdachtetste DIY-Lösung, die mir je unter die Augen gekommen ist. Benutzer des ITRA-Controllers TCP-USB-S1 gehen natürlich auf Nummer Sicher, wenn sie die Drehimpulsgebermodule von ITRA verwenden. 69 Mark für einen sehr solide anmutenden Impulsgeber mit zusätzlicher Tastfunktion bei Druck auf die Achse samt Elektronik sind sicher nicht zu viel verlangt. Alternativ kann man ja ein "Poti" mit Gameport-USB-Konverter auf "POV" verdröseln... :D :D

So ich denke, das war's erstmal für heute. ;)

Gruß Thomas

Pelle 17.07.2001 10:56

hi tomas :-))

endlich mal einer , der ahnung hat :-))

ich habe vor geraumer zeit versucht , eine ttl schaltung zu löten , was aber nicht funktionierte ... ( vielleicht bin ich auch zu doof dazu ... )
also alles fing an mit der epic karte ... ich war begeistert von den funktonen aber geschockt vom preis . also dachte ich mir , das kann man ja auch selber machen ...
also bestellte ich bei greyhill 10 mechanische encoder zum preis von ca 15 dm pro stück. die sind echt gut von der verarbeitung und sind nicht so labberig wie die vom acp :-)) nun besorgte ich mir ein paar bücher mit schaltungen und suchte so eine steuerung ... fehlanzeige .
tja nun liegen sie in meine e-kiste und vergammeln .
kannst du mir nicht eine schaltung mailen mit stück liste und layout ?
ich würde mich wahnsinnig darüber freuen .

danke schon mal im vorraus und always happy landings

patrick

Tomcat 17.07.2001 23:16

...hmmm - und welche Drehiumpulsgeber nun?
 
Hi Patrick,

gerade mal auf der Grayhill-Seite vorbeigeschaut - da trifft mein Satz von der "...gebräuchlichsten Baufom..." voll ins Schwarze.

Falls Du auch Gray-Pulsgeber hast, das sind die mit dem Phasenversatz, dann klick mal auf meinen Link zu Mr. Holt aus Australien. Diese Schaltung dürfte die vernünftigste Lösung mit dem C-MOS-Controller 74HCT74 (Basis der meisten Encoder-Circuits) sein - vor allem mit der exzellent aber simpel ausgeführten Schaltung der Steuerkontakte über Optos.

BTW: Welchen Tastaturcontroller verwendest Du?

Gruß Thomas

Pelle 18.07.2001 11:13

hi tomcat ...

ich habe im moment keinen tastaturcontroller ... denke aber darüber nach , den usb contrlloer von iltra zu kaufen ... wird wohl die beste lösung sein denke ich ...
mal sehen wie teuer die einzelteile sind , für die drehregler-schaltung sind ... man muss ja für jeden regler so eine schaltung bauen denke ich ... oder gibt es da was , wo man so 10 stück an einem controller anschliessen kann ?

always happy landings ... patrick

Tomcat 19.07.2001 01:21

...Tastaturcontroller pulsweise.
 
Hallo Patrick,

ohne Tastaturcontroller keine Drehimpulsgeber. So einfach ist das.

ITRA ist eine gute Lösung (habe selbst einen im Experimentaleinsatz), noch besser dünkt mich aber der KE 72 von Hagstrom Electronics : Denn seine 72 Eingänge sind individuell ausgeführt (keine Matrix), erlauben den Anschluß von Schaltern und die Programmierung unterschiedlicher Makros bei Schließen und Öffnen des Switches,

Und richtig, Du benötigst für jeden Drehimpulsgeber einen eigenen Schaltkreis. Angesichts der Preise (C-MOS-Controller 74HCT74 z.B. 1,- DM pro Stück) aber auch kein Beinbruch.

