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Hardware Simmer helfen Simmern - Fragen, Antworten, Diskussionen zu flugsimulatorspezifischen Hardwareproblemen.

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Alt 15.02.2005, 12:49   #1
Thomas321
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Alter: 48
Beiträge: 478


Standard MSDos,WindowsNT

Hallo,

habe hier ein paar Fragen für die Profis...

Windows95/98/ME läuft auf MSDOS.

WindowsNT/2000/XP läuft NICHT mehr auf MSDOS.
MSDOS wird nur INTERN in WindowsNT/2000/XP EMULIERT.
Ist das so korrekt?

Ist MSDOS SICHERER(im Sinne von Absturzsicherheit,Virensicherheit)
als WindowsNT/2000/XP ?

Kann es heute noch Vorteile geben,eine Anwendung auf MSDOS
anstatt auf Windows-Basis laufen zu lassen bzw. es für MSDOS
zu programmieren ?

Bitte um Ratgeb

Gruss,
Thomas
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Alt 15.02.2005, 13:35   #2
alfora
Inventar
 
Registriert seit: 23.02.2001
Beiträge: 2.954


Standard

Dir ist hoffentlich auch klar, dass unter DOS programmieren auch heißt:

* keine Graphik (nur Zeichengraphik)
* Sound nur über Soundblaster-Emulation
* kein linearer Speicher sondern Speicher-Segmente (wie hieß das noch gleich? Extended Memory, High Memory)
* rudimentäre Unterstützung von Druckern (nur Text, nur Zeilendrucker)
* Scanner, CD-Brenner, USB usw. muss alles emuliert werden

Viren hat es auch unter DOS genügend gegeben.

Absturzsicherheit ist insofern gegeben, dass, wenn ein DOS-Programm abstürzt ganz sicher der Rest auch abstürzt.

Sorry, aber gerade in der Informatik auf (schlechte) Systeme aus dem vorigen Jahrtausend zurückgreifen zu wollen...
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Alex

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Alt 15.02.2005, 15:44   #3
Sven Lange
Elite
 
Registriert seit: 21.10.2000
Beiträge: 1.217


Standard

Zitat:
Original geschrieben von alfora
Absturzsicherheit ist insofern gegeben, dass, wenn ein DOS-Programm abstürzt ganz sicher der Rest auch abstürzt.
Nicht ganz, (bzw kommt auf den Fehler an) Da ja nur eine Anwendung läuft, kann auch nur die Abstürzen. Richtiges Multitasking kann bis heut MS immer noch nicht...

Zitat:
keine Graphik (nur Zeichengraphik)
Auch nicht ganz richtig. 3D Anwendungen via SVGA kein Problem...

Hach waren das noch Zeiten...

@Thomas
Wenn Du sichere Anwendungen und Virensicherheit möchtest, dann programmier unter Linux...
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MfG Sven (EWG685)
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Alt 17.02.2005, 13:16   #4
Reimund
Senior Member
 
Registriert seit: 06.04.2003
Alter: 61
Beiträge: 121


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Hi Thomas,

leider ist die Aussage von Alex so nicht ganz richtig.

Zunächst mal läuft Windows 9x nicht auf DOS, sondern Windows 9x ist nicht in der Lage, selbständig zu booten. DOS wird also zum Booten benutzt. Die Win.com schaltet dann in den Protected Mode, wo DOS nicht mehr ablauffähig ist.

Die Aussage, dass Windows NT und höher kein DOS mehr brauchen, sondern dieses nur emulieren, kann im Prinzip so stehen bleiben.
Diese Windows-Varianten sind in der Lage, selbständig zu booten, so dass DOS nicht mehr benötigt wird. Aus Kompatibilitätsgründen wird DOS aber in der DOS-Box zur Verfügung gestellt. Genau genommen, nutzt Windows innerhalb der DOS-Box einen speziellen Modus des Prozessors, der meist "Virtual 386 Mode" genannt wird.

