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Alt 23.09.2003, 09:12   #1
Luettge
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Standard FFB-Effekte programmieren?

Wer kann mir helfen, wie ich die FFB-Effekte bei der Fliegern anpassen kann. Mir geht es dabei vor allem auch um das Verhalten des Sticks in der Luft, also große Geschwindigkeit, große Kraft, vielleicht dann noch: kleinerer Weg...
Uwe
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Alt 23.09.2003, 21:48   #2
Rene3
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Standard

Hallo Uwe,

Zitat:
also große Geschwindigkeit, große Kraft

Ob man das wirklich einstellen kann, bezweifle ich. Entweder wurde das von MS so programmiert - oder eben nicht.
Du hast eigentlich nur die Einstellungen im Register KRÄFTE zur Verfügung.
Die "kurzen Wege" kannst du im Register EINSTELLUNGEN einrichten.

Ansonsten verweise ich auf mein posting (betrifft aber nur FS2002 - im´FS9 gibt's erhebliche Probleme mit dem MF FFB2)


http://www.wcm.at/forum/showthread.p...hreadid=108349

Gruß und ciao, René
Rene3 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.09.2003, 23:34   #3
Luettge
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Beiträge: 174


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Hallo Rene,
ich habe es mir schon fast gedacht.
Ich habe mir übrigens einen Saitek FFB gehlt, der geht eigentlich nicht schlecht. Allerdings ist hier auch die Eierei um die Mitte spürbar, wenn man den FFB-Modus einstellt. Bei Saitek kann man übrigens im Treiber während der FS läuft, beliebig hin und her schalten und auch die Kräfte verändern.
Noch einmal zum Mittelstellung: Ich kenne als Realflugzeug die "altraleichte" Kappa 2U, die ich hin und wieder fliege, und eine A22, die mit einem Yoke ausgestattet ist. Bei der Kappa, die ziemlich schnell ist (ca. 210 km/h) will ich mal das Gefühl am Stick etwas beschreiben: Am Boden hängt das Höhenruder schlicht nach unten, man hat das gefühl, man hebt ein Brett über einen Seilzug an. Wenn ich etwa 45 km/h habe und die Trimmung ist neutral, muß ich ziemlich stark und auch recht weit ziehen, weil das Bugrad hoch soll (u.a. auch, damit es nicht zu schnell dreht und beim Einfahren dann im Kasten rumsaust, es hat nämlich keine Bremse...) Während ich also recht stark am Stick hänge, gebe ich recht kräftig meist rechtes Seitenruder/Lenkeinschlag, um auf der Centerline zu bleiben. Mit zunehmenden Tempo nehmen dann beide Kräfte ab. Beim Abheben sind sie praktisch weg. Um es deutlich zu sagen, und es widerspricht allem FFB: Da wo ich eben noch gezogen habe, ist jetzt Mitte, Neutral! Der Flieger fliegt jetzt praktisch von allein, ich sehe nur noch Himmel und erledige kleinere Korrekturen. Und der Stick steht immer noch da, wo er beim Start einen Haufen Kraft entfaltete. Aber: Es gibt immer noch eine Mittelstellung, je nach Verarbeitung des Fliegers und der damit einhergehenden Reibungskräfte. Und es gibt kein Aufschaukeln wie beim FFB, wo ich aus der Mitte herauskomme, er sich plötzlich an seine Pflichten erinnert und mich unbarmherzig nach der anderen Seite knüppelt.
Jetzt kommt das nächste Erlebnis, der Übergang in den Reiseflug. Aufgabe: ich lasse das Gas drin, drücke, um keine weitere Höhe aufzubauen und lasse den Flieger von derzeitigen 100 km/h auf über 200 beschleunigen. Hier merkt man, wozu eine Trimmung da ist. Es entstehen ohne Trimmung immense Drücke, Denn bei gleicher Trimmung will der Flieger immer wieder in die Lage, die der voreingestellten Geschwindigkeit entspricht. Bei den bisher eingestellten 100 Sachen würde er mir bei 200 steil nach oben rausschießen, ich möchte das nicht probieren. Also drücke ich den Stick nach vor, trimme nach, bis er freiwillig dort bleibt, inzwischen ist das Tempo weiter gestiegen, ich trimme wieder und wieder und wieder, bis er sein stabiles Tempo hat. Dazwischen schraube ich auch noch ständig am Verstellprop herum, bis ich irgendwann das Reiseregime erreicht habe. Jetzt steht der Knüppel knochenhart relativ weit vorne. Wenn ich jetzt dort eine Steuerbewegung machen will, muß ich viel Kraft aufwenden, brauche ihn aber kaum von der Stelle zu bewegen, um die gewünschte Bewegung des Fliegers auszulösen. Jetzt noch der dritte Flugzustand, Queranflug mit ausgefahrenem Fahrwerk, Prop auf geringste Steigung, Klappe je nach Laune. Wenn ich jetzt steuere, muß ich bei eher labbriger Steuerung richtig herumrühren, will ich Thermik ausgleichen, habe ich wirklich zu tun. Aber der Knüppel schlägt nicht zurück, verhält sich vielleicht wie an einem Gummi. Wenn ich jetzt im Endteil das Gas ganz herausnehme, muß ich die Trimmung bis zum Anschlag nach hinten nehmen, um die Kräfte zu neutralisieren. Nehme ich zwei Klappen, reicht die Trimmung schon gar nicht mehr aus...
Noch ein Anwendungsfall: langsamer Flug in Thermik: Der Stick "sagt" mir eigentlich, wie ich reagieren soll: Gehe ich mit der rechten Fläche stärker durch einen Bart, würde eigentlich der Flieger nach links gekippt. Die Luft drückt also rechts stärker auf die Querruder als links. Damit versucht sie schon ganz von allein, das Querruder in Richtung Ausgleich zu bringen, bewegt den Stick also nach rechts. Ich muß dies nur beizeiten fühlen und etwas verstärken.

