Ebenfalls Seitenruderproblem bei der DF737

[Tissot]

Hallo zusammen in diesem wunderbarem Forum!!

Darf ich gleich alle mit meiner Anfängerfrage bombardieren? Ich werd es mal versuchen.

Nun: Bei meiner DF737 lässt sich das Seitenruder auch in der Luft mittels Joystick steuern, obwohl ich "Autoruder" bei den Realitätsgraden aktiviert habe. Kann mir jemand sagen, ob das bei der DF 737 normal ist?

wenn ich die default-Boeing 737 aufrufe, bleibt das Seitenruder starr, zumindest für mich, denn es wird ja "automatisch" mitgesteuert!

Weitere Frage:

Fliegt man in der Realität eigentlich im Kurvenflug nur mit den Querrudern oder wird das Seitenruder auch eingesetzt?

Ich danke euch, Leute,

liebe Grüsse

[Tissot]

Hi Leute, kennt wirklich niemand eine Antwort auf das Problem, bzw. nur den Versuch, wie man das Problem lösen könnte?

[Carl Josef]

Hallo Tissot,

deine Fragen haben mich zu weiteren Flugversuchen mit Autorudder angeregt und meine vorangehenden Beobachtungen bestätigt:

Autorudder ist im FS2002 nur eine Attrappe. Die Kugel im Wendezeiger wird zwar stillgelegt eine selbsttätige Korrektur des negativen Wendemoments in der Flugphysik durch Seitenruder findet nicht statt.

Bevor ich meine Ausage ausführlich bestätige und begründe, bitte ich Deine Beobachtungen zu präzisieren:

* Sprichst Du von einer Bewegung des Seitenruders in der Außenansicht ( hier hätte ich sofort eine Erklärung parat)

* oder schwenkt der Flieger selbst nach Betätigung des Seitenruders stark aus (das wäre allerdings sehr rätselhaft)?

Bitte beachte dabei:
auch bei Autorudder EIN bewegt sich bei mir die Standard Cessna 172 und -Boeing 737 bei voll getretenem Seitenruder leicht aber deutlich erkennbar seitwärts. Bei der Cessna ist auch eine leichte Bewegung des Ruders in der Außensicht zu sehen.

* Benutzt du zur Seitenrudersteuerung Drehgriff bzw Pedale oder die Tastatur?

Fliegt man in der Realität eigentlich im Kurvenflug nur mit den Querrudern oder wird das Seitenruder auch eingesetzt?

Das hängt von dem einzelnen Flugzeugtyp ab. Einige Typen haben eine funktionsfähige Auto-Rudder-Einrichtung (mechanisch oder per Computer), da ist es nicht nötig . Einige Typen haben ein starkes negatives Wendemoment, da muß man während der Querruderbetätigung stark gleichsinniges Seitenruder geben, wieder bei anderen (z.B. Cessna 172 ) kan man eigentlich ohne Seitenruder kurven - das geringe Schieben nach außen ist kaum zu spüren.

P.S. Das Negative Wendemoment (Wegdrehen der Nase entgegen der Kurve) wird prinzipiell durch den höheren aerodynamischen Widerstand des nach unten auschlagenden Querruders gegenüber dem nach oben ausschlagenden verursacht. Konstruktive Abhilfe bringt ein unterschiedlicher Ausschlagwinkel nach oben bzw. unten oder eine spezielle Anordung des Drehpunkts.

Gruß
Carl

[Tissot]

Hi Carl Josef!

Erstmal danke ich dir für deine ausführlichen Erklärungen.

Nun: In meinem Fall kann ich das Seitenruder bei der DF 737 bewegen, gesehen in der Aussenansicht. Allerdings dreht sich das Flugzeug in keine Richtung, es pendelt eben nur das Seitenruder nach links oder rechts. Ich verwende übrigens den Drehgriff meines Joysticks, wingman FFB Logitech.

Wenn ich ein anderes Flugzeug, z.B. die Standard-737 aufrufe, lässt sich das Seitenruder (gesehen in der Aussenansicht) nicht mehr bewegen, da ich ja "Autoruder" aktiviert habe. Übrigens ist Autoruder auch beim Fliegen mit der DF737 aktiviert.

Ich hoffe, dass ich dir damit genügen Infos geliefert habe, mit denen du etwas anfangen kannst.

[Carl Josef]

Hallo Tissot,

Beim FS2002 gibt es offenbar zwei Arten von Variablen, die den Auschlag der Steuerflächen beschreiben. Zunächst einmal die reinen Signale die vom Joystick / Ruderpedal kommmen und einmal der simulierte Ausschlag der Steuerflächen nachdem diese Roh-Signale von der Flugphysik mit verschiedenen Faktoren gewissermaßen durch die Mangel gedreht worden sind. (Siehe auch Flight Data Recorder Version 8.0.0.1 fltrec81.zip )

Im Außenmodel der FS2002-Flugzeuge können die Steuerflächen vermutlich je nach Wunsch von einer dieser beiden Variablen angesteuert werden. Bei Dreamfleet werden die reinen Signale die vom Joystick / Ruderpedalen kommmen verwendet . Bei den Standard-Flugzeugen von Microsoft haben diese die Flugphysik durchlaufen bevor sie die bildlichen Ruder ansteuern. Im Falle des angekreuzten "AUTORUDDER" heißt das , sie sind blockiert.

Der Auschlag der Ruder bei Dreamfleet stellt also vermutlich den Ausschlag des Joysticks dar und hat nichts mit den tatsächlichen Flugeigenschaften zu tun.

Wenn also meine These stimmt 1) ,

Autorudder ist im FS2002 nur eine Attrappe. Die Kugel im Wendezeiger und das Seitenruder wird stillgelegt . Eine selbsttätige Korrektur des negativen Wendemoments in der Flugphysik durch Seitenruder findet nicht statt.

kannst Du getrost das unwirksame AUTORUDDER auschalten und das Bewegen des Seitenruders in der Außensicht genießen.

Nun noch eine Frage meinerseits an Dich und die anderen ? Warum fliegt Ihr überhaupt mit Autorudder ?


Ein Nachtrag zu
Fliegt man in der Realität eigentlich im Kurvenflug nur mit den Querrudern oder wird das Seitenruder auch eingesetzt?

Bei Strahl-Kampfflugzeugen und Verkehrsflugzeugen werden zum Rollen zusätzlich einseitig ausgefarene Spoiler , meist in Kombination mit Querrudern eingesetzt. Hier ist der größere Widerstand, bzw geringere Auftrieb auf der Seite des "richtigen" Flügels so daß bei deren Betätigung kein negatives Wendemoment auftritt.

Gruß
Carl

1) Die Begründung und Dokumentation bringe ich demnächst auf meiner Webseite, das wir hier im Forum zu umfangreich.