WCM 206/Seite 96: 3D-Grafikkarten unter Linux; Installation ATI-Treiber

[wolde]

Als langjähriger WCM-Abonnent und seit längerem begeisterter Mandrake-User freue ich mich, dass in WCM (endlich) meine Linuxdistribution entsprechend gewürdigt wird.
Als WCM-Abonnent erwarte ich mir von meiner Zeitschrift, dass die Artikel deutlich mehr in die Tiefe gehen als PR-Publikationen von Firmen.

Das scheint leider in diesem Artikel nicht der Fall zu sein.
Aufgrund der im Artikel erwähnten Möglichkeit, die Treiber von der ATI-Homepage runterzuladen, habe ich meinem Sohn erlaubt, die ATI Radeon 9600XT zu kaufen und im Familiencomputer (wo die Betriebssysteme Windows 98, Windows XP und Linux Mandrake 9.1 laufen) zu installieren.
Das war ein verhängnisvoller Fehler, wie sich herausstellte.
Die Installation in den beiden Windows-Betriebssystemen verlief im Wesentlichen ohne Probleme.
Nicht so in Mandrake. Es stellte sich heraus, dass die auf der ATI-Homepage angebotene rpm-Dateie aufgrund eines Versionskonflikts nicht installierbar ist. Ich erspare mir hier die Details, weil das hier kein Linux-Forum ist (sollte hier jemend Interesse an Details habe, wäre ich bereit, diese im Linux-Forum zu formulieren).
Aber kurz zusammengefasst ist festzuhalten, dass ich bisher ca. 3 Stunden erfolglos versucht habe, die Karte mit ATI-Treibern zu installieren. Das Forum im Mandrakeclub ist voll von Problemmeldungen über die Installation von ATI-Treibern, mit dem Suchbegriff RADEON erhalte ich eine viele Seiten lange Trefferliste. Dabei ist unklar bzw. unsicher, ob die Forumsbeiträge wirklich hilfreich sind, da oft nur Halbwahrheiten oder Verweise auf Internet-Seiten enthalten sind, die sich (irgendwie) mit dem Thema beschäftigen.
Ich betreibe die Grafikkarte jetzt als Notlösung im VESA-Modus, das heisst ich kann in keinster Weise alle Features nutzen und weiss auch nicht (mangels Fachkenntnis), ob das jetzt eine Verschlechterung gegenüber der alten Grafikkarte ist (NVIDIA2).
Für mich stellt sich die Sache so dar, dass Christian Sudec als Autor des Artikels sich in der Praxis in keinster Weise mit der Installation der Grafikkarte beschäftigt haben kann. Die Formulierungen im Artikel lassen darauf schliessen, dass die auf der ATI-Homepage verfassten Formulierungen für bare Münze genommen und zitiert wurden.
Da sich der Themenkreis "WCM Linux Box" an die Zielgruppe der Linux-Einsteiger wendet, wird hier Linux ein Bärendienst erwiesen, obwohl ich als mehrjähriger Anwender von Linux-Mandrake weiss, dass die Hauptschuld am Nichtfunktionieren der Treiber bei ATI liegt. Aber letztendlich heisst es dann, Linux macht Probleme.
Ich bin von WCM sehr enttäuscht, da ich aus diesem Beispiel schliessen muss, dass auch andere Themen - zu denen ich keine eigenen praktischen Erfahrungen sammeln kann - nur sehr oberflächlich behandelt werden.