Bzgl. Absturzsicherheit ist zu sagen, dass MS-DOS ein Single-Tasking-Betriebssystem ist. Anders als bei Windows (Multi-Tasking) gibt es keine anderen Programme, die parallel laufen. Somit bestimmt Dein Programm die Absturzsicherheit.
(P.S. Es gibt unter DOS Hintergrundprogramme - sogenannte TSR- (Terminate and Stay Resident) Programme, die über Software-Interrupts angesteuert werden. Trotzdem gilt DOS als Single-Tasking-System.)

Was die Viren angeht: die meisten Viren sind heute Makro-Viren, d. h., sie nutzen die Makrosprache einer Applikation (z. B. VBA). Somit keine Gefahr unter DOS.
Die restlichen Viren sind fast ausnahmslos "DOS-Viren", da es sehr schwer ist, Viren zu schreiben, die im Protected Mode laufen.

Selbstverständlich gibt es Gründe, ein Programm unter DOS zu entwickeln. Nämlich immer dann, wenn Schnelligkeit und Kompaktheit des ausführbaren Programms (COM oder EXE) wichtiger ist als eine graphische Oberfläche. Wobei auch unter DOS Programme möglich sind, die Maus-Unterstützung bieten. (Siehe Turbo-Pascal mit Turbo-Vision.)

* keine Graphik (nur Zeichengraphik)
Das ist so nicht richtig. Es ist nur deutlich aufwendiger (um nicht zu sagen, sehr viel! aufwendiger) unter DOS zu programmieren, z. B. um die Graphik zu nutzen, da es keine oder nur wenige vorgefertigte Funktionsbibliotheken gibt. Aber selbstverständlich kannst Du alle Features der Grafikkarte nutzen. Und solche programmierten Grafikroutinen sind in der Regel sogar schneller als unter Windows, weil der ganze Windows-Overhead nicht mitgeschleppt werden muß.
Das selbe gilt für Sound, Drucker, USB etc.

* kein linearer Speicher sondern Speicher-Segmente (wie hieß das noch gleich? Extended Memory, High Memory)
Wenn Du eine Hochsprache nutzt bzw. nicht extrem systemnah (z. B. Treiber) programmierst, hast Du unter Windows keinen Kontakt zum linearen Speichermodell. Genauso wenig hast Du unter DOS Kontakt zum segmentierten Speichermodell.

Und MS-DOS war mit Sicherheit kein schlechtes System. Im Gegenteil, DOS läuft deutlich stabiler als Windows, es arbeitet viel ressourcen-schonender und DOS-Programme sind kompakter und schneller als ihre Windows-Äquivalente.
DOS ist halt "nur" ein Single-Tasking-System und es bietet von Haus aus keine graphische Oberfläche.
Aber zu sagen, Windows ist ein gutes Betriebssystem und DOS ein schlechtes, das wäre genauso, als wolle man sagen, dass ein Hochhaus besser ist als ein Einfamilien-Haus, weil ja da mehr Leute wohnen können.

Grüße,
Reimund
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Alt 17.02.2005, 20:04   #5
alfora
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Beiträge: 2.954


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Vielleicht habe ich die Frage zu literal aufgefasst.

Unter DOS, und zwar unter einem "nackten" DOS, gibt es bestimmte Dinge ganz einfach nicht. Graphik, Drucker, Sound usw. kann nur mit speziellen Treiber funktionieren, die nachträglich installiert werden müssen. DOS stellt diese Dinge schlicht und einfach nicht zur Verfügung. Es gibt z.B. eben nur die Schnittstelle LPT1: an die man Zeichen schicken kann. Wie genau man den Drucker dann ansteuern muss, damit der unterschiedliche Zeichensätze darstellt, muss man selbst tun. Das nimmt einem unter DOS niemand ab.

