Turboprop fliegen

Hergi · 04.03.2006, 21:38

Moin,

bisher bin ich nur Jets geflogen, drum poste ich mal in die Anfängersektion.

Habe in letzter Zeit auch gefallen an Props gefunden und vielleicht kann mir jemand erklären, in welcher Flugsituation ich welchen Hebel wie zu stellen habe.

Meine Frage bezieht sich auf dieses Gauge:

Links ist der Schubhebel - logisch.

Was genau gibt es für die anderen beiden Hebelpaare zu beachten ?

Gruß

nadie · 05.03.2006, 16:10

So wie es aussieht, musst du dir mal ein Anfänger-Tutorial reinziehen.
Da wird erklärt, was es für unterschiedliche Propeller gibt
und was man damit so alles machen kann.

Eigentlich geht aber alles aus der Beschriftung hervor!

Ääährlich ...

Ned

UKING · 05.03.2006, 19:34

Ich habe den Propellerflug immer anspruchsvoller gesehen als den Jetflug. Daher ist es richtig, Dich erst jetzt damit zu befassen.

Bei Propellerflugzeugen wie die King Air gibt es neben den Schubhebeln in der Tat noch andere:
Z.B. die Propellerblattverstellung. Damit wird das Blatt entweder in den Wind gestellt, dass es "schaufeln" kann, oder es dreht leer durch, ohne Vortrieb zu erzeugen. Das alles muss natürlich im Einklang mit den Schubhebeln bedient werden, damit im Approach z.B. genug Vortrieb un Leistung bei einem eventuellen GA zur Verfügung steht. Im Reiseflug werden die Blätter etwas zurückgestellt, bis sich Drehzal der Propellerwelle und Leistungsabgabe im normalen Bereich bewegen.

mike november · 06.03.2006, 01:54

Ich versuchs mal ganz einfach.

Das ganz rechte Hebelpaar "CONDITION" regelt im Grunde Deine Leerlaufdrehzahl. Da Turboprops schon in Idle ein sehr hohes Drehmoment produzieren, gibt es die Stellung "Low Idle", mit welcher man diese Drehzahl nochmals herabsetzen kann. das erleichtert bei manchen Turboprops das koordinierte Taxi amn Boden ungemein. Auf der Bahn angekommen wir der Hebel in "High Idle" geschoben und eigentlich bis zur Landung nicht mehr angefasst.
Zieht man den Hebel ganz heraus, wir die Treibstoffzufuhr zum bet5reffenden Triebwerk unterbrochen. Die Leerlaufdrehzahlgeht dann auf 0 (+ Windmilling)

Das mittlere Hebelpaar "PROP" regelt, wie UKING schon richtig bemerkte, die "Steigung" Deiner Propellerblätter. Zum Start kommen die ganz nach vorne und werden dort, je nach Typ entweder belassen (autom. Verstellprop) oder je nach Flugzustand / Herstellerangaben so geregelt, das die PROP RPM im grünen Bereich bleibt. Vor der Landung kommt der hebel wieder ganz nach vorne um im Notfall die maximale Leistung verfügbar zu haben. Der schraffierte "FEATHER"-Bereich am unteren Ende des Hebelweges bringt die Propeller in die Segelstellung. so kann man bei Ausfall eines Triebwerks das, teils recht heftige Gegendrehmoment der "stehenden Latte" deutlich minimieren.

Das linke Hebelpaar "POWER" macht das was dransteht. Es ist der Lautstärkeregler fürs Triebwerk, vorne "Laut" hinten "Leise".

Die Funktion "AUTOFEATHER" sorgt dafür, das der Propeller eines defekten Triebwerkes automatisch in die Segelstellung gefahren wird. Diese ption wird angewählt, sobald nach dem Start die Geschwindigkeit für sicheres Steigen mit einem Triebwerk erreicht wird.

Die Funktion "PROP SYNC" stellt sicher, das beide Propeller mit der gleichen Drehzahl drehen. DXies wird meines Wissen erst mit erreichen der Cruising Altitude zugeschaltet, frühestens aber, wenn die Take-Off-Power nicht mehr benötigt wird (da diese Funktion soweit ich weis etwas Leistung "frisst")

Ich hoffe mal ich hab jetzt hier nicht allzuviel Blödsinn verzapft, für eventuell kaputtgeflogene Turboprops übernehme ich keinerlei Verantwortung.

Hergi · 06.03.2006, 17:05

Vielen Dank, Lars. Nun ist mir einiges klarer

vfrflyer · 11.03.2006, 20:18

Hallo,

Zitat:
"Der schraffierte "FEATHER"-Bereich am unteren Ende des Hebelweges bringt die Propeller in die Segelstellung. so kann man bei Ausfall eines Triebwerks das, teils recht heftige Gegendrehmoment der "stehenden Latte" deutlich minimieren."

