CeBIT: Heimisches Interesse an Teilnahme gering
Veröffentlicht am: 23.11.2006 10:39:58

Die Veranstalter der IT- und Telekommesse CeBIT 2007, die vom 15. bis 21. März in Hannover stattfinden wird, peilen kommendes Jahr die Marke von 6.200 Ausstellern an. Mehr als die Hälfte der Unternehmen soll aus dem Ausland kommen. Hierzulande ist das Interesse an einer Beteiligung an der CeBIT deutlich geschwunden.

"Wir erwarten rund 40 heimische Aussteller. Eine Zahl, die der österreichischen Position als Technologieland nicht gerecht wird", erklärte Wolfgang Weninger, Repräsentant der CeBIT in Österreich, bei einer Pressekonferenz in Wien. Während sich in den Jahren 2001 und 2002 noch mehr als 80 heimische Betriebe auf dem Messeparkett präsentiert haben, sind heuer nur mehr 37 Unternehmen in Hannover vertreten gewesen.

Es sei "mehr Power notwendig, um im weltweiten Kampf um IKT-Märkte mitmischen zu können", so Weninger. Nachdem bereits heuer auf Grund der mangelnden Nachfrage kein österreichischer Gemeinschaftsstand mehr zusammen gekommen ist, wird voraussichtlich auch 2007 - trotz "günstiger Konjunkturlage" und "einigen Aktivitäten von Seiten der Wirtschaftskammer" - nichts daraus.

Veranstalter zuversichtlich

Trotz Rückschlägen durch die Absage von Branchengrößen wie Nokia, BenQ oder Motorola und die wachsende Konkurrenz durch die Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin, die vom bisherigen Zweijahresrhythmus zu einem jährlichen Turnus gewechselt ist, geben sich die CeBIT-Veranstalter zuversichtlich. "Ein Anteil von mehr als 80 Prozent an Fachbesuchern beweist die ungeschlagene Entscheidungskompetenz der CeBIT. Die kommen nicht nur zum Schauen und Networken, sondern um Geld auszugeben", erklärte Martina Lübon, Projektleiterin des Veranstalters Deutsche Messe AG.

Die B2B-Messe in Hannover sei die klare Nummer eins vor der Unterhaltungselektronikmesse CES in Las Vegas und der Photokina in Köln. Die IFA rangiert laut Zahlen der Deutschen Messe erst auf Platz acht. Es gebe keine Differenzierung auf der Produktseite, die Abgrenzung zu anderen Veranstaltungen erfolge vielmehr durch die Besucherstruktur, so Lübon. Die Teilnahme an der CeBIT 2007 zugesagt haben laut den Angaben Unternehmen wie IBM, Microsoft, Samsung oder SAP. Neu dabei ist die Software AG.

Hoffnung auf Putin als Redner

Die Sonderschau "digital living", mit der die Veranstalter auf das Verschmelzen von Computer, Telefonie und Unterhaltungselektronik reagiert haben, soll kommendes Jahr in die Fachmesse integriert werden. Parallel zur CeBIT 2007 ruft die Deutsche Messe die Kongressveranstaltung "TeleHealth" ins Leben. Partnerland wird Russland, was Hoffnung auf Wladimir Putin als Redner mache, so Lübon.

Insgesamt verzeichnete die vergangene CeBIT rund 434.000 Besucher, deutlich weniger als im Jahr zuvor. Allerdings berichteten die Aussteller von rund 20 Prozent mehr Vertragsabschlüssen als 2005. Rund 52 Prozent der vertretenen Unternehmen kamen aus Asien, 25,5 Prozent aus der EU, 8,5 Prozent aus den USA und bereits sechs Prozent aus Osteuropa.

Der Markt für Informationstechnologie und Telekommunikation (ICT) in der Europäischen Union werde heuer um 3,1 Prozent auf 644 Mrd. Euro zulegen, beruft sich Lübon auf Zahlen des European Information Technology Observatory (EITO). Im kommenden Jahr soll das Wachstum rund 2,9 Prozent auf 663 Mrd. Euro betragen.

(apa)


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