Gruß Thomas

Pelle 19.07.2001 09:25

deutscher tastatur controller :-)
 
hi tomcat

habe hier einen katalog von gett tastaturen aus treuen ... die jungs bieten hier auch einen frei programmierbaren controller an (www.gett.de) schau dir mal das ding an (tkc-6000) ist ne alternative denke ich , und kommt aus deutschland und kostet um die 100 dm !
in meinem katalog haben die auch noch ne aufgemotzte usb version , aber die ist auf der i-net seite leider nicht drin .
hier mal ein paar specs:
tkc-6800-usb-adb-ps2 universeller usb-tastaturcontroller

problemloser,direkter anschluß ihrer matrix an die usb schnittstelle,apple-mac-bus oder ps/2 schnittstelle

flexibel für folien,kurzhub,silikon,langhub und andere tastaturtypen einsetzbar (tastenwiderstand <200 ohm )

codetabellen durch gett frei programmierbar

matrix für 128 verschiedene tasten 16*8

usb schnittstelle ( ohne hub , erweiterung mit hub möglich)

adb schnittstelle frei , apple-mac system mit power on funktion

ps/2 schnittstelle für at-,ps/2 systeme

full-n-key- rollover (mehrfachtastendruck-auswertung mit entkopplldioden möglich

led ausgänge für num lock , caps scroll und power

2 tasten ebenen

modifikation der hardware und software der controller auf anfrage möglich

hört sich gut an , oder ? was hälst du davon ?

bis denne patrick

Tomcat 19.07.2001 09:40

...nope!
 
Sorry Patrick,

hört sich überhaupt nicht gut an. :(

Ich will die Qualität der GETT-Produkte überhaupt nicht in Zweifel ziehen, aber alle Controller, die sie haben, sind nicht durch den Endanwender programmierbar. Daraus erklärt sich auch der Preisunterscheid zu Hagstrom oder ITRA. Die GETT-Controller sind eindeutig für kundenspezifische Industrietastaturen bestimmt, das zeigt schon die Merkmalsliste, die Du zitiert hast (z.B. Ausgänge für Num, Caps- und Scroll-LEDs).

Wenn Du das haben willst, kannst genauso gut eine alte PC-Tastatur schlachten - die ist noch billiger...

Gruß Thomas

Pelle 19.07.2001 10:05

hi tomcat

habe das mit dem controller wohl fasch verstanden :-( aber diese firma bietet auch vom anwender frei programmierbare controller mit software an (tkc-6420-at-freeprog) ... allerdings gibt es hier nur 64 tasten ...
habe gerade mit gett telefoniert ... also die bieten den tkc-6800-freeprog an , der über die usb schnittstelle frei vom anwender programmierbar ist ich habe da mal ein paar daten ...

✔Zukunftsicher durch Anschluß an viele gängige PC-Schnittstellen
✔Freiprogrammierbarer Tastaturdecoder für AT, PS/2, USB, ADB
✔Problemloser, direkter Anschluß Ihrer Matrixtastatur an AT, PS/2 und USB-Schnittstelle oder
den Apple ADB
✔Flexibel für Folien-, Kurzhub-, Silikon-, Langhub- und andere Tastaturtypen einsetzbar
(Tastenwiderstand <200 Ω)
✔Codetabellen durch Anwender oder GETT mittels Software über USB oder Programmiergerät
programmierbar
✔Bis zu 128 Tasten (Matrix 16x8) in 2 Ebenen programmierbar,
✔Mehrfachcodes optional verfügbar
✔USB-Schnittstelle mit Power-On-Funktion (ohne Hub, Erweiterung mit Hub möglich)
✔ADB-Schnittstelle für Apple-MAC mit Power-On-Funktion (zusätlicher Steckverbinder für
weitere ADB-Geräte vorhanden)
✔PS/2-Schnittstelle für AT-, PS/2-Systeme
✔Full-N-Key-Rollover (Mehrfachtastendruck-Auswertung mit Entkoppeldioden möglich)
✔LED-Ausgänge für Num-, Caps-, Scroll-Lock und Power
✔Modifikationen der Hardware und Software der Controller auf Anfrage möglich
✔Elektrisch und mechanisch kompatibel zu TKC-5000
✔Software auf Diskette verfügbar bzw. kostenfrei im Internet

gruss patrick


HardRock 19.07.2001 20:03

Hallo zusammen! (Newbie an Bord =;^) )

Ich habe gestern auch wg. eines Tastatur-Controllers mit GETT telefoniert.

