eure meinung zu SuSE

[TuXuS]

Original geschrieben von citizen428
@TuXuS:

Könntest ja einen eigenen Thread zu SuSE aufmachen, wo über Sachen wie das Nichteinhalten von Standards (rc.config z.B.) und die teilweise sehr merkwürdige Lizenzpolitik gesprochen wird.

na dann tu ich das hiermit. es soll auch kein ausgesprochener flamewar werden, aber es gibt eben einige fakten die gegen suse sprechen. würd mich wirklich interessieren was andere leute denken!!!

hier meine kritikpunkte:

1. es gibt keine cd-images zum downloaden. die erlärung die suse dazu abgibt ist einfach lächerlich, auch andere kommerzielle distris veröffentlichen cd-images. die gnadenhalber angebotene ftp-version ist sehr mühsam zu installieren und wenn dus dann geschafft hast und zum erstenmal ein onlineupdate machen willst kommt die meldung legen sie bitte die erste cd ein... vielleicht wurde das mit 7.2 behoben weiß ich nicht, aber bei 7.1 wars so!

2. yast-lizenz: suse verwendet und verteilt software die unter der gpl steht. für das hauseigene tool erstellt man eine lizenz die es so netten seiten wie linuxiso.org verbietet suse-cds zu vertreiben bzw. zum download anzubieten! warum yast nicht unter der gpl steht, da kann sich jetzt jeder so seine gedanken machen...

3. wie schon oben angeführt, das nichteinhalten von standards. einerseits brüstet man sich das lfs-konformste linux zu sein, andererseits gibts rc.config!

4. preispolitik: angenommen ich kauf mir eine windows-version oder mac osx und das kostet meinentwegen ca. 2400-2700 ats, dann hab ich ein betriebssystem für einige jahre, wo ich auch ständige kostenlose updates erhalten.

im vergleich kauf ich mir eine suse professional um 1000 ats und dann alle 4-5 monate ein "günstiges" update um ca. 600 ats! macht in einem zeitraum von 3 jahren 4000-5000 ats! natürlich ist man nicht gezwungen da mitzumachen, aber meiner erfahrung nach tuns viele...

ach mir würd wohl noch einiges einfallen, aber mal schaun wie die reaktionen so sind...

[citizen428]

Ja, da kann ich im grossen und ganzen nur zustimmen!

IIRC wird SuSE für die yast-Lizenpolitik auch von der Free Software Foundation angefeindet (also Caldera wird's zumindest), da die Verwendung eines proprietären Tools, die Weitergabe der SuSE ISOs verhindert, die aber zu einem großen Teil GPL Software enthalen und darum weitergegeben werden müssten.

Allerdings ist SuSE eine IMHO wirklich einsteigerfreundliche Distri (Mandrake oder Progeny natürlich auch) und mit der SuSE Supportdatenbank und der Seite forum.suse.de bekommt man auch einen ganz guten Support.

Muß wohl jeder selbst entscheiden ob er mit der Politik und Preisgestaltung von SuSE einverstanden ist. Der grössere Hake ist sicher die Verwendung von rc.config, da sich erfahrungsgemäß SuSE-Benutzter beim Umsteigen auf andere Distris recht schwer tun (bin selber von RedHat 6.2, dann SuSE 6.4., später Mandrake 7.2, dann SuSE 7.1 auf Debian gekommen, wo ich bleiben werde).

[TuXuS]

ach und nochwas: wieviel leute haben sich schon geärgert weil die suse ihre mühsam erstellten config-files einfach wieder überschrieben hat...

[chrisne]

ich kann ganz erlich sagen, dass ich nichts gegen suse habe.
muss aber auch dazu sagen, dass ich kein wirklicher linux user bin.
habe nur squid, sendmail und apache darauf laufen.
habe es mir einmal installiert und rennt heute noch.
wenn man ned viel ahnung hat von linux denke ich, dass man mit suse recht gut fährt, weil es halt sehr einfach ist.
das macht es vielleicht für wirkliche linuxprofis (wie ich nicht bin), große probleme.

chris

[walt1]

ich habe mich wegen dem besch... suse_support ab der version 6.4 von ihnen verabschiedet ...
und bin auf ein anderes linux umgestiegen.

