Transmeta: Der virensichere Low-Power-Prozessor
Veröffentlicht am: 13.09.2004 15:56:51

NX steht für No Execution und ist eine der wirklich neuen und vor allem sinnvollen Funktionen in kommenden CPUs. Der frisch in 90nm Strukturgröße gebackene Prozessor Efficeon TM8800 bietet dies ebenfalls und wird somit auch von Transmeta fleißig beworben.

Nochmals zur Erinnerung, mit NX können RAM-Adressen markiert werden um gefährlichen Code regelrecht wegsperren. Somit werden zumindest manche Würmer und Viren erfolgreich bekämpft werden. Wie auch Intel scheint Transmeta gerne Technologien einen eigenen Namen geben zu wollen. Entweder möchten die Unternehmen etwaigen Streitigkeiten bezüglich Markennamen entgehen, oder man will immer alles selbst als erster erfunden haben. Bei Transmeta heißt es nun „AntiVirusNX™-Technologie“. Dieses Prozessor-Feature NX muss allerdings auch das Betriebssystem unterstützen. Bei Windows XP erfolgt dies ab Service Pack 2.

„Die Idee hinter Windows XP SP2 ist einfach: ein verbesserter pro-aktiver Schutz für PCs gegen Angreifer, die das System schädige wollen.“, sagt Neil Charney, Director, Windows Client Division, Microsoft Corporation. „Anwender der Efficeon-Prozessoren von Transmeta werden sicherer geschützt, da der Prozessor und das Windows XP SP2 zusammen arbeiten, um die Ausführung bösartigen Codes zu verhindern.“

Der TM8800 ist ansonsten ein sehr bescheidener Prozessor. Damit ist allerdings nicht unbedingt die Leistung gemeint sondern der Stromverbrauch, auch wenn hier noch keine genauen Angaben gemacht wurden. Durch die 90 Nanometer (90nm)-CMOS Prozesstechnologie wurde die Leistung pro Watt auf jeden Fall verbessert. Derzeit ist die maximale Taktfrequenz 1,6 GHz, aber Transmeta hat bereits Muster von Efficeon-Prozessoren mit höheren Taktfrequenzen gefertigt und erwartet daher die Verfügbarkeit von Efficeon-Prozessoren mit Taktfrequenzen bis 2 GHz für Ende des Jahres 2004.

Der Efficeon TM8800 ist für eine Vielzahl von Anwendungen und neuartige Geräte ausgelegt, unter anderem für Notebooks, Ultra-Personal Computer (UPCs), Tablett PCs, BladePCs, Cluster-Workstationen und lüfterlose „Media Centers“. Sharp hat z.B. schon am 9. September in Japan ein Notebook damit vorgestellt. Auch die angekündigte Cluster Workstation von Orion Multisystems wird auf dem neuen 90nm Efficeon TM8800 basieren, wenn das System noch in diesem Jahr in die Produktion geht.

„Der 90nm Efficeon TM8800 bietet Anwendern die nötige Rechenleistung für die heutigen leistungsstarken Geräte und Applikationen“, erklärt Matthew R. Perry, President und CEO der Transmeta Corporation. „Die leistungsfähige und gleichzeitig stromsparende Architektur des Efficeon TM8800 verspricht völlig neue Möglichkeiten für die Realisierung aufregender Produkte unserer Kunden.“

Das besondere an den Transmeta GPUs ist die CMS. Damit ist kein Publishing System (Content Management System) gemeint sondern die „Code Morphing Software“ des Chips. Denn der Prozessor besteht quasi aus einem drittel Hardware und zwei Drittel Software. Die Software, CMS (Code Morphing Software), verwandtet den Prozessor in ein wahres Chamäleon. Denn die CMS kann nach belieben programmiert werden, und somit jede beliebige CPU "simulieren". Dies ist wirklich kein schlechtes Feature, denn mit jeder neuen CMS können dem Prozessor neue Features mitgegeben werden. Neue Befehlssätze oder eine verbesserte Stromspartechnologie können so ohne CPU-Tausch integriert werden. Die Code Morphing Software befindet sich übrigens in einem ROM-Modul, das wenn der Prozessor bootet, einfach geladen wird.

Transmeta

wan


Gedruckt von WCM (http://www.wcm.at/contentteller.php/news_story/transmeta_der_virensichere_low_power_prozessor.html)