Gewinnsprung für Google
Veröffentlicht am: 21.07.2006 10:11:06

Der weltgrößte Internetsuchmaschinen-Betreiber Google hat im zweiten Quartal 2006 seinen Gewinn mehr als verdoppelt und die Wall-Street-Erwartungen erneut weit übertroffen. Google steigerte den Gewinn im April-Juni-Abschnitt gegenüber der entsprechenden Vorjahreszeit um 110 Prozent und verdiente 721,1 Mio. Dollar (570 Mio. Euro) oder 2,33 Dollar je Aktie.

Der weltgrößte Internetsuchmaschinen-Betreiber Google hat im zweiten Quartal 2006 seinen Gewinn mehr als verdoppelt und die Wall-Street-Erwartungen erneut weit übertroffen. Google steigerte den Gewinn im April-Juni-Abschnitt gegenüber der entsprechenden Vorjahreszeit um 110 Prozent und verdiente 721,1 Mio. Dollar (570 Mio. Euro) oder 2,33 Dollar je Aktie.

Dies teilte die in Mountain View (Kalifornien) ansässige Internetfirma mit. Google hatte im entsprechenden Vorjahresabschnitt 342,8 Mio. Dollar verdient oder 1,19 Dollar je Aktie. Google verdiente unter Ausklammerung von Sonderfaktoren 2,49 Dollar, während die Wall Street auf dieser Basis nur mit 2,22 Dollar gerechnet hatte.

Der Quartalsumsatz erhöhte sich massiv um 77 Prozent auf 2,5 Mrd. Dollar. "Google ist während eines saisonal langsameren Quartals beeindruckend gewachsen", freute sich Konzernchef Eric Schmidt.

Google setzte in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 4,7 (Vorjahresvergleichszeit: 2,6) Mrd. Dollar um und verdiente 1,3 (0,7) Mrd. Dollar oder 4,28 (2,48) Dollar je Aktie. Die Google-Aktien haben derzeit einen Gesamtwert von rund 117 Mrd. Dollar.

99 Prozent kommen von Online-Werbung

Google machte 99 Prozent seiner Umsätze mit Online-Werbung. Das Unternehmen baute nach Darstellung von Branchenfachleuten seinen Vorsprung vor dem Hauptkonkurrenten Yahoo! bei der Onlinesuche und den lukrativen begleitenden Anzeigen weiter aus.

Unter den vier größten Firmen in der Branche - eBay, Google, Yahoo, und Microsoft - nimmt die Konkurrenz zu, während das Wachstum zurückgeht. Die größten Internet-Firmen stehen daher unter Konsolidierungsdruck.

Google hat seit seinem Börsengang 2004 regelmäßig die Analystenerwartungen mit ungewöhnlich hohen Wachstumsraten übertroffen und den Aktien so zu einem Höhenflug verholfen. Ende 2005 führte ein schwaches Google-Geschäft in Großbritannien allerdings erstmals zu einem enttäuschenden Quartalsergebnis und löste damit Katerstimmung an den Märkten aus. Im Frühjahr 2006 hatte der Konzern zudem vor allmählich nachlassendem Wachstum gewarnt.

Kooperation von eBay und Yahoo

Erst kürzlich hatte das führende Internet-Auktionshaus eBay einen Gewinnrückgang um mehr als zehn Prozent auf 250 Mio. Dollar bekannt gegeben. Der Konzern nährte zudem mit der Bestätigung eines vorsichtigen Ausblicks Sorgen vor einer Verlangsamung seines Wachstums. Ebay und Yahoo hatten Ende Mai angekündigt, künftig bei Werbung und Handel im Internet umfassend zusammenarbeiten zu wollen. Die Allianz soll die Stellung beider Firmen gegen Google stärken.

Ende Mai hatten Google und der Computer-Hersteller Dell angekündigt, künftig zusammenzuarbeiten. Marktführer Dell will dabei Rechner mit Software von Google ausstatten. Damit könnte an der dominanten Position von Microsoft auf dem Software-Markt gekratzt werden. Zudem hatten Dell und Google weitere Vereinbarungen in Aussicht gestellt.

42 Prozent vom Umsatz kommen aus dem Ausland

Google-Sites brachten im zweiten Quartal 1,43 Mrd. Dollar Umsatz oder 58 Prozent des Gesamtgeschäfts. Dies war eine Steigerung von 94 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2005. Auf den Internet-Sites seiner Partnerfirmen erbrachte Google knapp eine Milliarde Dollar Umsatz oder 58 Prozent mehr als vor einem Jahr. Google verbuchte im Ausland 42 (39) Prozent seines Gesamtumsatzes.

Die Investitionen werden nach Darstellung der rasant wachsenden Gesellschaft im laufenden Jahr erheblich stärker steigen als die Umsätze. Dabei will Google in großem Stil in seine Informationstechnologie-Infrastruktur und in Immobilien investieren. Google hatte zum Quartalsende liquide Mittel von 9,8 Mrd. Dollar verfügbar.

Die Zahl der Beschäftigten stieg auf 7.942 gegenüber 6.790 Personen Ende März dieses Jahres.




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