ethische aspekte der menschlichen psyche
ich schau gerade apocalypse now redux. da is ja der offizier, der mit seiner truppe im dschungel langsam wahnsinnig wird. nur weil er an einer küste mit besonders hohen wellen surfen will metzelt er ein ganzes vietnamesisches dorf nieder, die granaten die rund um ihn herum einschlagen sind ihm egal, vorn und hinten schießt er willkürlich auf alles was schlitzaugen hat. die ironie dabei ist, dass dabei gleichzeitig kleine kinder und ältere personen rettet. für ihn is das alles nur ein spiel, und warum? weil ihm die menschen, in deren leben einfach so mehr oder weniger ohne grund eingegriffen wird völlig unbekannt sind. weder er, noch seine männer, noch seine befehlshaber kennen diese menschen und was mit ihnen passiert is auch jedem egal. is das nicht eigentlich eine seltsame analogie zu unseren fast schon postmodernen shootern? wir kennen diese leute nicht, und wenn unser missionsziel das surfen wäre und wir deshalb 2000 vietnamesen umbringen müssten, wer würde die mission aus moralischen bedenken abbrechen? es is doch nur ein spiel, is doch egal ob diese menschen jetzt dort herumstehn oder am boden liegen und spielkarten draufschmeisse...
der krieg bringt zwangsläufige brutalität und abstumpfung des ethischen gedankens mit sich, siehe jüngst misshandlungen im irak. den soldaten (von denen man ja nicht unbedingt behaupten kann, dass deren persönlichkeit noch nicht genug gefestigt is) is fad, und außer dem gedanken "irgendwer könnte ja traurig sein" hindert sie nichts daran, mit dem opfern zu spielen, so wie es viele uns in den shootern tun.
noch beängstigender is die banale sichtweise vieler leute, die solche filme wie apocalypse now nicht als ganze botschaft betrachten sondern sich ganz banal auf details konzentrieren ("boah, so geile explosionen") und den film auch nach diesen einstufen.
da bin ich schon soweit zu sagen, dass jeder von uns unter gewissen umständen zu so etwas fähig sein könnte, denn es is einfach die authorität die uns zu so etwas treibt.
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