Ein stehender Prop erzeugt praktisch keinen Luftwiderstand, sondern der
durch den Fahrtwind drehende des toten Triebwerks(windmilling).
Die Latte will man ja durch "feathern" zum Stehen bringen

Zitat:
"Die Funktion "AUTOFEATHER" sorgt dafür, das der Propeller eines defekten Triebwerkes automatisch in die Segelstellung gefahren wird. Diese Option wird angewählt, sobald nach dem Start die Geschwindigkeit für sicheres Steigen mit einem Triebwerk erreicht wird."

Diese Option vor wird dem Start angewählt,um dem Piloten als Arbeitsentlastung zu dienen im Falle eines plötzlichen Motorausfalles in niedriger Höhe. Fällt das Drehmoment eines Propellers unter 400 pounds bei in Vollast stehenden Gashebeln, so wird der
entsprechende Prop autom. in Segelstellung gefahren.

Gruß
Rich

vfrflyer · 11.03.2006, 20:27

die grünen Autofeatherlampen zeigen an, daß das System aktiviert ist.
Diese erlöschen, sobald der Gashebel zurückgenommen wird oder ein Prop in "feather"-Position gefahren ist/wurde.

einmot-flieger · 11.03.2006, 20:40

Zitat:

Original geschrieben von nadie
So wie es aussieht, musst du dir mal ein Anfänger-Tutorial reinziehen.
Da wird erklärt, was es für unterschiedliche Propeller gibt
und was man damit so alles machen kann.

Eigentlich geht aber alles aus der Beschriftung hervor!

Ääährlich ...

Ned

Ja, sehr gute Antwort. Damit kann Hergi was anfangen.

(@alle anderen: sorry, musste sein, aber solche Beiträge nerven nur)

Captain-Nico · 11.03.2006, 21:52

Hi Leutz,

@Hergi

Welche Maschine ist das denn? Ich beziehe mich auf das Modell und dem Hersteller. Denn das GPS sieht für mich forzüglich aus.

Gruß

glideslope · 12.07.2006, 14:08

Hi zusammen,

Hatte mir gestern diesselbe Frage gestellt. Wusste zwar dass Feather was mit Segelstellung zu tun hat - aber eben nicht genau.

Danke für diesen Beitrag, der hat mir sehr weitergeholfen.

Das wollte ich nur mal gesagt haben.

LG David

04.03.2006, 21:38	#1
Hergi Veteran Registriert seit: 02.11.2003 Beiträge: 266	Turboprop fliegen Moin, bisher bin ich nur Jets geflogen, drum poste ich mal in die Anfängersektion. Habe in letzter Zeit auch gefallen an Props gefunden und vielleicht kann mir jemand erklären, in welcher Flugsituation ich welchen Hebel wie zu stellen habe. Meine Frage bezieht sich auf dieses Gauge: Links ist der Schubhebel - logisch. Was genau gibt es für die anderen beiden Hebelpaare zu beachten ? Gruß

05.03.2006, 16:10	#2
nadie Gesperrt Registriert seit: 05.10.2005 Beiträge: 601	Anfänger-Tutorial So wie es aussieht, musst du dir mal ein Anfänger-Tutorial reinziehen. Da wird erklärt, was es für unterschiedliche Propeller gibt und was man damit so alles machen kann. Eigentlich geht aber alles aus der Beschriftung hervor! Ääährlich ... Ned

05.03.2006, 19:34	#3
UKING Elite Registriert seit: 01.12.2003 Ort: Hamburg Beiträge: 1.179	Ich habe den Propellerflug immer anspruchsvoller gesehen als den Jetflug. Daher ist es richtig, Dich erst jetzt damit zu befassen. Bei Propellerflugzeugen wie die King Air gibt es neben den Schubhebeln in der Tat noch andere: Z.B. die Propellerblattverstellung. Damit wird das Blatt entweder in den Wind gestellt, dass es "schaufeln" kann, oder es dreht leer durch, ohne Vortrieb zu erzeugen. Das alles muss natürlich im Einklang mit den Schubhebeln bedient werden, damit im Approach z.B. genug Vortrieb un Leistung bei einem eventuellen GA zur Verfügung steht. Im Reiseflug werden die Blätter etwas zurückgestellt, bis sich Drehzal der Propellerwelle und Leistungsabgabe im normalen Bereich bewegen. ____________________________________ Viele Grüße aus Norddeutschland! -Uli- _____\\!/_____ ____(@@)____ -oOO-(_)-OOo-

