Tipps&Tricks: Kommandozeilenkniffe VI
Veröffentlicht am: 27.06.2004 09:24:13

Diesmal gibt’s wieder was für Administratoren und solche, die es werden wollen oder sein müssen. Unterschiedliche Anwender und Dienste (die daemons) auf einem Linux-Rechner verursachen logischerweise Belastungen der CPU und des Speichers in Form von so genannten Prozessen.

Jeder bekommt natürlich eine eindeutige ID und genau diese ist speziell für den root wichtig, wenn es heißt: „Wieso ist der Server so langsam?“. Genau dann sollte man einmal mit „ps aux | more“ in die Prozessliste schauen. Die ersten vier Spalten sind interessant: Username, ID, CPU-Zeit und Speichernutzung entlarven die Ressourcenfresser sofort. Wenn sich dahinter noch ein aufgerufenes Programm verbirgt, dann steht der Pfad in der letzten Spalte. Leider handelt es sich um eine unsortierte Momentaufnahme. Wer sich ein Bild über Zeit machen will, fährt mit „top“ besser. Damit erkennt man die Gesamtauslastung des Systems auf einen Blick, vom größten bis zum kleinsten Verbraucher sortiert. Mit Hotkeys kann man nun diese Sortierung ändern (m, c, etc.) oder das Tool wieder verlassen (q). Achten Sie unbedingt auf etwaige Zombies: das sind Prozesse, die eigentlich schon beendet worden sind, aber - aus welchen Gründen auch immer - noch im Speicher ‚herumwandern’.

Diese, aber auch z.B. selbst geschriebene Programme in einer Endlosschleife oder sonst jedes unerwünscht ausgeführte Stück Software lässt sich mit „kill -9 [ID]“ endgültig ins Jenseits befördern.
Hat ein Prozess mehrere Kinder (Unterprozesse), so lässt sich die gesamte ‚Familie’ mit einem „killall [Anwendungsname]“ beseitigen. Da soll noch einer sagen, nur Ego-Shooter sind brutal :-)

Christian Sudec


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