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| Linux, UNIX, Open Source Rat & Tat bei Problemen und Fragen rund um GNU/Linux, BSD und sonstige UNIXe |
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Senior Member
![]() Registriert seit: 02.11.2001
Beiträge: 103
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Vielleicht hilft es:
10.2.3 Wie installiere ich mit `dvips' eine neue PostScript-Schrift, so daß ich diese unter (La)TeX verwenden kann? Schritt 0 - Dokumentation lesen: Zuerst sollte man sich die Dokumentation zum `dvips' durchlesen. Diese beschreibt die wichtigsten Schritte, auch wenn die dort beschriebenen Dateinamen und die Kodierungen für die PS-Schriften veraltet sind (gilt zumindest für die Dokumentation bis `dvips' Version 5.58). Außerdem sollte man `Filenames for TeX fonts' von Karl Berry in der Version 2.0 (oder neuer) durchlesen, in dem ein für alle TeX-Systeme verwendbares, einheitliches Namensschema beschrieben wird. Schritt 1 - TeX-Anpassungen besorgen oder selbst generieren: Gibt es auf CTAN im `psfonts'-Verzeichnis bereits fertige Anpassungen? Wenn ja, sollte man diese verwenden. Wenn nein, sollte man sich das Tool `fontinst' besorgen, mit dem man relativ einfach aus der mit dem PostScript-Font mitgelieferten afm-Datei die notwendigen virtuellen Fonts (vf-Dateien) mit den entsprechenden Fontkodierungen und Font-Definitions-(fd)-Dateien für LaTeX erzeugen lassen kann. Für Textschriften sollten zumindest vf-Dateien für OT1-Kodierung, besser auch noch für T1-Kodierung erzeugt werden. Schritt 2 - PS- und TeX-Font-Dateien installieren: Nach Schritt 1 sollten beispielsweise für die Schrift `URW Antiqua Regular Roman Condensed' bzw. nach Berrys Namenschema `uaqr...c...' folgende Dateien vorhanden sein: * PS-Schrift und zugehörige Font-Metrik: uaqr8ac.{pfb,afm} * virtueller Font, zugehörige TeX-Font-Metriken und PS-Reencoding: uaqr8rc.{vpl,vf,tfm} TeX Base-1 Encoding (unkodiert, Adobe-Std.-Encoding) uaqr7tc.{vpl,vf,tfm} TeX-Text-/OT1-/CM-Encoding (`7-bit') uaqr8tc.{vpl,vf,tfm} Cork-TeX-Text-/T1-/EC-Encoding (`8-bit') 8r.enc PS-Reencoding, in `fontname' enthalten * LaTeX-Font-Definition-Files: ot1uaq.fd (vormals: OT1uaq.fd) t1uaq.fd (vormals: T1uaq.fd) ts1uaq.fd antiqua.sty und noch einige weitere Dateien für die `slanted'- und `small caps'-Varianten, die man mit `fontinst' erzeugen kann. Diese Dateien werden nun in folgende Verzeichnisse gelegt: *.fd, *.sty => TEXINPUTS (TeX) *.tfm => TEXFONTS bzw. `T'-Eintrag (TeX + dvips) *.vf => `V'-Eintrag oder VFFONTS (dvips) *.pfb/pfa => `H'-Eintrag oder DVIPSHEADERS (dvips) Schritt 3 - Map-Datei des PS-Fonts für `dvips' erzeugen: Map-Datei für `dvips' erzeugen, in der die Zuordnung des Font-Namens in TeX zu dem in PS verwendeten festgelegt wird und evtl. die zu ladenden pfb-/pfa- und PS-Reencoding-Dateien angegeben werden. In unserem Beispiel enthält die Map-Datei `uaq.map' die Zeile uaqr8rc URWAntiquaT-RegularCondensed "TeXBase1Encoding ReEncodeFont" <8r.enc <uaqr8ac.pfb (dies muß eine einzige Zeile sein, sie wurde hier nur umbrochen, um eine zu lange Zeile zu vermeiden!) und evtl. noch Zeilen für weitere Schriften und Varianten. Diese Map-Datei in ein Verzeichnis legen, in dem `dvips' nach PS-Header-Dateien sucht (Umgebungsvariable DVIPSHEADERS bzw. `H'-Eintrag in ``config.ps''). Schritt 4 - `dvips'-Konfigurationsdatei anpassen: Konfigurationsdatei ``config.ps'' des `dvips' ändern: Die in Schritt 3 erstellte Map-Datei durch die in ``config.ps'' neu einzutragende Zeile p +uaq.map zusätzlich zur Standard-Map-Datei ``psfonts.map'' laden. (Ältere `dvips'-Versionen verstehen das `+' nicht; bei diesen muß man den Inhalt der Map-Datei ``uaq.map'' an die Datei ``psfonts.map'' anhängen und die obige Zeile in ``config.ps'' ist wegzulassen.) Außerdem sollte man noch überprüfen, ob das Verzeichnis, in dem die Map-Datei und die pfb-/pfa-Dateien zu finden sind, im Suchpfad nach PS-Header-Dateien enthalten ist (DVIPSHEADERS bzw. `H'-Eintrag in ``config.ps''). Schritt 5 - Anpassungen testen und verwenden: Mit LaTeX kann man unsere Beispielschrift einfach mittels des Pakets `antiqua' verwenden, da diese Schrift damit als `\rmdefault'-Schrift verwendet wird. Ohne dieses Package kann man auch durch die Anweisung `\usefont'{OT1}{uaq}{m}{n} diese Schrift kurz austesten. LaTeX müßte dazu die fd- und tfm-Dateien finden und einlesen können. `dvips' benutzt dann die angepaßte Konfigurationsdatei, die virtuellen Schriften ``uaqr*.vf'', die Map-Datei ``uaq.map'', die eigentliche PS-Schrift ``uaqr8ac.pfb'' und schließlich noch ``8r.enc''. Für die PostScript-Schriften, die standardmäßig mit den meisten PostScript-fähigen Druckern mitgeliefert werden, als auch für einige freie Schriften und die Lucida-Schriftfamilie existiert in Form von `psnfss' eine Menge von LaTeX-Paketen. Unter Plain-TeX kann man diese Schrift relativ einfach z.B. durch die Anweisung \font\rmantiqua=uaqr7tc laden und anschließend verwenden. Zur Verwendung der T1-kodierten Variante ``uaqr8tc'' sind, wie bei der Verwendung der EC-Schriften unter Plain-TeX, noch einige Anpassungen notwendig. Unter LaTeX 2.09 gilt dasselbe wie für Plain-TeX, nur sollte man hier besser \newfont{\rmantiqua}{uaqr7tc} verwenden. Will man diese Schrift und deren Varianten statt den CM-Schriften in einem Dokument verwenden, so sind größere Änderungen notwendig, die den Rahmen dieser FAQ sprengen würden. Am einfachsten ist ein Umstieg auf eine aktuelle LaTeX-Version!
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Derselbe scharfe Verstand, der es uns ermöglicht, etwas Gutes zu schreiben, läßt uns auch fürchten, es könnte nicht gut genug sein, daß es verdient, gelesen zu werden. La Bruyère |
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