Bezüglich Speicher schlage ich vor, einfach mal den Befehl "MEM /C" auszuprobieren:

Zitat:
Konventioneller Speicher:

Name Größe (dezimal) Größe (hex)
------------- --------------------- -------------
MSDOS 11232 ( 11.0K) 2BE0
KBD 3296 ( 3.2K) CE0
HIMEM 1248 ( 1.2K) 4E0
COMMAND 4032 ( 3.9K) FC0
KB16 6096 ( 6.0K) 17D0
Frei 112 ( 0.1K) 70
Frei 864 ( 0.8K) 360
Frei 628272 (613.5K) 99630

Insgesamt frei: 629248 (614.5K)

Hoher Speicher:

Name Größe (dezimal) Größe (hex)
------------- --------------------- -------------
SYSTEM 188400 (184.0K) 2DFF0
MOUSE 12528 ( 12.2K) 30F0
MSCDEXNT 464 ( 0.5K) 1D0
REDIR 2672 ( 2.6K) A70
DOSX 34848 ( 34.0K) 8820
Frei 832 ( 0.8K) 340
Frei 22256 ( 21.7K) 56F0

Insgesamt frei: 23088 ( 22.5K)

Insgesamt frei (konventioneller und hoher Speicher): 652336 (637.0K)
Maximale Größe für ausführbares Programm: 628272 (613.5K)
Größter freier Block im hohen Speicherblock: 22256 ( 21.7K)

1048576 Bytes gesamter fortlaufender Erweiterungsspeicher
0 Bytes fortlaufender Erweiterungsspeicher verfügbar
941056 Bytes XMS-Speicher verfügbar
MS-DOS ist resident im oberen Speicherbereich (HMA).
Die maximale Größe eines ausführbaren Programms ist übrigens auch eine DOS-Einschränkung. Da musste man bei großen Programmen (z.B. PageMaker) mit Overlays arbeiten.

fs9.exe geht sich mit 504 KB gerade noch aus.

Das 9.1-Update sprengt diesen Rahmen mit 27430 KB doch deutlich.
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Alex

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Alt 17.02.2005, 23:57   #6
Reimund
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Hi Alex,

was Du schreibst, ist soweit richtig. Aber: Unter einem "nacktem" Windows gibt es auch keine hochauflösende Graphik für die neueste Graphikkarte. Und es gibt auch keinen 5.1 Sound. Selbst der neueste Tintenstrahldrucker wird nicht unterstützt. Ganz zu schweigen von Pedalen oder Steuerhörnern.
Ohne zusätzliche Treiber geht auch da nichts. Und will ich deren Features in eigen-entwickelten Programmen nutzen, muss ich ebenfalls die Treiber direkt ansprechen, was auch nicht gerade einfach ist.

Natürlich gibt es vieles unter DOS nicht, was unter Windows von Haus aus vorhanden ist. Aber ich habe auch nie behauptet, dass das Erstellen von komplexeren Programmen unter DOS easy sei. Das Gegenteil ist der Fall.
Wo ich unter Windows mit modernen Entwicklungsumgebungen visuell meine Oberfläche gestalten kann, ist unter DOS Handarbeit angesagt. (Zumindest weitgehend. Turbo Vision z. B. nimmt einem auch unter DOS schon einiges an Arbeit ab.)

Aber DOS hat auch entscheidende Vorteile. Vor allem Geschwindigkeit und Kompaktheit. Unter DOS kann ich zumindest ansatzweise daran denken, Echtzeitanwendungen zu schreiben.
Und die Frage von Thomas war ja, ob es Gründe gibt, heute noch unter DOS zu entwickeln.

Bzgl. Speicher hast Du natürlich ebenfalls recht. Auf einem gut konfigurierten DOS-System habe ich 550 - 600 MB freien Speicher für meine Anwendung. Brauche ich mehr, muß ich auf Extended oder Expanded Memory ausweichen.
Aber bleiben wir mal realistisch: Für große, komplexe Applikationen benötige ich heute eine entsprechend aufwendige Oberfläche. Da führt im Prinzip kein Weg an Windows vorbei. Brauche ich dagegen Geschwindigkeit (setze also auf DOS), geht es bestimmt nicht um aufwendige Applikationen, sondern um kleine, kompakte und vor allem schnelle (ohne aufwendige Oberflächen) Anwendungen. Und da DOS-Compiler sowieso viel kompakteren Code erzeugen, wird mir der Speicher unter DOS so schnell nicht ausgehen.
Und muss ich Applikationen a la FS9 schreiben, so nehme ich sowieso einen Compiler, der mir Code erzeugt, der im Protected Mode läuft. (Ja, das geht, auch wenn kein Windows im Hintergrund läuft.) Und dann gibt es wieder keine Probleme mit Speicher.

