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Das ist mir passiert! Flug-Erfahrungen aus (virtuellen) Cockpits

Microsoft KARRIERECAMPUS

 
 
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Alt 07.12.2005, 23:47   #1
Androctonus
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Beiträge: 266


Blinzeln 1931 – Mit Wiley Post über den Atlantik [Text]

Morgens, den 23 Juni 1931, um 3:28 Uhr, läutet das Telefon:
„Wiley, bist Du es?“
„Nein, Gatty, deine Frau! Sehr witzig! Ich muss jetzt starten, was gibt es?“
„Wollte nur wissen, ob du schon wach bist.“

So ungefähr werden wohl die „Telefonate“ zwischen Wiley Post und seinem Navigator, Harold Gatty abgelaufen sein, denn obwohl beide im selben Flugzeug flogen, waren Sie durch eine dicke Wand getrennt und nur durch jenes besagte Telefon miteinander verbunden.

Das Telefon finde ich in der FS Winnie Mae aber nicht. Den Navigator auch nicht. An seiner Stelle blubbert dafür ein 280 Gallonen Tank. Das entspricht ca. 762 kg! Ganz schön schwer für einen Navigator. Na ja. Und dieser Autopilot vor mir: Den gab es 1931 auch nicht.

Mmmmh, da hat Microsoft wohl die Winnie Mae von 1933 zum Vorbild und nicht die Ausführung von 1931. 1933 flog Wiley nämlich noch mal um die Welt, da er grad nichts anderes zu tun hatte. Und weil der Navigator nur dumme Telefongespräche führte, wurde er kurzerhand eingelegt in dieses 280 gal Fass. So flog Wiley die ganze Strecke alleine und verbesserte seinen Rekord von 1931 um fast einen Tag.

Für meinen Flug konnte ich Harold Gatty noch seinen Bubble Sextant Mark IX entreißen. Diesen hatte Dave Bitzer und Mark Beaumont konstruiert. Und mit diesem sollte es auch ohne Navigator gehen.

Allerdings kam vor dem Flug der Fleiß. Ich erspare mir hier einen längeren Vortrag über „Nautik“. Die Einarbeitung in Navigation nach Großvaters Art erinnerte mich exakt an meine erste Auseinandersetzung mit dem FMC. Die Informationsbeschaffung war deutlich komplizierter. Als mir schließlich zur bestellten Seekarte des Nordatlantiks noch eine Broschüre über Literatur zum erfolgreichen Segeln beigelegt wurde, wurde mir endgültig klar, dass ich bald fit bin für den Microsoft Sailsimulator.

Mit vollen Tanks hob ich nach sehr langer Einarbeitungszeit und gründlicher Flugplanung endlich vom Flughafen St John’s Intl am 20.11.05 um 23:00 Uhr Ortszeit mit der Lockheed Vega 5-C ab. Ziel: Hawarden, England. Diesmal wollte, nein, musste ich den Nordatlantik mit einem alten Fluggerät bezwingen! Was Persönliches zwischen mir und ihm. Hatte der Nordatlantik doch zwei meiner Versuche bereits vereitelt.

Für diesen Flug galt „Iron man modus“. Das heißt: Keine FS-Karte, NO GPS und möglichst aktuelles Wetter! Erlaubte Hilfsmittel waren der eingebaute Radioempfänger und jener zeitgenössische Sextant von Bitzer und Beaumont.

Schwerfällig schob sich die Vega in die Nacht Neufundlands. Mit vollen Tanks kam Sie nur mühselig in die Höhe. Etwas übertrieben für einen Flug nach England: Ich hatte Sprit für ca. 28 Stunden. Bis nach Hawarden sind es aber nur ca. 13 Stunden. Tja, wenn das Wetter in Hawarden nicht gut sein sollte, kann ich ja noch umkehren .
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