Bin dort sehr gut beraten worden und habe nun den TKC-5000-AT-V2 (~100,-- DEM)ins Auge gefasst. Das Ding kann man zwar nicht selber programmieren (macht GETT), aber das sehe ich eigentlich als unkritisch an: Bei 128 Tasten hat man genug Reserven um sich ggf. eigene Tastenkombinationen als "Vorhalt" programmieren zu lassen. Dann muss ich "nur" noch die CFGs anpassen und fertig...

Warum der KC-5000?
Nun, der Vertriebi sagte mir, dass das der einzige Controller von denen ist, der auch ohne Zusatzschaltungen mit Kippschaltern arbeiten kann. Das ist ein sehr gutes (und arbeitsparendes =;^) Argument!

Alternativ hat die Firma XKeys (http://www.xkeys.com) auch einen Controller für ca 60 US$ im Angebot. Ähnliche Features und frisst auch Kippschalter direkt (ein Spezi von mir hat den im Einsatz). Den Controller kann man wieder selbst programmieren. Fein. :)

Gibt's evtl. noch andere Anbieter und Controller, die direkt mit Kippschalten arbeiten? ITRA mit Zusatzplatine ist auch eine feine Sache, aber leider preislich etwas hoch. Ich will nicht sagen teuer - bin mir sicher, dass die Hardware ihr Geld wert ist, aber mein Etat ist begrenzt.

Gruss
Holger

Tomcat 19.07.2001 20:52

Controller
 
Hallo Holger,

Hagstroms frei programmierbarer KE 72 kann auch Kippschalter, sowie 5V-Logik- und TTL-Pegel (wichtig für die Digitalbastler, erspart u.U die Optos oder Relais) verarbeiten. Mit 120 $ US ist er sicher nicht gerade eine Billiglösung, aber dafür bietet er einige unerreichte andere Features:

Zum einen kann das Öffnen und Schließen eines einzigen Kontakts (also kein Umschalter!) mit unterschiedlichen Makros programmiert werden. Die .cfg-Befehle AP_MASTER_ON und AP_MASTER_OFF können also zum Beispiel mit einem simplen, alten Netzschalter aktiviert werden, ohne daß die Stellungen des Schalters "out of sync" geraten. Und beinahe jede TOGGLE-Funktion in der .cfg läßt sich durch diskrete ON- und OFF-Befehle ersetzen. Weiterer Vorteil ist, daß die originalen Tastaturbelegungen (TOGGLEs) erhalten bleiben (falls durch Schalterprellen doch mal was "out of sync" gerät, oder etwa eine "Instructor Station" in den Heimsimulator integriert werden soll.

Darüber hinaus hat der KE 72 noch eine serielle RS232-Schnittstelle, über die er sowohl Plain-ASCII-Input in Keycodes umsetzen kann, als auch Informationen über die Stellung der angeschlossenen Schalter ausgeben kann (Leuchtmelder).

Und im Gegensatz zu Matrixcontrollern sind die 72 Eingänge des KE 72 "individual inputs" - also voneinander entkoppelt. Bei Matrixcontrollern mit dauernd geschlossenen Schaltern (z.B. EPIC) muß jeder Schalter über eine Entkoppelungsdiode verbunden werden, sonst tritt das "ghosting" oder "phantom keys"-Phänomen beim Scannen der Matrix durch den Controller auf. Angesichts der Diodenpreise kann das allerdings kaum als echter Vorteil durchgehen... ;)

Dennoch alles in allem eine ziemlich beeindruckende Ausstattungsliste, die m.E. den relativ hohen Preis rechtfertigt. Ich spare jedenfalls schon auf einen KE 72 (zumal Mr. Holt aus Australien seine Drehimpulsgeberschaltung explizit für einen KE 72 entwickelt hat ;) ).

