> Andererseits versteht es unsere Gesellschaft sehr wohl die Ressourcen dieser armen Länder auszubeuten und mit dem Deckmantel Entwicklungshilfe und Missionierung sich selbst als wohltätig auszugeben.Wir alle hier im goldenen Westen sind Sozialschmarotzer auf Kosten jener Länder irgendwo dort draußen. Diese Heuchelei stinkt zum Himmel.
Ich glaube jeder der sich schlecht fühlt, weil er Teil des Systems ist, kann einiges dafür tun. Das fängt schon bei uns im eigenen Land beispielsweise in der Nahrungsmittelproduktion an, wenn man die Direktvermarktung nutzt oder wenn man Bioprodutke kauft. Man sollte nicht übersehen, daß unsere Bauern mittlerweile die ärmste aller Berufsgruppen sind. Sehr viele von denen leben bereits unter der Armutsgrenze, nur da hält sich komischerweise die Kritik in Grenzen. Ist das nicht auch Heuchelei ? Und natürlich kann man auch was für die Landwirte in den armen Ländern tun, da gibts Transfair usw.
Den Radikalen unter uns steht es frei den eigenen "Überschuss" also alles man nicht für Kleidung, Wohnen, Essen braucht, abzugeben. Also wenn man auf Auto, Urlaub und alle Vergnügungen verzichtet, kann man sicher ganz beachtliche Summen spenden. Laut deiner Einstellung wäre das nur gerecht, weil der Überschuss kommt ja sowieso nur von den Armen.
Ich würde das eher pragmatisch sehen. Ja, es stimmt daß wir teilweise von den armen Ländern profitieren. Aber es ist nicht nur unser eigenes Verschulden. Denn wenn man sieht wie viel Krieg in diesen Ländern geführt wird, dann frage ich mich: Wie kann man so einem Land helfen, wenn sowieso alles was aufgebaut wurde, wieder zerstört wird ?
Willst du dort eine Kolonial-Regierung aufbauen ? Würdest du als Guerilla z.B. nach Afrika gehen, um dort "reinen" Tisch zu machen ?
Wenn man anfangen will zu helfen meine ich, man sollte bei den Ärmsten anfangen. Also die Länder zuerst, wo viele Menschen vom Hungertod betroffen sind. Zuerst müsste man dazu aber eine Geburtenkontrolle einführen. Denn was nützt es wenn jetzt plötzlich in jeder Familie 10 Kinder überleben ? Wenn im Land nicht mal ausreichend Nahrung für 3 ist ?
Ich weiß, das klingt jetzt furchtbar unmenschlich. Aber wenn wir die Probleme auf unsere Art lösen wollen, müssten sich die Menschen in den betroffenen Ländern bereiterklären auf unsere Art zu leben. Wer von uns ist so überzeugt, daß unsere Art zu leben die beste ist, daß er diese der ganzen Welt aufzwingen will ?
Gibt es irgendein Land auf der Welt, das jetzt eine Ausnahme darstellt und nicht von den "Armen" profitiert ? Das würde mich jetzt zuerst einmal interessieren. Wieviel profitiert beispielsweise Amerika von der ganzen Welt, wenn diese allein 60% !!! des Reichtums der ganzen Welt besitzen ?
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