Philips überrascht mit Umsatz- und Gewinnplus
Veröffentlicht am: 23.01.2006 17:02:23

Eine starke Nachfrage nach Flachbildschirm-Fernsehern, Rasierapparaten und Computer-Chips hat dem niederländischen Elektronikkonzern Philips im vierten Quartal zu einem besser als erwarteten Ergebnis verholfen. Sowohl Gewinn als auch Umsatz übertrafen trotz Sonderbelastungen die Prognosen von Branchenexperten. Das Unternehmen bekräftigte seinen Ausblick für das laufende Jahr und erhöhte seine Dividende.

Eine starke Nachfrage nach Flachbildschirm-Fernsehern, Rasierapparaten und Computer-Chips hat dem niederländischen Elektronikkonzern Philips im vierten Quartal zu einem besser als erwarteten Ergebnis verholfen. Sowohl Gewinn als auch Umsatz übertrafen trotz Sonderbelastungen die Prognosen von Branchenexperten. Das Unternehmen bekräftigte seinen Ausblick für das laufende Jahr und erhöhte seine Dividende.

"Auf Grundlage eines starken Sortiments haben wir Wachstum und Rentabilität erhöht", erklärte Philips-Chef Gerard Kleisterlee. "Wir haben in diesem Jahr an Schwung gewonnen, und wir sind zuversichtlich, unsere Ziele zu erreichen." Das Unternehmen strebt eine operative Gewinnmarge von sieben bis zehn Prozent bis Ende 2006 an. Philips will zudem eine jährliche Wachstumsrate von fünf bis sechs Prozent erzielen.

Der Nettogewinn fiel auf 332 Mio. Euro von 498 Mio. Euro im Vorjahr. Analysten hatten im Schnitt mit einem stärkeren Rückgang auf 224 Mio. Euro nach Sonderposten gerechnet. Das besser als erwartete Abschneiden ging vor allem auf die Kernsparten zurück: Hier erzielte Philips ein operatives Ergebnis von 971 Mio. Euro nach 14 Mio. Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 772 Mio. Euro gerechnet.

Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf 9,52 Mrd. Euro. Analysten hatten lediglich 9,36 Mrd. Euro erwartet. Im Gesamtjahr 2005 erzielte Philips bei einem Umsatz von 30,4 Mrd. Euro einen Reingewinn von 2,87 Mrd. Euro - zum Vorjahr ein Plus von einem Prozent.

Zu den belastenden Sonderposten zählten 458 Mio. Euro für die Trennung von der Bildröhrensparte LG.Philips Displays. Zudem wirkte eine höhere Steuerforderung im Zusammenhang mit der Beteiligung am Chip-Hersteller TSMC belastend.

Analysten bewerteten die Geschäftsentwicklung als positiv. "Philips' Verpflichtung auf eine verbesserte Profitabilität und eine Verschlankung der Geschäftsfelder trägt Früchte", sagte Delphine Brault von ING. Eric de Graaf von Petercam stellte fest: "Das Umsatzwachstum bleibt die positive Überraschung - umso mehr, weil Philips Marktanteile zu gewinnen scheint."

Ausreichend Barmittel vorhanden

Nach mehreren schwierigen Jahren generiert das Unternehmen mittlerweile aus dem operativen Geschäft und durch den Verkauf von Randsparten wieder Liquidität. Das Unternehmen besitzt noch Beteiligungen im Wert von elf Mrd. Euro, die in den kommenden Jahren verkauft werden sollen. "Uns ist bewusst, dass wir über Barmittel verfügen. Wir werden sie für Akquisitionen, Aktienrückkäufe und Dividenden verwenden, sagte Kleisterklee.

Im Rahmen eines bereits laufenden Aktienrückkauf-Programms kann Philips noch für 429 Mio. Euro eigene Anteilsscheine erwerben. Dies werde etwa im April geschehen, kündigte Finanzchef Pierre-Jean Sivignon bei einer telefonischen Analystenkonferenz an. Über ein neues Rückkauf-Programm sei keine Entscheidung getroffen worden. Für die Dividende kündigte Philips eine Erhöhung um vier auf 44 Cent pro Anteilsschein an.

In Zukunft will sich Philips von der Verbraucherelektronik abwenden und stärker auf Sparten wie seine Medizin-Technik setzen. Kleisterklee zufolge ist mit weiteren Übernahmen in diesem als künftigen Wachstumsmotor geltenden Geschäftsfeld zu rechnen. Vergangene Woche hatte das Unternehmen für 690 Mio. Dollar die Übernahme der Firma Lifeline Systems bekannt gegeben, dem mit Abstand größten US-Anbieter von Notrufsystemen für zu Hause lebende Patienten.




Gedruckt von WCM (http://www.wcm.at/contentteller.php/news_story/philips_ueberrascht_mit_umsatz_und_gewinnplus.html)