![]() |
![]() |
|
|
|||||||
| Guru, e-Zitate & Off Topic Der WCM-Guru auch online, mysteriöse technische Angaben und sonstige 'Verlautbarungen' |
|
|
Themen-Optionen | Ansicht |
|
|
#1 |
|
Newbie
![]() Registriert seit: 13.12.2004
Alter: 45
Beiträge: 16
|
Multitasking macht uns krank
von Roland Kissling (Computerwelt) 15|3|2005 Der römische Philosoph Publilius Syrus hatte schon ein Jahrhundert vor Beginn unserer Zeitrechnung davor gewarnt: "Zwei Dinge zur gleichen Zeit zu tun, heißt keines tun“. Aber nicht nur die Ineffizienz, auch der Stress durch das dauernde Im-Auge-Behalten aller Aufgaben am Computer beim Multitasking kann die Gesundheit schädigen. Immer mehr Wissenschaftler warnen nun vor den negativen Auswirkungen. MENSCHEN LEIDEN UNTER INFOSTRESS Der amerikanische Computerwissenschaftler David Levy etwa fordert nun gar eine "Umweltschutzbewegung gegen die Informationsflut". Viele Menschen würden derzeit bereits an Infostress leiden und sich durch all die Medienangebote überfordert fühlen, meint der Wissenschaftler in der „Zeit“. Studien hätten immer wieder gezeigt, dass Multitasking völlig ineffizient sei - der Mensch könne nur beschränkt Informationen verarbeiten. Gleichzeitig erhöhe Multitasking aber auch das Gesundheitsrisiko. Tatsächlich zeigen die Studien von David Meyer, einem Psychologen aus Michigan, dass Multitasking nur bei sehr einfachen und automatisierten Tätigkeiten funktioniert, ZB beim gleichzeitigen Denken, Gehen und Kaugummi-Kauen. Echtes Multitasking am Computer sei dasselbe, als wolle man zwei TV-Signale über ein Kabel führen. David Levy, Professor an der University of Washington in Seattle, kritisiert neben der Gleichzeitigkeit aller möglicher Aufgaben aber auch die uneingeschränkte Mobilität: „Macht es wirklich Sinn, dass wir im Kaffeehaus oder am Strand arbeiten können?“, hinterfragt er die Errungenschaften der Notebook-Technik und Telekommunikation. Das allgegenwärtige Arbeiten würde automatisch einen Fokus auf die kurzfristigen Aufgaben legen – langfristige und wertorientierte Aufgaben kommen dadurch ins Hintertreffen. TECHNIKER SOLLEN EIN HALBES JAHR AUSZEIT NEHMEN Levy arbeitete in den siebziger Jahren am Xerox Palo Alto Research Center, das einer der großen Think-Tanks für die heutige Computertechnik war. Selbst sein ehemaliger Direktor John Seely Brown meint heute, dass die Entwickler seinerzeit mehr Energie in technische Verbesserungen als in den Menschen und seine Bedürfnisse bei der Kommunikation mit der Maschine gesteckt hätten. Levy hat nun in Seattle ein Zentrum für Information und Lebensqualität gegründet, das die Auswirkungen des Information-Overload auf den Menschen untersuchen will. "Wir bekommen das Problem der Informationsflut nicht in den Griff, indem wir die Technik verteufeln oder nur so weitermachen wie bisher", sagt Levy. "Stattdessen müssen wir einen gesunden Weg finden, wie Mensch und Maschine interagieren können." Er schlägt nun ganz unkonventionell vor, dass alle Technologie-Experten sich ein Jahr freinehmen sollten: "Man braucht Zeit, sich zu besinnen. Die jetzige Informationsflut erlaubt das nicht. Deshalb hoffe ich, dass wir eine Art Umweltschutzbewegung gegen die Informationsflut in Gang bringen". Auf seinen Konferenzen geht er jedenfalls bereits mit gutem Beispiel voran und bringt Geschichtenerzähler, Cardiologen, Dichter, Wirtschaftswissenschaftler, Mönche und Geschäftsführer zusammen.
____________________________________
nur tote fische schwimmen im strom |
|
|
|
| Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|