AMD erleidet überraschend großen Verlust
Veröffentlicht am: 20.04.2007 11:11:07

Fallende Preise und der erbitterte Preiskrieg mit dem Erzrivalen Intel haben dem US-Prozessorhersteller AMD (Advanced Micro Devices Inc.) einen überraschend großen Verlust beschert. Für das erste Quartal gab der Konzern nach Börsenschluss ein Minus von 611 Millionen Dollar (449 Mio. Euro) bekannt, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 184,5 Millionen Dollar eingefahren worden war.

Ohne Sonderfaktoren lag der Verlust bei 90 Cent je Aktie verglichen mit einem Minus von 47 Cent, wie im Schnitt von Analysten erwartet. Der Umsatz ging um 7,4 Prozent auf 1,23 Milliarden Dollar (904 Mio. Euro) zurück und lag damit im Rahmen der Vorhersagen, die jedoch in der vergangenen Woche nach einer Warnung von AMD nach unten angepasst worden waren.

"Der Verlust ist größer, als wir alle erwartet habe", sagte Joanne Feeney von FTN Midwest Securities. "Wir sehen hier eine sehr viel schwierigeres Preis-Umfeld als selbst die größten Sorgenträger erwartet haben." Im Vergleich zum vierten Quartal 2006 sackte der Umsatz sogar um 30 Prozent ab.

Die Eingliederung der Operationen des übernommenen Grafik-Chip-Produzenten ATI Technologies wirkten sich ebenfalls auf die Ertrags- und Margenentwicklung aus. Die ATI-Integrationskosten wurden auf 21 Cent je Aktie beziffert. Es gab weitere Belastungen von fünf Cent je Aktie für die Mitarbeiterentlohnung in Form von Aktien.

Geschäftsmodelle werden angepasst

AMD-Finanzchef Robert J. Rivet nannte die Leistungen im ersten Quartal "enttäuschend und nicht akzeptabel". Das Unternehmen adressiere aggressiv die Probleme, die zu dem scharfen Umsatzrückgang geführt hätten. Das Geschäftsmodell, die Investitionen und die Kostenstruktur würden dem Ziel angepasst, wieder beschleunigt in die Gewinnzone zu kommen.

AMD-Aktien verloren im nachbörslichen Handel zunächst neun Prozent, erholten sich jedoch im Verlauf und stiegen um 1,2 Prozent auf 14,45 Dollar (10,62 Euro), nachdem die Geschäftsleitung ankündigte, sich eine breite Palette von Möglichkeiten zur Finanzierung anschauen zu wollen.

Der in Sunnyvale (Kalifornien) ansässige Chiphersteller erwartet für das laufende Quartal stagnierende oder leicht anziehende Umsatzzahlen. AMDs erbitterter Rivale Intel hatte einen höheren Gewinn bekannt gegeben. AMD ist hinter Intel weltweit die Nummer zwei.

(apa)


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