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Alt 29.01.2001, 10:07   #1
Punschkrapfen
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Reden

Zur Typisierung von Männern und ua zum Begriff des "Wapplers" hier ein Grundlagenartikel:

Männer entwickeln sich. – „Zurück“, behaupten Feministinnen. „Sie stagnieren; ,zurück’ geht nicht mehr“, behaupten Fundi-Feministinnen. Sollen sie spotten. Der entwickelte Mann kratzt sich am Lichthof seines Hinterhaupts, drückt die schiefe Brille auf die Nase und blättert unter „R“ wie Rindsroulade.

In den 80er Jahren hieß dieser Mann „Softie“. Keiner wollte sein wie er. Frauen brauchten ihn nur in der Küche. Und im Bett lag der „Macho“, glaubte der Macho und ging in die Kraftkammer, wo er noch heute übt. Nun hatte der „Softie“ freie Entfaltungsmöglichkeiten. Das mußte zu einer Weichmännerschwemme führen. Frauen überhäufen die Typen mit Kosenamen. Hier eine kleine Übersicht:

Das Weh. Der klassische Anti-Haudegen der Softie-Generation. (Dritte Auflage.) Versucht alles, schafft nichts. Lebt die Niederlage. Frauen benützen ihn als letzte Anlaufstelle vor dem Selbstgespräch.

Der Wappler. Rechte Hand des Wehs. Steht diesem mit Rat und Tat zur Seite und partizipiert am jeweiligen Mißerfolg. Frauen studieren ihr Adreßbuch, wenn er ihnen die Welt erklärt.

Das Weichei. Voll im Trend, frisch gepellt im Jahr 1997. Zart besaitet, präventiv gekränkt. Stark in Ankündigungen von Härte. Gibt nach, wenn man ihn anschaut. Geht ein, wenn man ihn anspricht. Beliebt bei Frauen, die weder berühren noch berührt werden wollen.

Knapp vor der Jahrtausendwende (Anm: der Artikel stammt aus dem Jahr 1997!) häufen sich außerhalb der Fitneßstudios in beängstigendem Ausmaß die Weichmänner der Nation. Vielleicht ist es Zufall. Vielleicht Zivildienst. Vielleicht griff die mütterliche Erziehung der Söhne zum Gegenteil ihrer Väter.

Die patzweichen Typen werden mit immer neuen Namen versehen. Wir begannen unsere Übersicht mit den drei W‘s (dem „Weh“, dem „Wappler“ und dem „Weichei“) und setzen heute flüssig fort:

Der Schwitzer. Kind der Neunzigerjahre. Trieft bei Entscheidungen, statt sie zu treffen. Trocken nur im geselligen Zusammensein mit Kollegen nach Dienst. Angst vor Frauen. Ihnen dient er als Feuchtigkeitscreme-Ersatz nach dem Sonnenbaden. Vorsicht beim ersten Händedruck: Handtuch bereithalten.

Der Feuchtlipprige. Gehört zur Familie der Schwitzer. Hat schon viele Bücher über Flirten gelesen. Seine Merkmale: Glurrende Glupschaugen und (siehe Bezeichnung). Frauen raten ihm, mit dem ersten Zungenkuß noch ein paar Jahre zuzuwarten.

Der Warmduscher. Kommt frisch aus München; soeben mit privatem Sitzpolsterüberzug (Namensinitialen von der Mama eingestickt) bei uns eingetroffen. Läßt sich Äpfel schälen und in kleine Stücke schneiden. Sucht Frauen mit Groß-Kinder-Wunsch.

Leser Robert L., jüngst mit Diplom zum Aufzugswart seiner Stiege befördert, legt Wert auf die Feststellung, daß er wohl ein einfühlsamer Mann sei, aber deswegen noch lange kein „Weh“, „Wappler“ oder „Weichei“, geschweige denn ein „Schwitzer“, „Feuchtlippriger“ oder „Warmduscher“. Seine Freundin könne dies bestätigen, befinde sich derzeit aber mit Kolleginnen auf Ibiza. Abwarten. Im Sortiment der Weichmänner fehlen noch vier Charaktertypen. Hier in aller Kürze.

Das Würschtl. Kriegt es nicht mit. Könnte auch nichts dagegen unternehmen. Frauen sind müde, es ihm zu verraten.

Der Schnösel. Das Hirn der Weichen. Nasale Klänge, gedehnte Laute, gespreizte Finger. Am stärksten ist er auf der Visitenkarte. (Als Journalist würde er sich „Kommunikationskonsultant“ nennen.)

Der Nullgruppler. Materiell anwesend. Keine Stärken, keine Schwächen. Im Vorzimmer dient er Frauen als Kleiderständer. Im Schlafzimmer – würde er gern.

Das Lulu. Leider nicht nur ein Modewort. 9,8 Punkte auf der zehnteiligen Weichheitsskala. (Knapp hinter Fioco-Eis nach zweistündiger Sonneneinstrahlung.) Sinkt im Stand, zerfällt im Gehen, zerbricht an seinen eigenen Worten. Frauen, die einen daheimhaben, sind stolz, Singles zu sein. Ihre Freizeit verbringen sie mit Hartmännern, glauben Hartmänner. Und gehen in die Kraftkammer.

(aus: DerStandard, Serie - 6.,9., und 11. 9. 1997)
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