Gruß Thomas

Luettge 25.07.2001 20:30

Leute, vergeßt nicht das Tempo, welches die Controller vorlegen. Ich habe den Itra-Controller mal mit dem Knitter getestet, rein so als Versuch. Die fehlende Entprellerei ist zwar lästig, aber nicht das eigentliche Problem: Der Itra ist ganz einfach zu langsam für so was! 50ms laut Itra muß das Signal anliegen, damit der Controller es erkennt. Das ist eine lange Zeit, da dreht man den Schalter schon mal halb rum! Das ergibt dann einen einzigen Impuls, wo 10 sein sollten! Das wird also nix, wenn man nicht gaaaaannnnz laaaannngsam drehen will (und da kommen dann die repeats ins Spiel). Meine alte Tastatur habe ich anschließend aufgemacht und dort die Strippen angeklebt. Ist wesentlich schneller, man könnte das wirklich nehmen. Man muß die Sachen nur noch irgendwie intelligent monofloppen, damit kein Tasten-Repeat einsetzt, denn das kann einen beim genauen Einstellen zur Verzweiflung bringen.
Ich bin übrigens der Meinung, daß für die Drehgeber eine Tastatur reicht, die einfachen Keys müssen dann eben im FS konfiguriert werden, aber es sind ja nicht unendlich viele, die für die Drehgeber gebraucht werden. Und für die anderen Sachen kann man die flexibleren Controller wie den Itra nehmen.
Äh, weiß jemand, wie schnell der Hagstrom ist?

Und nochwas: Monoflop und Optokoppler, um die Tastatur anzusteuern? Ich war immer zu dämlich, einen Monoflop-Schaltkreis zu verbauen, weil ich mit meinem einfachen Oszi einfach nichts sehe...
In der Simulation mit Tina-Elektroniklabor hatte ich aber Erfolg mit einem einfachen RC-Glied, hinter das ich 2 Schmitt-Trigger gesetzt hatte.
Zum praktischen Ausführen bin ich bisher noch genauso wenig gekommen wie zum Besuchen der Australien-Seite (das werde ich jetzt nachholen...)

Bis dann Uwe

Luettge 25.07.2001 20:37

.. Hallo, ich bins noch mal:

War gerade bei Mr. Holt. Was mich aber interessiert und was ich dort nicht finde: Wie schalte ich eine Matrix elektronisch? Tastaturcontroller und Itra haben eine Matrix, und ich komme mit TTL oder mit Optokopplern. Wie mache ich das? Eigentlich hatte ich mir 30 Relais gekauft, Stück für ne Mark, und wollte es so machen. Soll ich das, oder wie geht das besser?

Oder anders gefragt: Wie baue ich einen nicht nachtriggerbaren Monoflop und wie steuere ich damit den Tastaturcontroller. Dies würde das Schalterproblem und das Entprellproblem lösen. Kann doch nicht so schwer sein.

Uwe

Tomcat 25.07.2001 22:30

...Matrix - aber ohne Keanu Reeves.
 
Hi Uwe,

eine Matrix steuerst Du mit einem Optokoppler genauso an wie diskret ausgeführte Eingänge. Die üblichen One-Shot-Monoflops (z.B. bei Mr. Holts Schaltung) liefern ein zeitlich begrenztes Signal, das den Optoausgang leitend macht und damit eine Verbindung in der Matrix herstellt.

Solange Du Taster oder Monoflops verwendest macht es eigentlich auch keinen Unterschied, ob Dein Controller ein Matrixtyp ist oder nicht. Kompliziert wird es bei einer Matrix erst, wenn man Schalter verwendet - einen entsprechenden Controller natürlich vorausgesetzt! Ohne Sperrdioden (bei der EPIC z.B. erforderlich) dreht der Controller irgendwann durch, da die über die Schalter mehrfach untereinander verbundenen Schienen der Matrix einen ziemlichen Chaos-Output verursachen, den Hagstrom sehr treffend als "Ghosting" oder "Phantom Keys" beschreibt.

