So, ich wäre dann auch mal Starrflügler geflogen (FRA-BHX und zurück)

[Blackbird]

Howdie!

Diese Woche hatte ich meine erste Dienstreise, die sich per Zug oder Auto nicht mehr wirtschaftlich abwickeln ließ und somit im Flug endete. Ziel war Birmingham und geplant war beide Richtungen mit ERJ145.

Am Dienstag Nachmittag klappte das auch ganz gut, der Weg ans Flugzeug war erst mal das Hindernis.
Check-In-Schalter: "Wollen Sie den Trolley aufgeben?" - "Ja." - "Der ist so klein, den können Sie auch bis zum Flugzeug selber mitnehmen. Dort wird er dann im Frachtraum verladen und Sie haben ihn beim Aussteigen gleich an der Treppe wieder. Zugriff auf das Gepäckstück werden Sie während des Fluges aber nicht haben." Das klang verlockend, also den grün-gelben Aufpapper dranmachen lassen und losmarschiert. In der Sicherheitsprüfung gab es dann natürlich das Nageletui mit Schere und Feile sowie den Fön mit Kabel zu bemängeln. Die Erklärung der Abwicklung der Vorgehensweise überzeugte den Gorilla nicht wirklich, woraufhin er mich mit unfreundlichen Kommentaren zum Gate schleifte, um das Gepäckstück doch noch aufgeben zu lassen. Dort hat ihm dann die Dame von BA erst einmal gesagt, daß dieser Trolley auch in meinen Händen bis an die Treppe gezogen niemals die Kabine des Fliegers erreicht hätte. Zum Zweck alle Gepäckstücke mit diesem grün-gelben Aufkleber einzukassieren hielte sich BA ihre eigenen Gorillas. Wie auch immer, Trolley verschwindet auf dem Band (in der Hoffnung er möge mitsamt Anzug, Hemden und Krawatten für die offiziellen Termine das gleiche Flugzeug nehmen wie ich) und ich warte auf die Freigabe zum Einsteigen.
Endlich geht es los, leider erst mal mit dem schlechtesten Bus der Welt (Mercedes Citaro) aufs Vorfeld und schließlich in die auf den ersten Blick in den Innenraum viel zu eng aussehende ERJ145. Ich habe einen Einzelplatz und daher geht es dann doch einigermaßen, auch wenn 1,92m nicht so ganz einfach zwischen die eigene und die vorherige Sitzlehne einzufädeln sind. Englische Küche ist Geschmackssache und kein Problem für mich, daher macht mir auch das Sandwich mit Rindfleisch und Zwiebel-Honigsauce nicht wirklich so viel aus wie einigen Mitreisenden. Über den Wolken zeigt sich auf dem Atlantik das letzte Tageslicht, während wir schon in vollkommener Dunkelheit fliegen. Ein paar Turbulenzen später beginnt der Sinkflug und so pünktlich wie der Start ist auch die Landung. Trolley auch da - sehr gut.

Zurück sollte es nicht ganz so schön werden. In der Abflughalle sind 1:20 Stunden Verspätung angedroht wegen Flugzeugwechsel. Diesmal bin ich schhlauer und gebe den Trolley gleich auf. Im Laufe der Zeit werden aus 1:20 noch 1:30 und endlich kommt der Aufruf zum Einsteigen. Der Wechsel war auch auf ein anderes Muster und so wartet ein ARJ100. Trotz seines großen Querschnitts kommt mir das Flugzeug wegen seiner 3+3-Bestuhlung enger vor. Dazu kommt in Reihe 7 ein guter Ausblick auf die Triebwerksgondel und das Fenster ist auch zu tief angebracht. Sandwich diesmal mit Kochschinken, Mayonaise und Senf, also nicht ganz so ungewöhnlich und dennoch hat mir das erste besser geschmeckt. Das Wetter bemüht sich alle Vorurteile zu entkräften. Ich sehe bis zum Kanal alle Städte wolkenfrei, danach noch eine belgische Hafenstadt und das nächste Licht am Boden gehört zur Anflugbefeuerung von EDDF. Ist es in Germanien immer so neblig? Nicht wenn es regnet

Mirko