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Feinstaub: Tempo 100 auf der ganzen „Süd“
Neue Verordnung: Tempolimit gilt künftig für zwei Drittel der steirischen Gemeinden und bremst auf „Süd“ und „Pyhrn“. In Graz kommen heuer „nur“ Fahrverbote für Diesel ohne Filter.
BERND HECKE
Starken Tobak liefert die neue Feinstaub-Verordnung des Landes, deren Entwurf jetzt aufgelegt worden ist. Ab nächstem Winter müssen es Autofahrer langsamer angehen. Was bisher nur den Raum Graz und Voitsberg traf, greift dann für zwei Drittel aller steirischen Gemeinden: Ab 1. November 2006 gilt fünf Monate lang Tempo 80 im Freiland und ein Hunderter auf Autobahnen. In Graz und im Süden der Stadt gibt es erstmals Fahrverbote für Diesel ohne Filter. Und alte Lkw tragen schon ein Ablaufdatum (siehe unten).
Für Autofahrer brechen harte Zeiten an. Die Südautobahn wird demnach nämlich zwischen Wechsel und Pack fast lückenlos zur Hunderter-Zone, die Pyhrn immerhin noch zwischen Leoben und Spielfeld. Und Dieselfahrer, die bei ihren Boliden keinen Filter eingebaut haben, werden ihre Autos im Raum Graz „acht bis zehn Mal stehen lassen müssen“, schätzt der Chef der Landesumweltabteilung, Gerhard Semmelrock, auf Basis der Feinstaub-Statistik des vorigen Winters: „Das Fahrverbot tritt nämlich jeweils nach fünf Belastungstagen in Folge mit 75 Mikrogramm Partikel pro Kubikmeter Luft in Kraft.“
„Wir haben damit wohl eine der restriktivsten Verordnungen in Europa vorgelegt“, bekräftigt SP-Umweltlandesrat Manfred Wegscheider, dass er im Kampf gegen den Feinstaub vor unpopulären Maßnahmen nicht zurückschrecke (siehe Interview).
Was ihm prompt massive Kritik von VP-Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder einträgt, die das Paket in der Praxis „für nicht umsetzbar“ hält. Beim angekündigten Fahrverbot in Graz drohe ein Chaos. Bei den angekündigten Maßnahmen fehle es an Geld für die Umsetzung und Personal für die Kontrolle. Außerdem werde es bei der Bevölkerung an Akzeptanz für diese Verordnung mangeln.
Applaus gibt es von den Klubchefs der Grünen, Ingrid Lechner-Sonnek, und KP, Ernest Kaltenegger, die im Verordnungsentwurf einen positiven Beitrag zur Lösung des Problems sehen. Beide drängen aber auf einen massiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs als einzigen echten Ausweg aus dem Feinstaub-Dilemma.
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Jetzt ist der Wegscheider komplett durchgeknallt.
In manchen Gemeinden gilt das ganze, in manchen wieder nicht. Und schon wird so ganz nebenbei wieder eine hervorragende Gelgenheit zur Abzocke geschaffen.
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333 GEMEINDEN IM SANIERUNGSGEBIET
Fahrverbote: Diese treffen „nur“ die Stadt Graz plus Feldkirchen,
Gössendorf, Grambach, Hart/Graz, Hausmannstätten, Pirka, Raaba und Seiersberg.
Tempolimits: Tempo 80 im
Freiland und 100 auf Autobahnen gilt den Winter über im gesamten Sanierungsgebiet. In Summe erstreckt sich diese Landesverordnung dann über 1800 Kilometer steirischer Bundes- und Landesstraßen sowie 416 Autobahnkilometer.
Sanierungsgebiet: Nebst Graz und Graz-Umgebung erstreckt sich
dieses ab November 2006 über die Mur-Mürz-Furche, das mittlere Murtal, die Süd-, Ost- und Weststeiermark. In Summe liegen 333 der 542 steirischen Gemeinden künftig in der Sanierungszone.
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Früher oder später kommt dann ein generelles Fahrverbot z. B. in Graz, und wenn ich einen Termin dort hab, soll ich das Auto ausserhalb stehenlassen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Termin fahren. Statt 20 Minuten brauch ich dann 2 Stunden, inklusive Fußweg, wenn dort grad kein Bus hingeht. Statt 5 - 6 Terminen am Tag schaff ich dann wahrscheinlich 1 - 2. Und die ganzen Muster soll ich dann wohl im Reisekoffer oder Leiterwagerl mitnehmen???
Und wieder geht's ausschließlich gegen die bösen Autofahrer, die sind ja die einzigen, die unsere Umwelt verschmutzen. Fabriken und Hausbrand tragen ja überhaupt nichts zum populären Umweltverschmutzer Feinstaub bei.