[pong]

bin seit suse 7.0 (hab ich mittlerweile verschenkt) auf freebsd umgestiegen

[artemisia]

sers tuxus

meine meinung zur suse:

neben rc.config sind noch andre dinge zu bemängeln. der suse-kernel ist in aller regel proprietär mit eigenen änderungen. damit hält man sich eben nicht an standards. zwar ist es möglich einen standard-kernel einzubauen, aber nur mit vielen änderungen per hand, an systemdateien wie /etc/modules.conf oder im bootkonzept, wo bestimmte dienste als modul gestartet werden. bindest du das kernelfeature fest ein, kommt es prompt zu fehlermeldungen. ganz eklatant wirkte sich bei 7.2 die bildung eigener kernel aus, als die nvidia-treiber für opengl mitinstalliert werden sollten. dies klappt zwar, aber dafür dann nicht die anbindung des kerneleigenen pppoe für adsl. ziehst du dir einen neuen suse-eigenen kernel herunter klappt das pppoe zwar, aber dafür hauen die nvidia treiber nicht mehr richtig hin. also bleibt man beim 2.4.0 und arbeitet mit rp-pppoe.

auch das die shell unter suse beim booten mit einem verkleinertem grafischen bildschirm erscheint nervt kolossal, es lässt sich zwar abstellen, aber was soll so etwas?

ich hab weiss ich wie viele suse-distris installiert, das erste was ich dabei immer mache, ist das grafische login abzustellen und x über startx aufzurufen. so kann ich die skripte selbst kontrollieren, zb über die variable $WINDOWMANAGER entscheiden welche gui ich bevorzuge. aber anwender müssen schon etliches an wissen mitbringen, um sich aus der suse eigenen installation etwas zu lösen und selber kreativ werden zu können. das find ich schade.

eine weitere sache, die mich nervt, sind die vielen unsinnigen programme, die bei der standardinstallation mit eingebunden werden.
lieber wäre mir eine sinnvollere programmzusammenstellung gewesen, aber darüber lässt sich streiten.

also ich überlege schon eine ganze zeit ernsthaft auf das neue debian 3.0 umzusteigen. warte nur noch auf eine passende gelegenheit bzw auf mehr zeit dafür.

greetz
artemisias

btw: ich find, dieser thread hat nun bestimmt nix mit flame zu tun ... es sind halt einfach nur pkt die annerven und eigentlich auch immer wieder von etlichen suse-usern bemängelt werden.

[TuXuS]

@artemisias: das problem ist auch das viele leute im deutschsprachigen raum mit linux gleichsetzen --> linux=suse, ich hab hier linux 7.2.... dabei hat gerade suse am wenigsten mit linux zu tun. du hast woody angesprochen ( yeah - ich liebe es), nimm debian ein musterprojekt und das tolle ist, es ist transparent zu konfigurieren. ich bin weiß gott auch kein oberlinuxguru. bei suse ist das system so mit configfiles und skripten zugemüllt, das ich nix find. da sind wir bei der paketauswahl, die du auch angesprochen hast. was ich mit 2 gb an programmen die ich nie im leben anschau oder verwende! bei debian installier ich nur das was ich will! fehlt mir ein programm: apt-get install!

andererseits fände ichs schade um suse, es gibt auch ein paar gute seiten und sie haben sicher viel in linux investiert. doch die ganzen punkte die eigentlich vom gnu/linux gedanken abweichen machen mich rasend.

vielleicht sollten sie sich zu einer kurskorrektur überwinden. alle eigenentwicklungen unter die gpl stellen, rc.config in den wind jagen und vielleicht sogar auf deb statt rpm setzen...