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darkcobalt 20.05.2009 12:36

Repros von Bildern
 
Hallo. Ich möchte einen Freund helfen seine Ölbilder reprotauglich für einen Katalog (Offsetdruck) zu fotografieren. Die Bilder sind teilweise 1,60x1,20 gross aber auch kleiner.

Welche Ausleuchtung ist dafür ideal und wie kann ich schnell und sauber (farbecht) arbeiten? danke für tipps und erfahrungen eurerseits damit im voraus http://www.fotografie.at/wcf/images/fatsmilies/wink.gif

Don Manuel 20.05.2009 14:02

Ölbilder reprotauglich, das ist schon eine heftige Anforderung.
Das schwierige ist natürlich die spiegelnde Oberfläche.
Am besten für mich hat sich bewährt, mit 2 oder 4 kleinen Nachtkastl-Halogenlamperln im Winkel von 30° von 2 oder 4 Seiten auf das Bild zu strahlen.
Polarisationsfilter sollen zusätzlich nützlich sein, habe ich aber nicht versucht.
Ja, und dann habe ich immer Helligkeit/Kontrast/Intensität per Software verändert, um ein subjektiv "schönes" Abbild zu erhalten.
Es gibt nämlich kein eindeutiges Ölbild. Richtung und Farbe des Lichtes spielen so eine enorme Rolle, dass eigentlich die Aufnahme selbst zu einem weiteren Kunstwerk wird.

Don Manuel 20.05.2009 14:34

Ach ja natürlich: Stativ über flach liegendem Bild, kleine Blende/lange Belichtung, falls das noch weiter hilft.

darkcobalt 20.05.2009 14:37

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2363094)
Ölbilder reprotauglich, das ist schon eine heftige Anforderung.
Das schwierige ist natürlich die spiegelnde Oberfläche.
Am besten für mich hat sich bewährt, mit 2 oder 4 kleinen Nachtkastl-Halogenlamperln im Winkel von 30° von 2 oder 4 Seiten auf das Bild zu strahlen.
Polarisationsfilter sollen zusätzlich nützlich sein, habe ich aber nicht versucht.
Ja, und dann habe ich immer Helligkeit/Kontrast/Intensität per Software verändert, um ein subjektiv "schönes" Abbild zu erhalten.
Es gibt nämlich kein eindeutiges Ölbild. Richtung und Farbe des Lichtes spielen so eine enorme Rolle, dass eigentlich die Aufnahme selbst zu einem weiteren Kunstwerk wird.

danke, das hift mir schon weiter. einen Polarisationsfilter für die kamera oder um das licht der lichtquellen zu streuen? da könnte man ja lichtformer verwenden? danke für die tipps!

Don Manuel 20.05.2009 15:31

Filter auf's Objektiv, aber wie gesagt, damit habe ich keine Erfahrungen.

Christoph 20.05.2009 21:10

Dons Ausführungen ist fast nichts hinzuzufügen, außer:
die Ausleuchtung sollte unter jeweils 45° zur Bildoberfläche, je nach den Möglichkeiten, erfolgen. Die Leuchten sollten in oder hinter der Ebene der Kamera sein und möglichst diffus abstrahlen (ggf. Streufilter davor). (Aus Feiningers Photolehrbuch)
Aber, wie Don schon schrieb, hängt das immer von der Bildoberfläche ab.

Viel Erfolg jedenfalls!

Don Manuel 21.05.2009 08:52

Daher schrieb ich ja was von 30° ;)

Christoph 21.05.2009 20:57

Schon richtig, kommt auf das Reflexionsverhalten der jeweiligen Oberfläche an.
Ich hab extra noch mal im alten Feininger (was für Photo-Historiker ;) ) nachgelesen, der schreibt "möglichst in einem Winkel von 45°, um Reflexe weitestgehend zu vermeiden ..., und eine gleichmäßige Ausleuchtung ...".
Bei Ölbilder ist das sicher nicht einfach, die sichereste Methode sind Lampen mit Polfiltern und ein Polfilter auf der Kamera, aber wer hat schon Lampen mit Polfiltern.

Don Manuel 22.05.2009 08:01

OK, und man sollte vielleicht hier noch einmal betonen, dass die Schwierigkeit mit den Reflexionen beim Ölbild auch besonders durch die Unebenenheit der Oberfläche hervorgerufen wird. Kommt also auch auf den Maler an, wie Steil die Flanken seiner "Farbberge" geworden sind.

Christoph 22.05.2009 21:00

Nicht nur das, auch die Oberflächenglätte der Farben spielt eine Rolle.
Daher der Profitip mit Polfiltern auf Lampen und Kamera, aber wer hat das schon.
Man kann, das ist aber mühsam und zeitaufwendig, mit den Lampenwinkeln zu spielen.

TONI_B 23.05.2009 06:59

Wenn es schon so perfekt sein soll, dann spielt natürlich die Qualität der Optik auch eine Rolle. Sprich eine gute Festbrennweite (kein Zoom), am besten ein Makroobjektiv (ist auch in diesem Bereich besser korrigiert). Und nicht möglichst kleine Blende, denn da kommt bereits Beugung ins Spiel! Am besten f/5,6-f/8. Das ist für die guten Objektive jene Blende, wo sie am besten abbilden. Polfilter an der Kamera wird sicher auch helfen.

Christoph 23.05.2009 20:51

Ist ja alles richtig, nur ein Makroobjektiv bei Bildern 1,60x1,20 m (nehme ich aus dem ersten Posting an) wird a bissal schwer werden.

P.S.: der Frager hat sich seither nicht mehr gemeldet, er kämpft. ;)
Und wir tauschen Erfahrungen aus. :-)

CISK 01.06.2009 16:35

ein guter diffuor ist übrigens die folie in die beim merkur die wurscht eingepackt wird!

TONI_B 02.06.2009 06:35

Zitat:

Zitat von Christoph (Beitrag 2363716)
Ist ja alles richtig, nur ein Makroobjektiv bei Bildern 1,60x1,20 m (nehme ich aus dem ersten Posting an) wird a bissal schwer werden...

Ein Makroobjektiv geht auch bis "unendlich". Die Bezeichnung "Makro" besagt ja nur, dass dessen optische Rechnung auf den Nahbereich (und dazugehören auch Objekte in der genannten Größe!) optimiert ist. zB. die Verzeichnung - und die ist wichtig für Repros. Und Schärfe und Kontrast ebenso.

Christoph 02.06.2009 20:58

Wo Du recht hast hast Du recht, da war ich zu voreilig. :utoh:

reemrev 03.06.2009 21:36

Farb- und Graukeil nicht vergessen!

darkcobalt 23.06.2009 10:27

Zitat:

Zitat von reemrev (Beitrag 2365458)
Farb- und Graukeil nicht vergessen!


aha- und wofür benötige ich das bzw. was ist ein farbkeil?

Don Manuel 23.06.2009 10:31

Steht an sich auf Wiki hervorragend beschrieben, damit kann später der originale Farbton (Farbkeil) sowie Helligkeit (Graukeil) wiederhergestellt werden. Die zwei dienen sozusagen als Realitäts-Referenz.


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