Was Mr. Holts Schaltung an einem ITRA betrifft, werde ich das in nächster Zeit ausprobieren, wenn mir mein Job mal wieder etwas mehr Luft läßt. Und ein Verzögerungsproblem wie das von Dir beschriebene 50ms-"Scanloch" beim ITRA scheint übrigens auch mein altes Aerosoft-ACP zu haben. Dreh' ich wie ein Bekloppter am OBS-Knopf wird das Fortschalten zwar wie erwünscht schneller, aber wesentlich sprunghafter, so als ob einige Impulse einfach nicht ausgelesen werden. Um präzise einzustellen, muß ich dann entsprechend langsamer drehen, damit tatsächlich Impuls für Impuls gezählt und ausgewertet wird. Was ich bloß nicht verstehe, ist, warum beim ITRA nicht einfach genau das Gleiche passiert... Der Hagstrom soll beim Scannen seiner Eingänge übrigens sauschnell sein, wäre diesbezüglich also eventuell nicht so problematisch.

Was Schalter an einem ITRA angeht, verwendete ich das für acht Schalter ausgelegte Erweiterungsmodul von ITRA für 89,- DM. Wenn man den Faktor Zeit mit veranschlagt (schließlich hat mensch hoffentlich noch bessere Freizeitbeschäftigungen, als stupide Monoflops zusammenzuwürgen ;) ) kommt man hier mit Eigenbau eigentlich kaum billiger weg.

Gruß Thomas

Andreas Brandtner 30.07.2001 19:31

Also ich baue zwar ein Lokführersatand aber die Probleme sind die Gleichen wie beim FS!

Folgendes schrieb einer :

Wer sich mit dem ganzen Digitalkram nicht abgeben, aber trotzdem "drehpulsen" will, für den bietet sich mit einem teuren SEL-Impulsgeber für ca. 70 Mark/37 Euro eine Alternative. Dieses Ding hat zwei elektrisch getrennte Ausgänge und steuert seine Kontakte über interne mechanische Kupplungen

So, nun möchte ich gerne wissen wo man solche SEL-Impulsgeber her bekommt. Habe nichts gefunden!
Auch noch eine Frage. Wenn ich diesen Impulsgeber nach rechts bewege
bekommt ein Kontakt immer Impulse. Dreh ich ihn nach links wieder ein anderer Kontakt. Ist das so richtig?

Würde mich über jede Hilfe freuen

Tomcat 30.07.2001 20:49

Zusi-Pulsen
 
Hi Andreas,

der "einer" war meine Wenigkeit. Dieser SEL-Drehimpulsgeber macht genau das, was Du beschrieben hast - also nach links drehen gibt Impulse auf dem einem Ausgang, nach rechts drehen auf dem anderen. Das Ding gibt's z.b bei:

Bürklin OHG
München & Düsseldorf

www.buerklin.de

(Modell SEL BG 16 Best.-Nr. 15 G 965, Netto 45,40 DM)

Zwei Haken hat die Angelegenheit allerdings:

1. Liefert Bürklin nur an gewerbliche und institutionelle Abnehmer. Läßt sich aber meistens doch irgendwie einfädeln.

2. Problematischer dürfte die Bauart des BG 16 sei. Mit 32 Raststellungen für eine 360°-Umdrehung kommt er gerade einmal auf einen Rastwinkel von 11°. Nun denke ich aber, daß Du bei einem Lokführerstand für den Fahrtregler, respektive das Führerbremsventil deutlich größere Winkel benötigst. Und da dürfte sich mit Nockenscheiben und mechanischen Freiläufen (wenn's sein muß aus einem alten Fahrradzahnkranz) doch ein besseres Feeling hinkriegen lassen als mit so einem vergleichsweise filigranen Bitgeber.

Gruß Thomas

Andreas Brandtner 30.07.2001 22:51

Ja, danke für die Adresse!
Ehm eigintlich brauche ich diesen hauptsächlich für den Fahrschalter, im Flugzeug der Thrustleaver!
Da ich eine etwas Modernere Baurheihe nachbeuen möchte entfällt das Führerbremsventil (wow kennst du dich damit aus!).
Habe eher schon überlegt eine übersetzung zwischen den eigentlichen Hebel und den Schalter mit einzubauen. Denn der Impuslgeber wird sich mehr als einmal umdrehen müssen. Brauche für den Fahrschalter so um die 50 Impulse !

Ja die Teile werde ich schon bekommen :-))

Tomcat 30.07.2001 23:30

FÜNFZIG Impulse???
 