So, ich hoffe, ich habe nicht zu sehr gelangweilt. Aber es erklärt vielleicht, weshalb ich vom FFB so enttäuscht bin. Außer ein bissel rumpel-pumpel hat es nicht wirklich viel gebracht, dabei gibt hier wirklich no´ch viel einzubauen.

Es wird sicherlich nur noch ein Selbstbau helfen, mal sehen, ob mir einer die FSBUS-Geschichte erklären kann...

Gruß Uwe
Luettge ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.09.2003, 09:36   #4
Rene3
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Beiträge: 1.941


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Hallo Uwe,

wieso gelangweilt? Es ist doch für einen Fast-Nur-Simmer wie mich immer wieder interessant, Berichte aus dem richtigen Fliegerleben zu lesen.

Meine Erfahrungen in der realen Fliegerei sind wirklich seeeehr dürftig. Bei Mitflügen in kleinen Pipers und Cessnas darf ich halt ab und zu ans Steuerhorn. Und in den Steuerungsbereichen, die ich "abdecken" durfte, waren die Druckkräfte (bei ausgetrimmter Maschine) erstaunlich gering. Insofern finde ich den MS FFB2 gar nicht soooo schlecht. Und man spürt wenigstens, wenn die Maschine vertrimmt ist.
Aber ich gebe dir Recht: grundsätzlich ist diese ganze "FFB-Technologie" viel rumpel-pumpel-Spielkram und hat mit den "feelings" in der realen Fliegerei wenig zu tun. Wahrscheinlich liege ich mit meiner Vermutung nicht falsch, dass diese FFB sticks nicht für die MSFS-Simulation konzipiert wurde sondern für die Gamer (ist ja auch ein größerer Kundenkreis!). Und da geht es ja nicht so sehr um eine möglichst genaue Simulation von Realität sondern eher um "Äkschen" und Effekte.

Ich habe mich übrigens damals für einen FFB Stick entschiedenden, weil ich die elektromagnetischen Rückführungskräfte angenehmer empfinde als die durch Druckfedern hervorgerufenen. Zusätzlich kann ich diese auch noch verstellen, bin also nicht auf die feste "Einstellung" bei den normalen sticks angewiesen. IFR fliege ich eh nur mit dem Airbus und da brauche ich keinen FFB

Und für meine GA-Fliegerei ist der FFB nur eine Art Zugabe, ein Spaßfaktor halt. Ernst habe ich dieses Gerüttle nie genommen. Aber wie gesagt: eine falsche Höhenrudertrimmung ist doch fühlbar - immerhin.

