Philips bestätigt Ermittlungen wegen Bestechung Veröffentlicht am: 24.08.2006 13:00:19 Der niederländische Elektronikonzern Philips hat Ermittlungen der Hamburger Staatsanwaltschaft gegen derzeitige und ehemalige Mitarbeiter wegen Bestechung bestätigt. Offenbar sei es in der Branche lange üblich gewesen, dass der Vertrieb Einkäufern von Handelsketten private Sachgeschenke gemacht habe, um Aufträge zu erhalten, sagte ein Sprecher von Philips Deutschland. Im Zentrum der staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen stehe ein ehemaliges Mitglied der Geschäftsführung von Philips Deutschland, der das Unternehmen inzwischen verlassen habe. Er habe zwischen 2000 und 2002 die Vergabe von Geschenken an Einkäufer von Elektronikmärkten toleriert. In der Deutschland-Zentrale von Philips und bei ehemaligen Mitarbeitern sowie Mitarbeitern von Kunden seien vor einigen Wochen Unterlagen sichergestellt worden. Von der Hamburger Staatsanwaltschaft war zunächst keine Auskunft zu erhalten. Nach Darstellung von Philips gehörten Sachgeschenke offenbar lange Zeit zum guten Ton in der Branche. "Anscheinend gehörte das damals zu den üblichen Geschäftspraktiken", sagte der Philips-Sprecher. Das Geschäftsführungsmitglied arbeite nicht mehr für Philips. Die Geschenk-Vergabe widerspreche den eigenen Geschäftsprinzipien, betonte Philips. Die Media-Saturn-Unternehmensgruppe bestätigte Ermittlungen wegen Bestechung gegen Mitarbeiter "eines unserer großen Lieferanten". Dieser habe im Rahmen einer Verkaufsförderungskampagne Mitarbeitern verschiedener Elektrofachhändler, darunter auch von Media Märkten und Saturn-Häusern, Prämien offeriert, die an ein bestimmtes Auftragsvolumen gebunden gewesen seien. Die genaue Zahl der Fälle der Vorteilsnahme lasse sich gegenwärtig noch nicht abschätzen. Philips geht nach eigenen Angaben von weniger als zehn ehemaligen Philips-Mitarbeitern aus, gegen die ermittelt wird. (apa) |