Hi Andreas,

was zum Henker baust Du denn? Und für was für einen Zugsimulator? Ein Fahrschalter mit 50 Fahrstufen - das kann eigentlich nur Zusi im Homemade-Design sein.

Bei 50 Fahrstufen wäre der SEL dann natürlich nicht mehr so verkehrt - allerdings sehe ich ein ganz anderes Problem: Drehimpulsgeber schalten manchmal auch nur bei Druck gegen die nächste Rastposition, ohne tatsächlich mechanisch weiterzuspringen. Bei frei rotierbaren Reglern ist das ziemlich schnuppe - bei mechanisch begrenzten Schaltvorrichtungen kann das aber zum echten Problem werden.

Denn wenn Du nun ein Untersetzungsgetriebe - halber oder drittel Weg aber doppelte bis dreifache Kraft(!) - an einen Fahrschalterhebel anflanscht und damit auf den SEL gehst, hast Du praktisch kein Gefühl mehr für die per se ziemlich weiche Rastung des Drehimpulsgebers. Gut, man kann natürlich noch einen Reibungsdämpfer (z.B. ganz banal aus zwei Kunststoffscheiben) einbauen - doch letztlich erhöht das nur den Widerstand, verringert das Gefühl für die Rastung aber noch mehr.

Es kann also ohne weiteres passieren, daß der Fahrschalter beim Druck nach vorne weiter/höher steuert, als es seiner mechanischen Position entspricht. Aber beim Zurückziehen macht er es dann nicht und liest Impuls für Impuls aus (oder macht zumindest weniger Überspringfehler). Das Resultat: Du kannst Deinen Antrieb nicht mehr auf Leistung "Null" einstellen. Subtilerweise verhalten sich die meisten Drehimpulsgeber hinsichtlich von Überspringfehlern auch noch asymmetrisch...

Eine Lösung für Dein Problem sehe ich Moment auch nicht - außer einer superteuren mechanischen mit zwei sehr großen Nockenscheiben (z.B. 200 Schaltnocken auf 360°, was bei 90° Betätigungsweg 50 Schaltstufen ergäbe)und Präzisionsfreiläufen aus der Industriegetriebetechnik, die diese Nockenscheiben spielfrei ansteuern. Oder Du gehst auf optische Bitgeber mit Gabellichtschranke und jeder Menge Digitaltechnik.

Gruß Thomas

Andreas Brandtner 31.07.2001 00:03

Hallo!

Nun ja 50 sind ein bisschen viel aber so 40 werden das schon sein. Musst überlegen das die E 103 40 Fahrstufen hat. Aber ich will eher die Baureihen 111 120 usw. darstellen.

Habe nochmal überlegt aber wie sollte ich denn 40-50 Raster bekommen. Ist es denn auch egal wie viel mal sich der Impulsgeber dreht?
Außerdem werde ich natürlich ein bisschen spielraum lassen also ein zwei Raststellungen am Ende und Anfang sind auch mit drin.
Aber ich denke wenn sich der Hebel nicht bewegt bewegt sich auch nicht der Impulsgeber warum sollte er denn auch ???? Habe schon einige Versuche mit Zahnrädchen gemacht und muss sagen das sie sehr Preziese laufen bei einer Übersetzung am Ende halt schneller oder langsammer aber wem sag ich das ;-)
Außerdem ist es relativ unwichtig ob man die Raster merkt oder nicht. Natürlich wäre ein "Clickenndes" Geräusch sehr schon aber wenn mal einen Fahrschalter einer 101 in den Händen hatte weiß man das da auch kaum noch was clickt.

masterofdisaster 31.07.2001 12:27

echt cool. Wenn du fertig bist, stellst du dann auch mal ein paar bilder zum download bereit stellen? Ich habe schon lange nicht mehr über die bahn nachgedacht ( seit ich flusi fanatiker bin ), wered mir aber irgendwann eien Platte bauen. Ich glaube die 111 war doch eine Baureihe der Wirtschaftwunderzeit, oder?
Bin scfhon richtig gespannt.
bis denne Martin


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