Zitat:
Ist aber trotzdem interessant, ab und zu das reale Verhalten gegen das FS-Verhalten anzuschauen.
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finde ich auch: am letzten donnerstag (christi himmelfahrt) bin ich zum ersten mal in meinem leben mit einer propellermaschine real (mit)geflogen. und zwar sind meine freundin und ich und ein pilot (und fluglehrer) mit einer socata TB9 ex wismar zu einem einstündigen rundflug im nordwesten mcpomm's aufgebrochen. über dem schweriner see überliess mir der pilot für ein paar minuten das steuer. erst einmal geradeausflug. das problem bei der socata war, dass man den horizont nur sehen konnte, wenn man sich richtig im sitz streckte. also links rüber zur pilotenseite geguckt und dessen künstlichen horizont zur hilfe genommen. die zweite schwierigkeit: speed im auge behalten. wir flogen anfangs mit 90 kts. als ich die erste warnung vom piloten bekam, waren wir bei 80 kts. also leicht angedrückt, fahrt aufgeholt und die maschine dann bei 90 kias "festgenagelt". dann forderte er mich auf, kurven zu fliegen. okay, maschine sanft und langsam auf ca. 15° banking gebracht, banking gehalten und geguckt, ob das variometer ein sinken anzeigt, um eventuell leicht zu ziehen. kurven zu fliegen ging also auch ganz gut. danach gingen wir in den steigflug über. drehzahl leicht erhöht und mit ca. 300-400 ft/min kletterten wir dann auf 2100 ft. um schwerin in dieser höhe zu überfliegen. den steigflug fand ich etwas schwieriger, da ich die speed nicht verlieren wollte. während der gesamten zeit schaukelte die maschine aufgrund von thermik enorm hin und her, da es an diesem tag sehr warm war. segelflieger hätten sich sicher gefreut. als es dann aber bei ca. 1600 ft. zu heftig wurde, bat ich den piloten, wieder zu übernehmen, was der mit einem breiten grinsen auch tat. was man als blutiger anfänger aber total überzieht, ist der punkt, dass man jede bewegung des flugzeuges gleich ausgleichen will. der pilot meinte nur immer, lass sie fliegen, die kommt von allein wieder zurück ... ach ja: obwohl ich hunderte von flugstunden im MSFS habe und mich da wenig schockt und auch das auswahlverfahren bei lufthansa vor ein paar jahren erfolgreich bestanden habe und von der auswahlkommission zur ausbildung vorgeschlagen wurde, war ich irgendwie doch echt gestresst und angespannt wie ein flitzebogen

. wirklich geniessen konnte ich die minuten am steuer nicht. lohn der anstrengung: meine freundin meinte, sie habe keinen unterschied zum pilot gemerkt und hat sich jederzeit sicher gefühlt und mir voll vertraut. und nochwas: die sichtverhältnisse im MSFS sind absolut unrealistisch. alles ist irgendwie viel zu weit weg, ich glaube ich werde in zukunft stärker darauf achten, mit welchem zoom ich fliege. tja, und seit dem donnerstag überlege ich, ob ich nicht auch langsam mal in die gilde der sichtflieger eintrete

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grüsse,
gerson