Grüße,
Reimund
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Alt 18.02.2005, 09:34   #7
alfora
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Hallo Reimund!

Ich bin voll Deiner Meinung. Es ist auch vollkommen klar, dass man für die neuesten Graphikkarten, Drucker usw. eigene Treiber installieren muss. Darauf wollte ich ja gar nicht hinaus.

Der große Unterschied zu DOS wäre aber hier, dass es unter Windows reicht, einen Treiber für den Drucker zu installieren damit der dann für alle Programme zur Verfügung steht.

Unter DOS hat jedes Programm einen Druckertreiber mitbringen müssen, um unterschiedliche Schriftarten oder Graphiken drucken zu können.

Da haben die Betriebssysteme einfach andere Abstraktionsstufen. Für die Graphik gilt ja Ähnliches. Unter Windows gibt's eben schon Bibliotheken für Fenster, Menüs u.a.m. bis hin zu DirectX für 3D-Graphik.

Aber, wie gesagt, ich gebe Dir vollkommen recht. Für Spezialanwendungen, vielleicht sogar auf embedded systems sind einfache DOS-Anwendungen sicher wartungsfreier und problemloser.

Hoffentlich haben wir Thomas durch diese kleine Diskussion wenigstens eine Entscheidungshilfe geben können.
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Alt 18.02.2005, 12:02   #8
Thomas321
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Hallo,

Vielen Dank für eure ausführlichen Erklärungen.
Toll!

Also programmieren kann ich nicht.
Ich arbeite nur mit so einem Steuerungsprogramm,das
halt immer noch auf MS-Dos läuft.
Grafisch mies,Bedienung *#`!!=\}\
Industriestandard eben...


Zitat:
Selbstverständlich gibt es Gründe, ein Programm unter DOS zu entwickeln. Nämlich immer dann, wenn Schnelligkeit und Kompaktheit des ausführbaren Programms (COM oder EXE) wichtiger ist als eine graphische Oberfläche.
Also könnte man auch sagen,MSDOS ist einfach SICHERER was Abstürze UND Viren anbelangt...

Gruss,
Thomas
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Alt 18.02.2005, 15:01   #9
Reimund
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@Alex:
Zitat:
Unter DOS hat jedes Programm einen Druckertreiber mitbringen müssen...
Ja, da hast Du allerdings vollkommen recht. Hier gewinnt eindeutig Windows das Rennen. Fairerweise muss man allerdings sagen, wäre DOS weiterentwickelt worden, wäre diese Problematik heute bestimmt nicht mehr gegeben. Aber das ist Spekulation...

@Thomas:
Zitat:
Also könnte man auch sagen,MSDOS ist einfach SICHERER was Abstürze UND Viren anbelangt...
Jein! DOS ist nicht sicherer, was Abstürze angeht. Es ist nur so, dass die Ursache eines Absturzes viel besser lokalisiert werden kann, weil ja eigentlich nur 1 Programm aktiv ist und somit dieses meist am Absturz schuld ist.
Auf der anderen Seite reißt ein Absturz meist das ganze System mit runter. Da ist Windows besser (zumindest bei echten 32 Bit-Anwendungen), weil es im Protected Mode läuft. Die Speicherverwaltung der beiden Systeme ist halt komplett unterschiedlich.

Was die Viren angeht... Ist DOS sicherer, weil es nur von 15.000 Viren angegriffen wird und Windows dafür von 50.000 ???
Nein, sicher nicht! Auch unter DOS brauchst Du ein Virenschutzsystem.

Grüße,
Reimund
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