Siemens-Affäre schwappt auf Ungarn über
Veröffentlicht am: 20.11.2006 18:15:51

Im Zusammenhang mit der Finanzaffäre bei Siemens wird inzwischen auch in Ungarn ermittelt. Die ungarische Polizei habe bereits am 8. September Ermittlungen auf der Grundlage der Anzeige eines Medienunternehmers eingeleitet, bestätigte ein Sprecher der Polizei in Budapest. Der Geschäftsmann behauptet, vor sechs Jahren als damaliger Chef einer Budapester Satelliten-TV-Firma von der ungarischen Siemens-Tochter erpresst worden zu sein.

Der Agentur Független Hirügynökseg (Unabhängige Nachrichtenagentur) sagte er, das Unternehmen habe ihm damals Unterstützungen in Höhe von jährlich 1,5 Mrd. Forint (5,82 Mio. Euro) versprochen, wenn er im Gegenzug dafür 720 Mio. Forint an das Unternehmen zurückfließen lassen würde.

Wie der Polizeisprecher erklärte, gebe es noch keine konkreten Tatverdächtigen. Die Behörde würde derzeit Zeugen vernehmen und Informationen sammeln. Eine Sprecherin der ungarischen Siemens-Tochter sagte, sie habe keine Kenntnis von einem Strafverfahren gegen ihr Unternehmen. Dieses sei bisher weder von der Polizei noch von der Staatsanwaltschaft kontaktiert worden.

(apa)


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