Geld und Moral

[Don Manuel]

Studie im Standard

Regelungen, die soziale Verhaltensänderungen mittels materieller Belohnungen und/oder Geldstrafen herbeiführen sollen, wirken sich oft kontraproduktiv aus: Sie dürfte laut Bowles rein egoistisch motivieren und solche Motive sogar rechtfertigen.

"Profitmaximierung ist vielleicht nicht die effizienteste Methode, um unsere Wirtschaft zu organisieren"

Wo Werte fehlen, haben auch Vorbilder offenbar einen schweren Stand.

Langsam scheint auch der philosophisch/psychologische Unterbau zur Untermauerung dessen, was eh jeder irgendwie spürt, an Gestalt und
Kraft zu gewinnen. In weiterer Folge wird dann hoffentlich vom Menschen noch auf die gesamte Ökosphäre extrapoliert.

[TONI_B]

Ob das aber auch zu jenen vordringt, die an den Hebeln sitzen?

So lange viele Leute gekündigt werden um den Profit von einigen wenigen zu maximieren, so lange habe ich da meine Bedenken.

[Don Manuel]

In den sich langsam entwickelnden Demokratien (ich meine eh Europa und jene, deren Bevölkerung Europäischen Hintergrund haben ) sollte sich irgendwann auch das Bewußtsein durchsetzen, dass die Öffentlichkeit im Prinzip an den Hebeln sitzt.
Heute z.B. über die Möglichkeit für jeden, sich in Online-Medien auch persönlich zu artikulieren.

[holzi]

sobald die gesamte produktion in billigstlohnländer ausgewandert ist und "wir" uns die überteuerten produkte dann nicht mehr leisten können, werden es auch die leute an den hebeln kapieren...ein bisschen spät halt.

[maxb]

"Regelungen, die soziale Verhaltensänderungen mittels materieller Belohnungen und/oder Geldstrafen herbeiführen sollen, wirken sich oft kontraproduktiv aus"


Nach endlich, das Ende der sinnlosen Geldstrafen für Schnellfahren, Falschparken ... naht.

[Don Manuel]

Über Schnellfahren - lassen wir die Diskussion - aber beim Falschparken bin ich ganz bei Dir: keine Geldstrafe, dafür immer sofort abschleppen

[TONI_B]

Ich habe mich nur auf die beiden letzten Zitate bezogen.

Dem ersten Zitat kann ich nicht so viel abgewinnen...

Noch dazu habe ich ein semantisches Problem: Worauf bezieht sich das "sie"?

Regelungen, die soziale Verhaltensänderungen mittels materieller Belohnungen und/oder Geldstrafen herbeiführen sollen, wirken sich oft kontraproduktiv aus: Sie dürfte laut Bowles rein egoistisch motivieren und solche Motive sogar rechtfertigen.

[Don Manuel]

Vielmehr ist die Frage, warum "dürfte" und nicht "dürften". Dann bezöge sich "sie" ganz einfach auf "materielle Belohnung oder Geldstrafen".
Strafen an sich werden damit ja noch gar nicht negiert, wesentlich ist der materielle/finanzielle Hauptaspekt, was ich mit dem "Abschleppen" humorisch umschrieben habe.

[TONI_B]

Ja, aber auch bei "dürften" ist (für mich) nicht klar, worauf es sich dann bezieht! Wieder einmal ein Beispiel dafür, dass ein - aus dem Zusammenhang gerissenes - Zitat eher problematisch ist...