Microsoft verschiebt Vista auf Januar 2007
Veröffentlicht am: 22.03.2006 14:22:34

Einmal mehr verschiebt Microsoft den Release-Termin für die nächste Betriebssystemversion nach hinten. Entgegen bisherigen Plänen soll Vista nun nicht im Herbst dieses Jahres, sondern erst im Januar 2007 auf den Markt kommen. Als Grund gibt der Softwarekonzern Probleme der PC-Industrie an. Die Industrie würde eine längere Vorlaufzeit benötigen, um das neue Betriebssystem auf ihren Systemen zu installieren.

Dies wäre vor allem im Weihnachtsgeschäft problematisch. Aus diesen Gründen wird Vista nur für Unternehmenskunden im Herbst dieses Jahres, voraussichtlich im November, verfügbar sein. Endkunden müssen aber bis nächstes Jahr warten.

Die nunmehr kolportierten Gründe, es gäbe Probleme rund um das Thema Sicherheit – einer der von Microsoft selbst immer wieder hervorgehobenen Kernpunkte bei der Entwicklung von Vista – werden so jedenfalls von offizieller Seite nicht bestätigt.

Tatsächlich hätten einige Sicherheitsaspekte und diverse andere Funktionen eine gewisse Verzögerung verursacht, was nun wiederum für Microsofts Partner zu einer zu kurzen Einführungszeit führt. Daher will Microsoft zwar Unternehmenskunden Vista bereits im November zur Verfügung stellen, den großen Launch für Endkunden aber um einige Wochen nach hinten verschieben.

„Produktqualität und eine gute „Out-of-the-box“ experience waren zwei unserer Hauptfaktoren bei der Entwicklung von Vista, und wir sind im Plan, beides zu liefern.“ wird Jim Allchin, Microsoft Co-President der Platforms & Services Division in einer Aussendung zitiert. „Aber die Industrie benötigt eine längere Vorlaufzeit um Windows Vista auf PCs fürs Vorweihnachtsgeschäft auszuliefern. Aus diesem Grund haben wir uns daher entschieden Business- und Endkunden zu verschiedenen Zeiten zu beliefern.“ Passend dazu begrüßte HP die Entscheidung Microsofts. „Wir unterstützen Microsofts Entscheidung die Priorität der Produktqualität über den bisherigen Zeitplan zu stellen“ meint Todd Bradley, Executive Vice President der Personal Systems Group von HP dazu. Dell's Reaktion dürfte hingegen nicht ganz so positiv ausfallen, glaubt man den auf verschiedenen amerikanischen Webseiten veröffentlichten Statements. Denn schließlich lässt Microsoft mit diesem Schritt das sicher immer noch lukrative Weihnachtsgeschäft aus und dürfte damit auch den Handel kalt erwischt haben. Denn immer noch gilt die Einführung eines neuen Betriebssystems als guter Zeitpunkt, auch die Hardware auf den neuesten Stand zu bringen – sprich, einen neuen PC anzuschaffen. Ein wichtiges Verkaufsargument für neue PCs fällt somit im ohnedies seit Jahren immer schwächer ausfallenden Weihnachtsgeschäft weg.

Michael Holzinger


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