06.03.2006, 01:54	#4
mike november Veteran Registriert seit: 18.03.2001 Alter: 55 Beiträge: 454	Ich versuchs mal ganz einfach. Das ganz rechte Hebelpaar "CONDITION" regelt im Grunde Deine Leerlaufdrehzahl. Da Turboprops schon in Idle ein sehr hohes Drehmoment produzieren, gibt es die Stellung "Low Idle", mit welcher man diese Drehzahl nochmals herabsetzen kann. das erleichtert bei manchen Turboprops das koordinierte Taxi amn Boden ungemein. Auf der Bahn angekommen wir der Hebel in "High Idle" geschoben und eigentlich bis zur Landung nicht mehr angefasst. Zieht man den Hebel ganz heraus, wir die Treibstoffzufuhr zum bet5reffenden Triebwerk unterbrochen. Die Leerlaufdrehzahlgeht dann auf 0 (+ Windmilling) Das mittlere Hebelpaar "PROP" regelt, wie UKING schon richtig bemerkte, die "Steigung" Deiner Propellerblätter. Zum Start kommen die ganz nach vorne und werden dort, je nach Typ entweder belassen (autom. Verstellprop) oder je nach Flugzustand / Herstellerangaben so geregelt, das die PROP RPM im grünen Bereich bleibt. Vor der Landung kommt der hebel wieder ganz nach vorne um im Notfall die maximale Leistung verfügbar zu haben. Der schraffierte "FEATHER"-Bereich am unteren Ende des Hebelweges bringt die Propeller in die Segelstellung. so kann man bei Ausfall eines Triebwerks das, teils recht heftige Gegendrehmoment der "stehenden Latte" deutlich minimieren. Das linke Hebelpaar "POWER" macht das was dransteht. Es ist der Lautstärkeregler fürs Triebwerk, vorne "Laut" hinten "Leise". Die Funktion "AUTOFEATHER" sorgt dafür, das der Propeller eines defekten Triebwerkes automatisch in die Segelstellung gefahren wird. Diese ption wird angewählt, sobald nach dem Start die Geschwindigkeit für sicheres Steigen mit einem Triebwerk erreicht wird. Die Funktion "PROP SYNC" stellt sicher, das beide Propeller mit der gleichen Drehzahl drehen. DXies wird meines Wissen erst mit erreichen der Cruising Altitude zugeschaltet, frühestens aber, wenn die Take-Off-Power nicht mehr benötigt wird (da diese Funktion soweit ich weis etwas Leistung "frisst") Ich hoffe mal ich hab jetzt hier nicht allzuviel Blödsinn verzapft, für eventuell kaputtgeflogene Turboprops übernehme ich keinerlei Verantwortung. ____________________________________ Happy Landings, Lars Maaßen Dispatcher don\'t do it, they just plan it for others! www.german-virtual-airforce.de/frameseite.htm

12.07.2006, 14:08	#10
glideslope Veteran Registriert seit: 22.03.2003 Alter: 52 Beiträge: 258	Hi zusammen, Hatte mir gestern diesselbe Frage gestellt. Wusste zwar dass Feather was mit Segelstellung zu tun hat - aber eben nicht genau. Danke für diesen Beitrag, der hat mir sehr weitergeholfen. Das wollte ich nur mal gesagt haben. LG David ____________________________________ Neuerdings auch als WTA578 am Online-Himmel unterwegs...

06.03.2006, 17:05	#5
Hergi Veteran Registriert seit: 02.11.2003 Beiträge: 266	Vielen Dank, Lars. Nun ist mir einiges klarer

11.03.2006, 20:18	#6
vfrflyer bitte Mailadresse prüfen! Registriert seit: 07.01.2006 Alter: 59 Beiträge: 6	Hallo, Zitat: "Der schraffierte "FEATHER"-Bereich am unteren Ende des Hebelweges bringt die Propeller in die Segelstellung. so kann man bei Ausfall eines Triebwerks das, teils recht heftige Gegendrehmoment der "stehenden Latte" deutlich minimieren." Ein stehender Prop erzeugt praktisch keinen Luftwiderstand, sondern der durch den Fahrtwind drehende des toten Triebwerks(windmilling). Die Latte will man ja durch "feathern" zum Stehen bringen Zitat: "Die Funktion "AUTOFEATHER" sorgt dafür, das der Propeller eines defekten Triebwerkes automatisch in die Segelstellung gefahren wird. Diese Option wird angewählt, sobald nach dem Start die Geschwindigkeit für sicheres Steigen mit einem Triebwerk erreicht wird." Diese Option vor wird dem Start angewählt,um dem Piloten als Arbeitsentlastung zu dienen im Falle eines plötzlichen Motorausfalles in niedriger Höhe. Fällt das Drehmoment eines Propellers unter 400 pounds bei in Vollast stehenden Gashebeln, so wird der entsprechende Prop autom. in Segelstellung gefahren. Gruß Rich

11.03.2006, 20:27	#7
vfrflyer bitte Mailadresse prüfen! Registriert seit: 07.01.2006 Alter: 59 Beiträge: 6	die grünen Autofeatherlampen zeigen an, daß das System aktiviert ist. Diese erlöschen, sobald der Gashebel zurückgenommen wird oder ein Prop in "feather"-Position gefahren ist/wurde.

11.03.2006, 21:52	#9
Captain-Nico Inventar Registriert seit: 25.06.2005 Beiträge: 2.725	Hi Leutz, @Hergi Welche Maschine ist das denn? Ich beziehe mich auf das Modell und dem Hersteller. Denn das GPS sieht für mich forzüglich aus. Gruß

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