Ich habe von Elektronik und Programmierung wenig Ahnung. Aber ich habe so das Gefühl, dass du dir beim Selbstbau von einem FFB joke/stick einen schweren Brocken vorgenommen hast. Aber nur Mut!

Gruß und ciao, René
Rene3 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.09.2003, 22:14   #5
Luettge
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Hi Rene,
ich werde mich mal im Cockpitbauer-Forum ein wenig kundig machen und mal die FSBUS-Geschichte studieren. Ich brauche eigentlich nur eine Technologie, die die Geschwindigkeit ausliest und in einen proportionalen Winkel auf einem Poti umsetzt. Das ist im Prinzip Technik aus dem Modell-RC-Bereich und sollte für Experten (leider bin ich keiner) eigentlich kein Problem darstellen.

Ich habe heute noch einmal über die ganze Sache nachgedacht und komme eigentlich zu eher einfachen Ergebnissen.

1. Die Einstellung von Kraft: Wenn ich einen eher langen dicken Gummi mittelstark vorspanne und beim Dehnen nur einen Teilbereich abdecke, habe ich einen praktisch linearen Verlauf. Dehne ich ihn relativ stärker, kommt die andere (logarithmische?) Komponente mehr zum Tragen.

2. Der angenommene Stick ist in der Mitte fixiert. Wenn ich den Umlenkpunkt des Zugseils nicht irgendwo weit weg, sondern direkt an den Ruhepunkt am unteren Ende des Sticks lege, zieht er vom ersten Moment mit voller Kraft/vollem Drehmoment. Die lineare Kraft wirkt damit von Anfang an.
Die Punkte 1 und 2 muß ich nicht voll ausreizen. Durch Gestaltung der Punkte kann ich die Kennlinien in weiten Grenzen verändern.

3. Die Ausgangsgröße für alle FFB-Kräfte, die man braucht, ist immer nur die Geschwindigkeit! Die muß ausgelesen werden und braucht eigentlich nur den Nullpunkt des Sticks zu verstellen. Das ist doch eigentlich ganz einfach: Die Trimmung als immer gleich vorausgesetzt, wandert die Nullstellung des Sticks mit zunehmender Geschwindigkeit schlicht nach hinten. Mehr nicht! Die Trimmung kann jetzt auf den gleichen Mechanismus wirken, nur daß ich dem vom FS kommenden (Geschwindigkeits-)Signal noch das Trimm-Signal überlagere. Wenn also mit der Geschwindigkeit der Trimmpunkt durch den "Willen" des Fliegers nach hinten wandert, so trimme ich kopflastig und gleiche den Effekt wieder aus. Fertig!
4. Mit dem Auslesen der Geschwindigkeit und der daraus resultierenden Poti-Stellung liegt obendrein ein Maß für die Kraft der Rückstellmomente vor. Man muß jetzt sehen, ob man entweder das Seil einfach spannt oder den Umlenkpunkt in Richtung unteres Joystickende verlagert (Siehe Punkt 2).
5. Mit wiederum der gleichen Information "Geschwindigkeit" kann jetzt eben auch elektrisch oder elektronisch oder sonstwie der Wirkungsgrad der Joystickpotis beeinflußt werden. Wenn der Wirkungsgrad mit steigender Geschwindigkeit zunimmt, muß ich immer geringere Wege zurücklegen, um eine bestimmte Flugzeugbewegung zu erzeugen.

Wie gesagt, alles kommt aus der einzigen Information, der Geschwindigkeit. Das sollte doch zu beherrschen sein. Ich werde mich da mal drüben im Forum umtun. Hoffentlich stoße ich auch auf Resonanz.

Bis dann, mal sehen, wann ich mal dazu komme
Gruß Uwe
Luettge ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.09.2003, 23:52   #6
Rene3
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Hallo Uwe,

du hast dich ja schon mächtig mit dem Thema beschäftigt und bist mir meilenweit voraus. Insofern kann ich dir weder das Wasser reichen, geschweige denn Tipps und Ratschläge geben. Ich denke aber, dass du in der "Abteilung" Homecockpit bestimmt Unterstützung finden wirst. Da ich ja ab und zu in diesen Ordner reinschaue, werde ich vielleicht von den Fortschritten bei der Realisierung deiner Ideen lesen.
Wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg!

Sei gegrüßt
René
Rene3 ist offline   Mit Zitat antworten
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